Was sagen Sie zum nächsten Rennen in Brands Hatch?

Bernd Schneider: Es wird das härteste Rennen, denn dort gibt es keine Zeit zum Ausruhen. Mit 82 Runden ist es die Rennstrecke mit den meisten gefahrenen Runden, das ist sogar mehr als auf dem Norisring. Das wird ein anstrengendes Rennen und man muss sich schon gut vorbereiten. Wir haben viel weniger Zeit zum Überholen. Wenn es weniger Runden sind, dann heißt das, dass die Runde länger ist und wir damit auch mehr Geraden haben. Aber in Brands Hatch gibt es keine richtige Gerade, nur Kurven und von daher gibt es auch keine Erholungsphasen.

Welche Rolle spielt da das Qualifying?

Bernd Schneider: In der DTM geht es ohnehin heiß her. Da macht ein Zehntel auf einer normalen Strecke schon viel aus. Ich glaube, in Brands Hatch geht es am Ende um Hundertstelsekunden.

Wie liegt dem Mercedes Brands Hatch?

Bernd Schneider: Schwer zu sagen. Wir werden das sehen, wenn wir dort das Rennen gefahren sind. Aber wichtiger ist, dass die Strecke mir liegt. Bei den Tests hatten meine Jungs viel Arbeit, da hat der Kurs mir offensichtlich noch nicht so gelegen.

Wie denken Sie über limitierte Testtage?

Bernd Schneider: Ich bin Rennfahrer geworden, weil es mir Spaß macht und da will ich so viel wie möglich im Auto sitzen. Wir wissen aber auch, dass Testen viel Geld kostet, von daher sind die Testtage limitiert und ich glaube, dass es für alle gut ist, wenn es die gleichen Voraussetzungen gibt. Ich denke, dass es so eine ganz gute Lösung ist.

Sie haben zwei Rennen gewonnen und in Oschersleben lief es nicht so gut. Ist es deprimierend gleich die Führung zu verlieren?

Bernd Schneider: Es hält sich in Grenzen, da ja erst drei Rennen gefahren sind. Klar hätte ich in Oschersleben gerne gewonnen. Aber ich wusste, dass ich mit viel Gewicht unterwegs war. Von daher hätte es auch schlimmer kommen können.

In der Meisterschaft scheint es auf ein Duell zwischen Ihnen und Tom Kristensen hinauszulaufen. Wer hat noch die Möglichkeit in den Kampf einzugreifen?

Bernd Schneider: Noch viele andere. Wenn man gesehen hat, wie stark die Vorjahreswagen sind, ganz zu schweigen von meinen Teamkollegen. Da gibt es noch Jean Alesi, Alex Margaritis, Daniel La Rosa oder Stefan Mücke. Es gibt ein paar Leute, die noch vorne mitfahren können. Alex Margaritis hatte Pech gehabt, denn wenn er in Oschersleben Vierter geworden wäre, wäre Alex jetzt Dritter oder Vierter in der Meisterschaft.

Wie würden Sie Ihr Verhältnis zu Tom Kristensen auf und neben der Strecke beschreiben?

Bernd Schneider: Meistens sehe ich ihn auf der Strecke. Aber ich muss sagen, ganz gut, denn er ist ein fairer und harter Sportsmann. Ich habe noch nie etwas mit ihm auf der Rennstrecke erlebt, von dem ich sagen könnte, das war unfair. Bisher gab es nichts auszusetzen und ich glaube, das selbe Verhältnis hat er auch zu mir. Wir werden das auch sportlich lösen.