Erst drei Tage vor dem Rennwochenende kehrte Jeroen Bleekemolen nach einem Jahr Abstinenz in die DTM zurück. Er ersetzte seinen Landsmann Olivier Tielemans bei dem Audi Team Futurecom TME von Dr. Kolles und ist jetzt Teamkollege von Vanina Ickx. Während des Wochenendes machte er zudem noch als bester 2004er Pilot auf sich aufmerksam.

Jeroen Bleekemolen zurück in der DTM., Foto: Audi
Jeroen Bleekemolen zurück in der DTM., Foto: Audi

Der jetzt 24-Jährige wurde am 23. Oktober 1981 in Heemstede / Niederlande geboren und stammt aus einer wahren Rennfahrerfamilie. Sein Vater Michael Bleekemolen ist bereits seit 1971 im Motorsport unterwegs und startet derzeit im Porsche Supercup mit seinem eigenen Team. Dort pilotiert auch Jeroens Bruder Sebastiaan einen Porsche. Vater Bleekemolen eröffnete 1993 die erste Indoor-Kartbahn der Niederlande und führt zusammen mit seinen Söhnen eine Rennfahrerschule. Bei so einem Umfeld bleibt einem ja fast nichts anderes übrig, als in den Motorsport einzusteigen.

1995 war es dann für Jeroen Bleekemolen soweit. Bereits damals feierte er seine ersten Erfolge im nationalen Kartsport. Ein Jahr später sicherte er sich den vierten Platz in der Junioren-Kart-Weltmeisterschaft. 1998 erfolgte dann der Umstieg in den Formelsport – wie sich später herausstellte ein erfolgreicher Umstieg. Bereits in seinem ersten Jahr gewann er die Formel Ford Benelux Meisterschaft und die Niederländische Formel Ford Meisterschaft. Die nächsten Stationen waren die Britische Formel Palmer Audi Meisterschaft und die Deutsche Formel-3-Meisterschaft. 2001 wechselte Bleekemolen in den Tourenwagensport und holte sich in einem Chrysler zwei Siege in der FIA GT. Parallel dazu gewann er den Niederländischen Renault Clio Cup. Ein Jahr später wurde er Vizemeister in der Niederländischen Tourenwagen-Meisterschaft.

Mit Opel erfolgte der Einstieg in die DTM, Foto: Opel
Mit Opel erfolgte der Einstieg in die DTM, Foto: Opel

2003 erfolgte als Opel-Werksfahrer der Einstieg in die DTM. Doch die Erfolge für den Niederländer blieben aus. In seinem Debütjahr landete er in der Gesamtwertung auf dem 13. Rang. Damals ergatterte er sich durch einen siebten Platz in Zandvoort zwei Punkte. Ein Jahr später konnte er nicht mal einen Punkt für sich verbuchen und verließ die DTM.

Erfolgreicher lief es Jeroen Bleekemolen 2005, als er sich mit 12 Siegen in 14 Rennen in der Benelux-Racing-League den Meistertitel holte. Zudem fuhr er zusammen mit Jos Versdappen im niederländischen Team in der A1-Grand-Prix-Serie. In dieser Saison war er vor seiner Rückkehr in die DTM bei Langstreckenrennen unterwegs und bestritt unter anderem die 12 Stunden von Sebring und die 24 Stunden von Le Mans. Zudem startete er in der beligischen Belcar-GT-Serie.

Gelungenes Comeback im 2004er Boliden, Foto: Audi
Gelungenes Comeback im 2004er Boliden, Foto: Audi

Neu ist für den Niederländer Bleekemolen die DTM also nicht mehr. Der Audi A4 DTM 2004 dagegen schon. Zudem kam der Deal so kurzfristig zustande, dass es keine Möglichkeit für einen Test gab. Diesen Sprung ins kalte Wasser managte der 24-Jährige aber sehr erfolgreich: Er wurde bester 2004er Pilot und selbst damit war er noch nicht zufrieden: "Wir hätten auch einige 2005er Auto schlagen können, aber wir haben bei den Boxenstopps Fehler gemacht." Dabei dürften ihm seine bisherigen DTM-Erfahrungen schon weitergeholfen haben. Schließlich sind seine Mitkonkurrenten in den 2004er-Boliden komplette Neulinge. "Gerade für junge Fahrer ist der Einstieg in eine starke Rennserie wie die DTM nicht einfach - da bin ich im Vorteil", meinte Bleekemolen gegenüber der offiziellen DTM-Webseite.

Aber das Highlight steht im noch bevor. Das DTM Rennen Anfang September sein Heimrennen in Zandvoort.