Nachname, Alter, Geburtsort und Körpergröße sprechen eindeutig gegen den Verdacht: Lucas Luhr und Mike Rockenfeller, 27 und 23 Jahre alt, gebürtig aus Koblenz bzw. Neuwied, 1,85 Meter respektive 1,75 Meter groß - die Gemeinsamkeiten scheinen überschaubar. Erst mit Blick auf ihre motorsportlichen Biografien präsentieren sich Luhr und Rockenfeller wie Zwillingsbrüder: Als langjährige Porsche-Werkspiloten kennen sie alle gängigen Rennboliden aus Stuttgart-Zuffenhausen in- und auswendig, haben ihr Können im Rahmen der Langstreckenklassiker dieser Welt erprobt und sich dabei so manche Trophäe gesichert.

Dass Luhr und Rockenfeller im Dezember zeitgleich von Porsche zu Audi wechselten, überrascht somit kaum - zumal Lucas Luhr gegenüber der adrivo Sportpresse weitere Gemeinsamkeiten ausmacht: "Wir sind in unserem Fahrstil und unserer Arbeitsweise schon sehr ähnlich. Zudem bin ich mit Rocky auch privat sehr gut befreundet", berichtet das Langstrecken-Ass. Dass das gute persönliche Verhältnis unter dem gemeinsamen DTM-Engagement leidet, befürchtet Luhr nicht: "Ich denke nicht, dass Resultate da ein Hindernis bilden werden. Ich glaube, hier passt der Spruch: Möge der Bessere gewinnen!"

Beim Trainingscamp lebten sich Luhr (r.) & Rockenfeller (l.) in die Audi-Truppe ein, Foto: Audi
Beim Trainingscamp lebten sich Luhr (r.) & Rockenfeller (l.) in die Audi-Truppe ein, Foto: Audi

Auch Mike Rockenfeller leugnet die besondere Konkurrenzsituation nicht, betrachtet sie jedoch eher nüchtern: "Das erste Ziel für jeden Fahrer ist es, den Teamkollegen zu schlagen. Zwar sind wir alle mehr oder weniger Teamkollegen, aber Lucas ist in der gleichen Situation wie ich und dadurch sehr gut mit mir zu vergleichen. Natürlich versuche ich, besser zu sein." Eine Kampfansage, mit der sich Lucas Luhr arrangieren kann, verbindet ihn mit Rockenfeller in Sachen DTM doch auch die vollkommen fehlende Vorerfahrung:

"1999 habe ich zum letzten Mal einen stehenden Start absolviert. Aber ich denke, dass ich noch Gelegenheit dazu bekomme, ihn zu üben. Das gilt auch für die Boxenstopps. Auch diese werde ich bei den Tests noch trainieren müssen", zeichnet Luhr ein Bild von seinem Arbeitspensum der nächsten Wochen, das ebenso auch auf Rockenfeller zukommt: "Ich werde mir jetzt noch weitere Rennen im Fernsehen anschauen und versuchen, mich so gut wie es geht auf die Rennen vorzubereiten. Ob das gereicht hat, werde ich beim ersten Rennen sehen..."