Selbst im Eklatrennen des vergangenen Jahres hatte sich das Feld noch am Start vergleichsweise ruhig präsentiert. Erst später offenbarte der erste Streckenabschnitt seine Tücken. "Durchkommen und keinen Platz verlieren - und hoffentlich einen gutmachen", lautet zwar das einfache Motto von Mike Rockenfeller, dem Teamkollege Markus Winkelhock zustimmt: "Ich hoffe auf einen guten Start und saubere erste Kurven. Aber das Risiko ist in der ersten Kurven immer da, vor allem hier in der sehr langsamen Kurve."

Das Gefahrenpotenzial der ersten Kurve lernte 2007 allerdings insbesondere Martin Tomczyk kennen, als hier Mika Häkkinen mit einigem Überschuss an Speed eine Kollision verursachte. "Die erste Kurve ist eine enge Ecke, an die ich persönlich keine guten Erinnerungen habe. Daher will ich nicht zu viele Gedanken daran verschwenden, wir müssen dort einfach irgendwie durch." An die 180 Grad der ersten Kurve schließt sich eine rasch folgende Linkskurve an, die wiederum Mattias Ekström nach seiner letztjährigen Kollision mit Daniel La Rosa mit nichts Gutem verbindet.

Vor allem in den ersten Runden haben Kampfgruppen zwischen Turn 1 und 2 kaum Gelegenheit, sich zu entzerren. Ein Risiko, das auch Christijan Albers bekannt ist. Der Niederländer schätzt die Gefahren des ersten Sektors noch weit höher ein als seine Kollegen. "Das Crashpotenzial ist in der ersten Kurve immer hoch, gerade in Barcelona", sagte Albers gegenüber dem adrivo Motorsport Magazin - und lässt sich gar zu Verschwörungstheorien hinreißen.

"Es fahren immer alle gegen mich - und dann beklage ich mich nicht. Aber wenn ich einmal jemanden abschieße...", stellt Albers sein gespanntes Verhältnis zu manchen seiner Kollegen dar. Er sorgt für den rhetorischen Auftakt einer Diskussion, wie sie auch nach dem Rennen drohen könnte: "Das Problem bei den 2007er-Mercedes ist, dass sie immer auf meine Flaps fahren. Dann habe ich keinen Abtrieb mehr..."