Noch vor einem Jahr hätte auf dem Circuit Park Zandvoort beinahe die zweite große Stunde der Jahreswagen in der Geschichte der neuen DTM geschlagen. Souverän schien Alexandre Prémat auf jenes Kunststück zuzusteuern, das Gary Paffett bereits fünf Rennen zuvor gelungen war: Der Sieg im Jahreswagen. Einen Funkspruch und zwölf Monate später sind die Jahreswagen vom Siegen weit entfernt - trotz der jüngsten Erleichterung um zehn Kilogramm Basisgewicht.

"Wir waren aus meiner Sicht immer noch weit von der Spitze entfernt - obwohl uns diese Strecke liegt. Ich hätte nichts dagegen, wenn wir noch mehr Gewicht verlören. Ein Punkt war für uns gerade so möglich", zeigt sich Mike Rockenfeller im Gespräch mit der adrivo Sportpresse nur bedingt überzeugt von modifizierten Reglement - anders als sein Chef Dr. Wolfgang Ullrich: "Ein achter Platz ist ein guter Schritt in die richtige Richtung. Auf den nächsten Strecken werden wir sehen, ob das Gewichtsreglement nun wirkt wie gewünscht."

Auch Mathias Lauda, der ebenso wie seine Mücke- und Persson-Kollegen an diesem Wochenende unter ferner liefen fuhr, plädiert für eine weitere gewichtige Erleichterung: "20 Kilogramm wären mir natürlich lieber als zehn - die Jahreswagen sollten ein so geringes Basisgewicht haben, wie gegenüber den Neuwagen noch vertretbar ist." Anders als Dr. Ullrich, der das neue Gewichtsreglement als gelungenen Kompromiss sieht, zeigt sich Christijan Albers naturgemäß nicht begeistert über jene Einstufung, wonach sein 2006er-Audi faktisch stets gemessen an den Ergebnissen der Audi-Jahreswagen Gewicht gewinnt und verliert.

Auch das Basisgewicht von 1.010 Kilogramm ist dem Niederländer unverändert zu schwer - waren die 2006er-Audi doch nach guten Ergebnissen während der Tests in Qualifyung und Rennen nicht über das Hinterfeld hinausgekommen. "Ich entscheide nicht über die Regeln - das tun Dr. Ullrich, Norbert Haug, die ITR und der DMSB. Meine Meinung ist, dass unser Basisgewicht immer noch zu hoch ist. Angesichts unseres Rückstands müssten noch weitere Kilos raus", klagt Albers - dem nach dem achten Platz von Markenkollege Markus Winkelhock in zwei Wochen fünf Kilogramm Zusatzgewicht drohen...