"Er ist ein fairer und harter Sportsmann. Ich habe noch nie etwas mit ihm auf der Rennstrecke erlebt, wovon ich sagen könnte, das war unfair", beschrieb uns kürzlich Bernd Schneider das Verhältnis zu seinem diesjährigen Titelrivalen Tom Kristensen. Trotz gleicher Wohnortwahl - beide zählen sich seit einigen Jahren zu den zahlreichen Wahlmonegassen des Motorsports - verbindet den Saarländer und den Dänen zwar abseits der Rennstrecke nicht viel; an der gegenseitigen Hochachtung auf den Pisten ändert dies jedoch nichts.

"Ich habe sehr großen Respekt vor ihm und seiner Leistung", bestätigte Kristensen gegenüber DTM Magazin, "ich glaube, er ist der erfahrenste Pilot von uns allen." Seit nunmehr zweieinhalb Jahren verfolgt der siebenfache Le-Mans-Sieger die DTM-Aktivitäten des 42-Jährigen aus nächster Nähe - und möchte sie während seiner Tourenwageneinsätze nicht mehr missen... "Vielleicht besteht die Gefahr, dass er mit einem Titelgewinn in diesem Jahr seine Karriere beendet", spekuliert er über die Pläne seines Titelrivalen, der seinerseits nach wie vor eine hunderprozentige Motivation beteuert.

Schmunzelnd fügt er hinzu: "Das möchte ich natürlich verhindern, denn Bernd gehört einfach in die DTM..." Doch auch aus reiner Meisterschaftssicht darf an der Ernsthaftigkeit jener Aussage Kristensen gezweifelt werden - stünden ihm doch ohne den zurzeit bei Mercedes unersetzlichen Schneider die Titeltore weit offen. Eine völlige Fokussierung auf den vierfachen DTM-Meister beim Beobachten seiner Konkurrenz streitet Tom Kristensen dennoch ab:

"Die meiste Zeit beschäftige ich mich mit mir selbst, denn meine Leistung ist zunächst einmal das Wichtigste", betont der aktuelle Meisterschaftszweite, der ohnehin lieber anhand handfester Daten die Leistungen seiner Teamkollegen studiert: "Als ich neu in die DTM kam, habe ich natürlich viel auf Mattias [Ekström] geschaut und analysiert, was ihn so stark macht. Inzwischen tauschen wir uns aus, so dass es uns beiden hilft."