Susie Stoddart hat immer ein Lächeln übrig. So auch am ersten Freitag der neuen DTM-Saison. Gut gelaunt betritt sie die Mercedes Benz Team-Hospitality und schwärmt in bestem Deutsch: "Heute war ein sehr guter Tag für mich. Wir waren nur 3 Zehntel hinter dem Schnellsten zurück." Das war im Vorjahr nur sehr schwer möglich. Aber ihr neues Arbeitsgerät des Jahrgangs 2005 scheint vieles möglich zu machen.

Die C-Klasse bringt sie regelrecht ins Schwärmen. "Mein Auto ist sehr gut und der Unterschied zu den 2006er Autos ist nicht besonders groß." Deshalb überwand sie ihre anfängliche Enttäuschung schnell. Denn auch in dieser Saison tritt sie nur mit einem zwei Jahre alten Auto an. "Natürlich dachte ich mir da: oh, ein zwei Jahres Auto... aber nach dem ersten Test war ich so glücklich!" Allein die Erinnerung an das gute erste Gefühl mit dem neuen Wagen bringt sie wieder zum Strahlen.

Dennoch weiß auch sie, dass es im Qualifying nicht einfach wird. "Alle Fahrer sind sehr schnell und es ist verdammt eng", reißt sie die Augen weit auf. "Oh. Es ist richtig knapp." Ihr erster Konkurrent ist logischerweise Paul di Resta im zweiten 2005er Mercedes. "Paul war heute Schnellster", würdigt sie seine Leistung mit noch weiter aufgerissenen Augen. "Aber es ist eine andere Mannschaft." Vielleicht entscheidet also das Team und dessen Setuparbeit über das Duell der 2005er C-Klassen. "Trotzdem wird es sehr hart für mich. Ich muss sehr hart arbeiten, aber genau das macht die DTM aus."

Außerdem macht es natürlich viel mehr Spaß nicht nur gegen einen Markenkollegen, sondern gleich gegen eine Vielzahl an Fahrern zu kämpfen. "Es macht sicher mehr Spaß", stimmt sie zu, "aber nicht, wenn Paul besser ist und ich dann mehr Gewicht bekomme", spielt sie mit einem Lächeln auf die neue Gewichtsregelung an. 2007 können sich auch die Vorjahresautos nicht den Zusatzgewichten entziehen.

Was ist also im ersten Qualifying des Jahres drin? "Das ist sehr schwer zu sagen. Es ist so knapp, es wird sogar sehr, sehr knapp werden. Ich muss absolut alles aus meinem Auto herausholen." Im 2. Test brachte ihr das Platz 13 ein. "Also Daumen drücken." Damit Susie nach dem Qualifying noch einen Grund zum Strahlen hat.