Dein erster Test war schon nach sieben Runden vorbei. Was ist in Dijon passiert?
Johannes Seidlitz: Bis dahin ist alles super gelaufen, dann habe ich einfach ein wenig zu viel gewollt. In der vorletzten Kurve, wo ich abgeflogen bin, gab es leider keine große Auslaufzone, sondern nur ein zwei Meter breites Asphaltband. Daher war der Einschlag in die Leitplanke sehr hart, etwa mit 150 km/h. Es sah unglücklicher und dümmer aus, als es im Endeffekt war. Wenn mir das gleiche Missgeschick in Hockenheim passiert wäre, hätte ich nur im Kies gestanden und wäre später weitergefahren.

Wie fühlt man sich, wenn das Team nach einem eigenen Unfall nicht weiter testen kann?
Johannes Seidlitz: Man denkt sich erstmal: "Mist!" - viel Arbeit war einfach umsonst, die Jungs waren sehr enttäuscht. Schade war es auch für meinen Teamkollegen, Christian Bakkerud. Er hätte eigentlich später weiterfahren sollen, nun fehlt ihm auch Testzeit. So ein Unfall, direkt zu Beginn, war schon dumm.

Was sind deine Ziele für die erste Saison? Immerhin bist du der jüngste Pilot, den es in der neuen DTM je gegeben hat...
Johannes Seidlitz: Mein Erfahrungsrückstand ist mit Sicherheit ein kleiner Nachteil. Ich kann schließlich erst auf zwei Jahre Automobilsport zurückblicken, das ist sehr, sehr wenig. Für mich wird es das größte Ziel sein, möglichst viel Erfahrung sammeln zu können. Und vielleicht kann ich ja mal die 2008er-Autos ärgern - wenn das klappt, wäre ich schon sehr zufrieden.