Groß war bei Susie Stoddart Anfang 2007 die Enttäuschung, nach einer Debütsaison 2006 mit einigen Achtungserfolgen auch weiterhin mit einem Gebrauchtwagen vorlieb nehmen zu müssen. Umso erfreuter zeigte sie sich nach dem Aufstieg in den lang ersehnten Jahreswagen zu Beginn des Jahres - nachdem die 2006er-C-Klasse von den Stuttgartern gänzlich ausgemustert worden war. Ein Sieg, ein zweiter und ein dritter Platz: Nach den letztjährigen Erfolgen der Jahreswagen wäre die Hoffnung Stoddarts auf den ersten DTM-Punkt ihrer Karriere nicht von ungefähr gekommen. Doch mit der teils erschreckend schwachen Performance insbesondere der Stuttgarter Jahreswagen kam es anders.

"Ich hatte keine besonderen Erwartungen an dieses Jahr - insofern bin ich auch nicht enttäuscht", stellt Susie Stoddart nüchtern fest. Im Gespräch mit dem adrivo Motorsport Magazin verneint sie mögliche Motivationsprobleme: "Meine Motivation kann ich mir durch den Ehrgeiz aufrechterhalten, die übrigen Jahreswagenfahrer zu schlagen. Alles andere muss ich zunächst einmal ausblenden." So legt die Schottin den Fokus auch weiterhin auf dem markeninternen Fünfkampf der Jahreswagenpiloten - ist eine Besserung doch auch nach der Reduktion des Jahreswagen-Basisgewichts von zehn Kilogramm nicht in Sicht.

Auch mehr als vier Monate nach dem Saisonstart ist das Rätsel um die mangelnde Performance der letztjährigen C-Klasse noch nicht gelöst: "Eigentlich weiß niemand so recht, woran das liegt. Nach den Erfahrungen des letzten Jahres müssten der Audi- und der Mercedes-Benz Jahreswagen ähnlich schnell sein, denn eine Weiterentwicklung der 2007er-Fahrzeuge ist schließlich nicht erlaubt." Einen Lichtblick bildete die gute Norisring-Vorstellung bei Mücke und Persson. Doch nachdem der Nürnberger Stadtkurs seit jeher zu den präferierten Kursen der Mercedes-Boliden zählt, macht sich Stoddart keine Illusionen:

Kaum Aussicht auf Punkte: Stoddart und Audi-Kollegin Katherine Legge sind im Schicksal vereint, Foto: DTM
Kaum Aussicht auf Punkte: Stoddart und Audi-Kollegin Katherine Legge sind im Schicksal vereint, Foto: DTM

"In diesem Jahr ist es extrem schwer, in die Punkte zu kommen. Dafür muss es schon Probleme bei den 2008er-Fahrzeugen geben - und das kommt momentan selten vor", zeigt sich die Persson-Pilotin realistisch. Dass es abgesehen vom intern überragenden Gary Paffett mittlerweile auch Mathias Lauda und Ralf Schumacher zumindest einmal in die Top Acht schafften, ändert nichts an Stoddarts Einschätzung. Sie lässt die verbleibenden Rennen auf sich zukommen - und freut sich auf das anstehende Heimspiel südöstlich von London.

"Es ist immer schön, in England mit den Fans in Kontakt zu sein", sagt Stoddart mit Blick auf den achten Saisonlauf in Brands Hatch. "In Brands Hatch und Barcelona mache ich mir besondere Hoffnungen; diese Strecken sollten uns entgegenkommen. Und in Hockenheim läuft es für uns traditionell auch mit den älteren Fahrzeugen gut." Hier war die 25-Jährige den Punkterängen stets am nächsten - und hofft wohl insgeheim, ihre dritte DTM-Saison beim Mercedes-Heimspiel mit dem lang ersehnten ersten Punkt beschließen zu können...