Die Stimmung war bei Mercedes GP nach dem Qualifying in Montreal am Samstag relativ düster. Nico Rosberg hatte sich gerade so in Q3 gearbeitet und landete dort auf Rang zehn, Michael Schumacher schied als 13. schon in Q2 aus. Der Rekordweltmeister wirkte nach seinem vorzeitigen Aus einigermaßen genervt. "Die 13 ist heute nicht die Glückszahl", meinte er gegenüber RTL. "Wir hatten ziemliche Balance-Probleme, mit denen wir dieses Wochenende vorher schon zu kämpfen hatten. Im Qualifying waren sie wieder da und das ist momentan schwer zu erklären."

Er hatte damit gerechnet, irgendwo zwischen Platz fünf und Platz acht zu landen, doch dieses Ziel verfehlte Schumacher klar. Mit welcher Strategie er am Sonntag noch etwas ausbügeln könnte, wusste er noch nicht. "Wir werden schauen, ich habe aber keine Ahnung, welche Strategie aus dieser Position gut ist", sagte er.

Eine Katastrophe

Nico Rosberg fand einen einfachen Ausdruck für das Qualifying von Mercedes GP in Montreal. "Das war eine Katastrophe", erklärte er. In Q2 sei es nicht so schlecht gelaufen, fuhr er fort, es sei nur darauf angekommen, wie die Reifen funktionierten. "Wir haben sie nicht zum Funktionieren gebracht und deswegen waren wir definitiv nicht gut. Andere Teams wie McLaren und Force India haben das besser gemacht", sagte Rosberg. Der Mercedes sei nur herumgerutscht, weil die Reifen nicht arbeiteten. Die Ursache sah er durchaus auch bei sich und dem Team selbst. "Wir haben da vielleicht keinen guten Job gemacht, denn wir haben nicht viel getan, um das Problem zu beheben. Wir dachten, es wird besser, wenn die Temperaturen zulegen und die Strecke Grip aufbaut. Wir haben da nicht gut reagiert, denke ich", erzählte er.

Mercedes-Sportchef Norbert Haug wollte niemandem Schuld zusprechen, war aber der Ansicht, dass Mercedes GP hinter den Erwartungen geblieben war. "Enttäuschend - wir haben heute sicher nicht das Potenzial unserer Autos genutzt. Trotzdem: Im Rennen kann alles ganz anders und besser für uns sein", sagte Haug. Denn Chancen auf Besserung sah er durchaus. "Wer morgen mit den Reifen am besten klarkommt hat alle Möglichkeiten, auch wenn er weiter hinten startet."