Nach insgesamt sieben Boxenstopps und 220 Runden haben Sébastien Bourdais und Anthony Davidson das 6-Stunden-Rennen von Imola gewonnen. In ihrem Peugeot 908 siegten siegten sie mit rund einer Minute Vorsprung vor ihren Teamkollegen Franck Montagny und Stéphane Sarrazin. Für Audi blieben mit den zwei neu aufgebauten R18 TDI nur die Ränge drei und vier.

Für Audi sah es zunächst noch etwas besser aus, denn Le-Mans-Sieger Marcel Fässler, der am Samstag mit einem zweiten Rang im Qualifying einen Platz in der ersten Startreihe erobert hatte, verteidigte zu Beginn des Rennens seine Position hinter dem führenden Peugeot.

Für Audi ging es aber nicht so problemlos weiter: Durch Gummi-Abrieb auf der Strecke verschmutzten die Bremsen vorn und überhitzten. Dadurch musste die Balance stärker auf die hinteren Bremsen gestellt werden, als Folge verschlechterte sich die Balance des gesamten Autos und beide Fahrzeuge waren schwieriger zu fahren. Das Entfernen der Verschmutzung aus der Bremsbelüftung kostete zudem pro Boxenstopp wertvolle Sekunden.

"Wir sind mit dem Ergebnis in Imola nicht zufrieden", lautete das Urteil von Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. "Wir hatten eine schwankende Performance. Zu Beginn des Rennens waren wir dabei, haben aber zur Mitte Boden verloren, den wir am Ende nicht mehr aufholen konnten. Es war das erste Mal, dass wir mit dieser Fahrzeug-Konfiguration bei so hohen Temperaturen unterwegs waren. Wir wollen jetzt die Erkenntnisse aus Imola nutzen, um in Silverstone um den Sieg zu kämpfen."

In der GTE-Klasse setzte sich Ferrari durch. Nach sechs Stunden kam der Ferrari F458 Italia mit Toni Vilander und Jamie Melo auf die größte Distanz. Nach dem Qualifying am Samstag sprach noch alles für BMW, schließlich hatte man die ersten beiden Startplätze belegt. Jörg Müller und Augusto Farfus kamen aber nur auf den dritten Klassenrang, Dirk Werner und Pedro Lamy im zweiten M3 kamen sogar mit 17 Runden Rückstand auf die Klassensieger ins Ziel.

"Dieses Rennen hätten wir gewinnen können. Aber so ist es im Motorsport. Es kamen mehrere Dinge zusammen, die uns schließlich noch auf Rang drei zurückgeworfen haben. Da der Funk nicht funktioniert hat, konnte ich dem Team nicht Bescheid sagen, dass ich in die Box kommen würde. Das hat dann indirekt zur Strafe geführt", erläuterte Müller. Noch schlimmer lief es für die Teamkollegen - Lamy berichtet: "Dieses Ergebnis entspricht überhaupt nicht der Performance des Autos. Das Problem mit der Klimaanlage hat uns schon vor der Reparatur beeinträchtigt. Das Team hat die Beifahrertür getauscht, um für eine bessere Belüftung zu sorgen. Am Ende war jedoch die lange Reparatur unumgänglich."