"Nach der Formel 1 ist es nicht gerade eine Herausforderung, die Spülmaschine auszuräumen", hatte Mika Häkkinen nach seinem Ausstieg aus der Formel 1 während seiner dreijährigen so genannten "Babypause" gelernt. Ein DTM-Test im Jahre 2001 sowie die guten Kontakte zu Mercedes hatten Häkkinen die DTM als willkommenes Ende der Langeweile erscheinen lassen - woraufhin der Finne schon 2005 seine DTM-Debütsaison mit einem Sieg in Spa-Francorchamps krönte.

Die rasche Erfolg hatte - ähnlich wie bei Jean Alesi vier Jahre zuvor - die Ansprüche des zweifachen Formel-1-Weltmeisters schnell in die Höhe wachsen lassen: 2006 sollte der DTM-Titel her. "Ach, das hätte ich wohl besser nicht gesagt", blickt Häkkinen gegenüber Financial Times Deutschland nur ungern auf seine nur wenige Monate alten Ankündigungen zurück. Auf seinen zweiten DTM-Sieg wartet Häkkinen seit nunmehr 13 Rennen, zwei dritte Plätze lauten die eher magere diesjährige Ausbeute des 37-Jährigen, die ihn in der Meisterschaftstabelle als schwächstes Glied des HWA-Fahrerquartetts erscheinen lässt.

"Natürlich bin ich enttäuscht. Aber es gab Umstände, die bessere Resultate verhindert haben. Ich kann nur hoffen, dass das Pech irgendwann zu Ende ist", verweist er unter anderem auf den misslungenen Boxenstopp in der Lausitz, der ihn möglicherweise den Sieg kostete, sowie das so genannte "Missverständnis" in Brands Hatch, das ihn seinen Markenkollegen Daniel La Rosa unter gelber Flagge überholen ließ.

Unbestritten bleibt jedoch auch, dass Mika Häkkinen angesichts gelegentlicher Vorstellungen unter ferner liefen - so zum Beispiel in Oschersleben - noch nicht an die Konstanz eines Bernd Schneiders heranreicht. So bleibt dem 20-fachen Grand-Prix-Sieger nichts, als sich in Geduld zu üben. "Ich habe den Sieg erlebt und den ganzen Kampf, dorthin zu kommen. Das war in der Königsklasse. Aber DTM ist eine andere Disziplin", erklärt Häkkinen seine Gelassenheit, "hier jucken mich die Misserfolge noch nicht so, weil ich bei diesem Berg noch nicht auf der Spitze angekommen bin..."