Insgeheim hatte Martin Tomczyk zu Beginn des Barcelona-Rennens des vergangenen Jahres bereits vom dritten Sieg in Folge träumen dürfen - und von besten Meisterschaftschancen. Dann jedoch wurde ein schwarzer Mercedes im Rückspiegel des in Führung liegenden Bayern immer größer. Mika Häkkinen näherte sich - und bließ in Runde sieben zum Angriff. Nichts Böses ahnend stach Martin Tomczyk in die erste Kurve. Doch statt eines problemlosen Starts in den ersten Streckensektor folgte der große Knall. Ausgerechnet der zweifache Formel-1-Weltmeister war mit einigem Geschwindigkeitsüberschuss mit der Front seiner C-Klasse in der rechten Seite von Tomczyks Audi A4 gelandet.

"Eine Unverschämtheit", erregte sich Tomczyk. Eine Fahrt durch den Notausgang, viele beschwerliche Runden und einige Eimer Wasser für das defekte Kühlsystem seines Boliden später hatte der Meisterschaftsaspirant aussteigen müssen. Das Ende seiner Meisterschaftsträume hatte in der ersten Barcelona-Kurve seinen Anfang genommen. Ein Jahr später hat der fatale Moment für Tomczyk noch nichts von seinem Schrecken eingebüßt.

"Die erste Kurve ist eine enge Ecke, an die ich persönlich keine guten Erinnerungen habe. Daher will ich nicht zu viele Gedanken daran verschwenden, wir müssen dort einfach irgendwie durch", blickt Tomczyk im Gespräch mit dem adrivo Motorsport Magazin voraus. Nach dem Qualifying-Erfolg des vergangenen Jahres hatte sich Tomczyk auch heute zwischenzeitlich in der provisorischen ersten Startreihe befunden. Am Ende reichte es nur zu Platz vier: "Es sah heute gar nicht so schlecht für uns aus, leider hatte Mercedes am Ende etwas mehr Glück und konnte sich so die Pole holen."

Dennoch zeigt sich der 26-Jährige optimistisch, morgen das bisher noch magere Erfolgskonto von zwei Podestplätzen in der aktuellen Saison aufstocken zu können. "Ich bin zuversichtlich für das Rennen, Patz vier ist keine schlechte Position. Morgen könnte es regnen, damit hätte ich kein Problem", gibt sich Tomczyk selbstbewusst. An jenem Ort, wo er 2006 seinen lang ersehnten ersten Sieg im 51. DTM-Rennen eingefahren hatte, sieht sich Martin Tomczyk traditionell gut gerüstet: "Eigentlich habe ich heute schon mit Regen gehofft, leider das nicht gepasst.Letztes Jahr habe ich mir im Regen-Qualifying die Pole geholt und kam sehr gut zurecht. Das sollte auch im Rennen nicht anders sein."