"Das Rennen war kaum unterhaltsam, es gab nur wenige Zweikämpfe und Überholmanöver. Die DTM hat schon bessere Rennen gesehen", musste selbst Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug nach dem Lauf in Zandvoort feststellen. Die Überholmanöver konnte man an einer Hand abzählen, der Kampf um Podium war nach der ersten Kurve entschieden.

Erst zwei Runden vor dem Ziel schafften es drei der 19 Piloten, für Unterhaltung zu sorgen: Mike Rockenfeller, Bernd Schneider und Markus Winkelhock lieferten sich einen kurzen, aber knackigen Dreikampf. "Ich habe leider in der sechsten Kurve einen Fehler gemacht und wurde auf den Dreck nach außen getragen", erklärte Rockenfeller die Entstehung der entscheidenden Situation gegenüber der adrivo Sportpresse. "In der nächsten Kurve konnte sich Bernd dann neben mich setzen - wir haben uns berührt, aber dafür fahren wir im Tourenwagen."

Schneider hing schon seit dem letzten Boxenstopp hinter dem roten Audi von Rockenfeller. Wenige Kilometer vor dem Ziel wollte der Routinier seine Chance nutzen, blieb aber auf der neunten Position hängen, weil Markus Winkelhock die beiden Duellanten im Doppelpack kassierte. "Nach der Aktion im Qualifying war schnell klar, dass ich nur schwer einen Weg an Rockenfeller vorbeifinden würde", sagte Bernd Schneider. "Er ist mir dann absichtlich ins Auto gefahren."

Rockenfeller konnte die Vorwürfe des Rekordmeisters nicht verstehen und sagte: "An unseren Autos ist kein Schaden entstanden. Dafür, dass er schon so viele Rennen gewonnen hat, jammert er ein wenig viel. Wenn das seine Art ist, soll es mich nicht weiter stören." Die Rennleitung sah es ebenso: keinerlei Strafen für die Beteiligten.

Eigentlich haben beide Selbstjustiz begangen: statt den letzten Punkt zu holen, kamen Schneider und Rockenfeller auf den undankbaren Rängen neun und zehn ins Ziel. Den achten Platz holte sich Markus Winkelhock in letzter Sekunde. "Bis zu diesem Zeitpunkt bin ich mein Rennen gefahren, dann ereignete sich die Aktion mit Bernd und Rocky. Sie haben sich aneinandergelehnt und so etwas Schwung verloren - mit meinem Überschuss hatte ich kein Problem, beide auf einmal zu überholen", freute sich der Roberg-Pilot.