Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass die Qualifying-Performance der Ingolstädter bei Mercedes für Unruhe gesorgt hätte: Nachdem sich Tom Kristensen 2006 die Pole Position beachtliche zweieinhalb Zehntelsekunden vor Jamie Green gesichert hatte, verschafften sich die Audi-Neuwagen mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung auch am heutigen Vormittagstraining Respekt. Doch schon Jamie Greens Bestzeit während der ersten Session sollte ein gutes Omen sein...

So hatten die Spitzenpositionen des Duos aus Green und Bruno Spengler zwar schon in der zweiten Session keinen Bestand mehr - doch diesmal war es Mika Häkkinen, der aufhorchen ließ: Zwar fuhr Mattias Ekström mit einer Zeit von 42.597 Sekunden die absolute Bestzeit, doch der Rückstand des Finnen von sechs Tausendstelsekunden gestaltete sich bescheiden. Auch Bernd Schneider präsentierte sich hier noch konkurrenzfähig - bis er am Ende auf den vom letztjährigen Brands-Hatch-Qualifying bekannten sechsten Platz zurückfiel...

"Heute lief es überhaupt nicht und in meiner schnellsten Runde habe ich einen Fehler gemacht. Ich bin mit dem Resultat natürlich nicht zufrieden", zeigt sich Schneider von seiner Position ebenso wenig begeistert wie vor einem Jahr, während insbesondere Jamie Green mit der Rotphase infolge von Martin Tomczyks Unfall haderte: "Der siebte Platz ist enttäuschend, da ich vor der Unterbrechung Bestzeit gefahren war. Danach haben meine Reifen abgebaut, und ich konnte mich nicht mehr steigern." Dass Mercedes aus jenem Zwischenfall mehr Schaden davontrug als Audi, konnte jedoch kaum behauptet werden: Weit souveräner als Mattias Ekström konnte Pole-Inhaber Mika Häkkinen nach Wiederaufnahme der Session an frühere Rundenzeiten anknüpfen.

Jamie Green reihte sich damit in die lange Liste enttäuschter Lokalmatadoren ein. Zuversichtlich waren Gary Paffett, Paul Di Resta und Susie Stoddart trotz beträchtlicher Gewichtsnachteile ihr Heimspiel angegangen - möglicherweise zu zuversichtlich. "Ich war mit dem Handling des Autos nicht glücklich und kam deshalb auf keine bessere Zeit, obwohl ich keine Fehler gemacht habe", konstatierte Di Resta, nachdem er erstmals bereits nach der ersten Qualifying-Session aufgeben musste. Auf Paffett, der sich mit Rang 13 begnügen musste, sprach von fehlendem Grip, Stoddart kam nach missglückter Setup-Arbeit nicht über Rang 18 hinaus.

So war es Mathias Lauda, der in Reihen der 2006er-Mercedes, die schon im vergangenen Jahr ihren Audi-Pendants selbst mit leichtem Gewichtsvorteil unterlegen waren, mit Platz zehn Schadensbegrenzung betrieb: "Ich bin zufrieden. Im ersten Teil war ich sogar Achter, meine bisher beste Platzierung in einem DTM-Qualifying. Am Sonntag will ich wieder in die Punkte fahren."