Nicht wenige Fans hatten sich beim Saisonauftakt der European Le Mans Series in Le Castellet am kommenden Wochenende auf einen ganz besonderen Streckengast gefreut: Pamela Anderson. Die ehemalige TV-Badenixe tritt in diesem Jahr als Teamchefin des Team Downforce1 auf den Plan, welches in der ELMS und in der International GT Open an den Start gehen soll. Eigentlich war geplant, dass Anderson beim Saisonauftakt der ELMS in Frankreich vor Ort ist, doch daraus wird nichts. "Wir müssen beim ersten Rennen pausieren", erklärt Markus Fux, der Marketing-Chef und gleichzeitig einer der Fahrer des Teams, im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Eigentlich sollte ein Aston Martin Vantage GT2 zum Einsatz kommen, doch das Auto ist offenbar noch nicht einsatzbereit. "Am vergangenen Freitag erreichte uns ein Anruf von Aston Martin und man teilte uns mit, dass es in diesem Jahr aufgrund des veränderten Technischen Reglements eine neue Homologation gibt und dass in unserem Auto Daten von 2010 seien", sagt Fux. "Es wäre uns viel zu peinlich, wenn wir in Le Castellet starten und anschließend disqualifiziert würden, weil wir falsche Specs an Bord haben."

Deshalb habe Downforce1 beschlossen, den ersten Lauf des Jahres auszulassen. Allerdings will Fux die Schuld für den vermasselten Saisonstart nicht bei Aston Martin suchen, sondern bei JMW Motorsport, von denen Downforce1 seinen Einsatzboliden gekauft hat. "Wir haben dort oft angefragt, ob das Auto einsatzbereit ist", sagt Fux. "Die sagten, dass das Auto in Ordnung sei und durchs Technische Reglement kommt. Aston Martin teilte uns dann aber mit, dass das nicht der Fall ist."

Also müssen sich die Fans noch ein wenig gedulden, bis sie Downforce1 und die prominente Teamchefin live bestaunen können. Wie kam es eigentlich zu dieser doch recht spektakulären Verbindung, die nach der Bekanntgabe für ein gesteigertes Medieninteresse sorgte? "Das war eine witzige Geschichte", klärt Fux auf. "Ich war selbst eine Zeit lang in den USA im Motorsport aktiv und lernte Pamela dort kennen. Der richtige Kontakt entstand vor drei Jahren beim Wiener Life Ball, als ich dort Pamela sowie Prinz Marcus von Anhalt traf. Dabei entstand eine Synergie und im vergangenen Jahr hatten wir die Idee, wieder mit einem Team durchzustarten."

Gern gesehener Gast beim Racing: Pamela Anderson, Foto: Downforce1
Gern gesehener Gast beim Racing: Pamela Anderson, Foto: Downforce1

Der erste Impuls sei dabei von dem früheren Playmate ausgegangen. "Die Idee kam von Pamela, dass sie das Team gern mit ihrem Namen unterstützen möchte", verrät Fux. Während sich Anderson allerdings nicht finanziell beteiligt, hilft stattdessen Gönner und Sponsor Prinz Marcus von Anhalt - ein bekennender Motorsport-Anhänger - aus. "Das Schöne an Pamela: sie ist nicht nur irgendein Name, sondern mit dem ganzen Herzen bei der Sache", betont Fux. "Ihre beiden Söhne auch, die sind im besten Racing-Alter."

Andersons Leidenschaft könne man daran erkennen, dass sie gern zu allen Rennen in dieser Saison reisen wolle. Nach Le Castellet stehen erst einmal noch vier weitere Rennen in Zolder, Donington, Brünn und Algarve auf dem Plan. Aus ihrem Debüt in den Niederlanden wird allerdings auch nichts, weil Anderson an diesem Wochenende in New York auf der Broadway-Bühne steht. Bleiben also noch drei Möglichkeiten, den Promi live an der Strecke zu erleben.

Auf die Rennpremiere in diesem Jahr muss Downforce1 zwar noch warten, doch zumindest steht der zweite Fahrer fest. Lotus-Werkspilot Johnny Mowlem soll bei den restlichen Rennen ins Vantage-Lenkrad greifen. "Super, dass wir ihn von Lotus ausleihen dürfen", freut sich Fux über den Rennsport erfahrenen Neuzugang. Ob Fux - im vergangenen Jahr bei einem Rennen im ADAC GT Masters als Gaststarter dabei - selbst, wie eigentlich geplant, ins Cockpit steigt, ist noch offen.

"Es könnte sein, dass ich meinen Fix-Fahrerplatz hergebe", sagt der 30-Jährige. "Wegen der Geschichte mit Pamela haben sich so viele Interessenten gemeldet und ich sitze inzwischen häufiger am Computer statt im Fitness-Studio. Es gibt einige Kandidaten, aber noch ist nichts offiziell." Die PR-Maschinerie mit der ewig drallen Ikone lockt selbst ganze Teams an. Laut Fux wolle ein Team mit einem GT3-Ferrari über Downforce1 starten, auch ein Engagement im GT Masters sei künftig möglich. Ganz wichtig: wer für Downforce1 fährt, tut dies in zwei Farben. "Alles bleibt babyblau-weiß, das ist die klare Vorgabe", betont Fux. "Pamela hätte das gern so, also wird das auch durchgezogen." Klar, schließlich ist sie ja die Teamchefin.