Wie schon im vergangenen Jahr deutete mit Blick auf das Podest kaum etwas darauf hin, dass der Podiumszeremonie ein durchaus nicht uninteressantes Rennen vorausgegangenen Jahr. Waren die ersten drei Plätze beim Saisonfinale 2005 vollständig in Mercedes-Hand, so folgte nun ein siegreiches Mercedes-Duo aus Bruno Spengler und Jamie Green, dem der drittplatzierte Tom Kristensen kaum etwas entgegenzusetzen hatte. Doch auch diesmal trog der Schein...

"Es war wie ein Kartrennen", fand Bruno Spengler die treffenden Worte, musste sich der Kanadier doch nach einem misslungenen Start zunächst mühsam an die Spitze kämpfen, bevor der Kampf um den Sieg zu einem Duell zwischen ihm und Jamie Green wurde: "Jamie war hinter mir; 15 Runden vor Schluss war er ein bisschen schneller - dann jedoch nach dem letzten Stopp war ich wieder etwas schneller." Das Resümee des 23-Jährigen konnte nach seinem vierten Saisonsieg kaum überraschen: "Ich bin hochzufrieden. Die Strategie und mein Auto waren perfekt - ich bin Vizemesiter und sehr happy."

Zum Vizechampionat reichte es für Jamie Green in diesem Jahr noch bei weitem nicht - dafür jedoch zu einer konkurrenzfähigen Vorstellung beim Finallauf. "Die ersten Runden waren sehr eng. Frentzens Pace war zunächst nicht überragend, deshalb lagen alle nah beineinander. Ich wählte den falschen Ort zum Überholen, verpasste den Bremspunkt und verlor ein paar plätze", berichtete der Brite über den ersten und letzten Fehler seines Rennens, den er allerdings rasch auszubügeln wusste, "aber ich bin mit Platz zwei zufrieden. Ich habe den Speed, die Ergebnisse werden automatisch folgen."

Dem konnte auch der drittplatzierte Kristensen kaum widersprechen: "Hut ab - eine tolle Leistung und ein toller Speed der beiden anderen." Die Ruhe im Titelkampf schien auch Kristensen gut bekommen zu sein - mit Blick auf die wenigen Berührungen an der Spitze zeigt sich der Däne versöhnlich. "Es tut mir leid, dass ich mich mit Jamie berührt habe. Ich musste auf die Strecke zurück, ich wusste, das wir uns berühren würden. Aber sonst hätte man mich von hinten überholt", gab Kristensen zu, nimmt Bernd Schneider jedoch im gleichen Atemzug auch die von seiner Seite herbeigeführte Berührung nicht übel:

"Ich habe kein Problem mit Bernds Berührung, das geht völlig in Ordnung, wo ich schließlich noch Dritter geworden bin. Das besprechen wir heute Abend bei einem Bier", kündigte der Meisterschaftsdritte von 2005 und 2006 an - und zeigte sich bei der letzten Pressekonferenz des Jahres von seiner sentimentalen Seite: "Zum Anfang des Jahres war ich sehr stolz, dass ich auf dem Podium der Jüngste war. Ein paar Monate später bin ich der Älteste - so schnell geht es in der DTM..."