Mit dem Porsche RS Spyder holten sie einen Dreifachsieg in der LMP2-Klasse beim zweiten Lauf der Le Mans Series. Das fünf Stunden dauernde Rennen auf dem 5,793 Kilometer langen Traditionskurs in Italien war an Spannung und Turbulenz kaum zu überbieten. Den zweiten Saisonsieg des RS Spyder feierten die beiden Dänen John Nielsen und Casper Elgaard (Essex-Team) vor Jos Verstappen und Peter van Merksteijn (beide Niederlande), die für das Team Van Merksteijn Motorsport das Auftaktrennen gewonnen hatten. Als Dritte jubelten Jan Lammers (Niederlande), Fredy Lienhard (Schweiz) und Didier Theys (Belgien) vom Schweizer Horag-Team auf dem Podium. Den Porsche-Erfolg rundeten die Teams aus der seriennahen GT2-Klasse mit einem Doppelsieg ab. Porsche-Werksfahrer Richard Lietz (Österreich) und Raymond Narac (Frankreich) holten den ersten Sieg des 911 GT3 RSR in der LMS-Saison 2008. Richard Westbrook (Großbritannien), Allan Simonsen (Australien) und Lars Erik Nielsen (Dänemark) wurden Zweite in der Klasse.

"Wahnsinn, was für ein Rennen", sagte John Nielsen. "Das ganze Team ist überglücklich. Dass wir bereits in unserem zweiten Sportwagenrennen gewinnen konnten, ist unglaublich. Bisher haben wir ja nur Tourenwagen eingesetzt. Das Rennen war hart, wir haben die ganze Zeit gekämpft und alles gegeben - und bis zum Schluss gezittert."

Der Pole-Sitter der LMP2-Kategorie, Jos Verstappen, hatte souverän die Klasse angeführt, als sich ein Konkurrent im dichten Verkehr verbremste und das Heck des RS Spyder touchierte. Der Austausch der Teile, unter anderem des hinteren Unterbodens, kostete drei Runden und warf Verstappen und Peter van Merksteijn auf Rang zehn zurück. Mit einer atemberaubenden Aufholjagd schaffte das Duo noch Rang zwei und verteidigte damit auch die Führung im LMP2-Klassement. "Das Rennen hat richtig Spaß gemacht. Am Ende wurden wir von Runde zu Runde schneller", sagte der ehemalige Formel-1-Fahrer Verstappen. "Das Auto lag fantastisch, und ich glaube, die ausgezeichnete Balance des Spyder ist auch der Schlüssel zu unseren Erfolgen."

Zufrieden zeigte sich auch das Schweizer Team Horag Racing mit dem ersten Podestplatz der Saison, den das Trio Jan Lammers, Fredy Lienhard und Didier Theys sicherte. Lienhard hatte den rot-weißen Spyder auf Rang zwei in der Klasse an Theys übergeben, doch dieser verbremste sich bei seinem Stint und rutschte ins Kiesbett. "Die Bergung hat uns leider knapp zwei Runden gekostet", so Theys. "Danach konnte ich problemlos weiterfahren, es war nichts beschädigt." Im letzten Turn überzeugte Jan Lammers mit einer ebenfalls sehenswerten Aufholjagd, die mit Rang drei belohnt wurde.

Die Champagnerdusche auf dem Podium genossen auch Porsche-Werksfahrer Richard Lietz und Raymond Narac - ihnen gelang mit dem Porsche 911 GT3 RSR der erste Sieg in der seriennahen GT2-Klasse in dieser Saison. "Wir wussten aus dem Training, dass wir hier in Monza konkurrenzfähiger sein würden als zuletzt in Barcelona. Die Verbesserungen am 911er und die Charakteristik der Strecke sind uns zugute gekommen", sagte der 24-jährige Lietz, der für das Team IMSA Performance Matmut fährt. "Das Rennen war aber echt hart, vor allem durch die Überrundungen der Autos aus den schnelleren Klassen. Manche der Jungs fahren so, als wären sie in einem Sprintrennen unterwegs."

Über den dritten Platz in der GT2-Kategorie freuten sich Porsche-Werksfahrer Richard Westbrook, Allan Simonsen und Lars Erik Nielsen aus dem deutschen Team Farnbacher Racing. Pech hatten dagegen die Zweiten des Qualifyings und Zweitplatzierten aus Barcelona, Porsche-Werksfahrer Marc Lieb (Deutschland) und Alex Davison (Australien). Das Duo aus dem Felbermayr-Proton-Team verlor gleich zu Beginn des Rennens sieben Runden durch eine Reparatur des Querlenkers. Vom Ende des Feldes kämpften sie sich aber noch auf Rang sieben in der Klasse vor - und holten damit immerhin noch zwei Punkte.