Am kommenden Wochenende startet die LMS auf der Ardennen-Achterbahn in Spa-Franchorchamps. Mit dabei ist neben den beiden deutschen Herstellern Audi und Porsche auch der Berliner Stefan Mücke. Das Rennen, zu dem 45 Fahrzeuge gemeldet sind, wird am Sonntag um 12.50 Uhr fliegend gestartet und nach 143 Runden oder der Maximalzeit von sechs Stunden abgewinkt. Die beiden Tage zuvor können Fahrer und Teams nutzen, um wertvolle Steckenkenntnis zu sammeln.

Peugeot war bereits siegreich, Foto: Sutton
Peugeot war bereits siegreich, Foto: Sutton

Als Favoriten gelten auf der schnellen Strecke in Belgien wie schon bei den ersten beiden Läufen die Diesel-Fahrzeuge. Das Duell der Sportwagen von Audi und Peugeot bestimmt seit Saisonbeginn die Schlagzeilen in der europäischen Le Mans-Serie. Die Audi Youngster Alexandre Prémat (Frankreich) und Mike Rockenfeller (Deutschland) kommen als Führende der Fahrerwertung nach Belgien und wollen diese verteidigen. Ihre Teamkollegen Dindo Capello (Italien) und Allan McNish (Schottland) hatten bei den ersten beiden Rennen viel Pech und wollen endlich aufs Podium.

"In Spa fährt jeder gerne. Die Strecke ist schnell und flüssig. Kurven wie Eau Rouge und Blanchimont sind legendär und eine echte Herausforderung. Eine Qualifying-Runde in Spa ist etwas ganz Besonderes, denn es ist schwierig, eine perfekte Runde zu schaffen. Umso schöner ist das Gefühl, wenn es gelingt", berichtet Audi-Werkspilot Allan McNish über die 7,004 Kilometer lange Strecke.

Als heißer Geheimtipp gilt Stefan Mücke, der allerdings auf die überlegene Diesel-Power verzichten muss und stattdessen auf einen herkömmlichen Verbrennungsmotor setzt. "Von der Performance her haben wir in den ersten beiden Rennen gezeigt, dass wir vorn mitmischen können. Das wollen wir auch bei den tausend Kilometern von Spa wieder beweisen", sagt der 26-Jährige, der zusammen mit dem Tschechen Jan Charouz im geschlossenen Sportwagen-Prototypen Lola-Aston Martin vom tschechischen Team Charouz Racing System zum LMS-Auftakt in Barcelona Anfang April Dritter geworden war und beim zweiten Lauf in Monza Ende April von technischen Problemen ausgebremst wurde. "Das war schade, doch der fünfte Platz im Qualifying von Monza und der Anfang des Rennes stimmen mich optimistisch, auch in Spa als bester Benziner ins Ziel zu kommen. Vielleicht können wir auch die jeweils zwei Diesel-Werksautos von Peugeot und Audi wieder etwas ärgern", betont der Berliner, der zusammen mit seinen Aston-Martin-Werksfahrerkollegen Jan Charouz und Tomas Enge auch beim legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans Mitte Juni antritt.

Jos Verstappen führt in der LMP2, Foto: Sutton
Jos Verstappen führt in der LMP2, Foto: Sutton

In der LMP2-Kategorie gilt Porsche mit dem RS Spyder als großer Favorit. Jos Verstappen und Peter van Merksteijn (beide Niederlande) kommen nach ihrem Auftaktsieg und dem zweiten Platz in Monza als Führende der LMP2-Fahrerwertung mit je 18 Punkten nach Spa, dicht gefolgt von ihren Markenkollegen John Nielsen und Casper Elgaard mit je 16 Punkten. Die beiden Dänen hatten in Italien ihren ersten LMS-Sieg gefeiert. Mit ihrem Podiumsplatz haben sich Didier Theys (Belgien), Fredy Lienhard (Schweiz) und Jan Lammers (Niederlande) vor Spa mit je neun Punkten auf Rang vier der Wertung geschoben.

Für Van Merksteijn Motorsport, die Führenden der LMP2-Teamwertung, ist das Rennen in Belgien wegen der Nähe zum Teamsitz Niederlande eine Art Heimrennen. Der ehemalige Formel-1-Fahrer und Vollblut-Racer Jos Verstappen freut sich "wahnsinnig" auf den 7,004 Kilometer langen Kurs: "Spa ist eine richtige Fahrerstrecke. Ich bin überzeugt, dass sich unser Auto in den schnellen Kurven stark in Szene setzen kann." Teameigner Peter van Merksteijn, der sich in seinen ersten beiden Sportwagenrennen viel Respekt verdient hat, sagt: "Wir sind nach unseren Erfolgen guter Dinge, auch in Spa eine gute Platzierung erreichen zu können. Das Auto ist spitze – und die Abstimmung, die Jos erarbeitet hat, ist es ebenfalls. Wir rechnen mit vielen niederländischen Fans und hoffen auf deren Unterstützung."