David Schumacher (Winward-Mercedes) hatte sich vor dem DTM-Wochenende auf dem Nürburgring vorgenommen, um die Top-10 des Klassements mitkämpfen zu wollen - immerhin war der Sohn des früheren Formel-1- und DTM-Piloten Ralf Schumacher mit einem Klassensieg in der GT World Challenge eine Woche zuvor an gleicher Stelle in die Eifel zurückgekehrt.

Schumachers Ambitionen erhielten im hektischen Samstagsrennen jedoch schon in der 5. Runde einen herben Dämpfer. Der 21-Jährige beschädigte seinen Mercedes-AMG GT3 nach einer Kollision ausgerechnet mit Markenkollege Luca Stolz (HRT-Mercedes) und kassierte dafür drei Penalty Laps (mit 60 km/h durch einen 50 Meter langen Korridor abseits der Idealline fahren).

Schumacher ärgert sich über Strafe

Durch die Strafe war sein Rennen effektiv gelaufen, und in der 20. Runde stellte Schumacher seinen lädierten GT3-Mercedes vorzeitig an der Winward-Box ab. Mit der Entscheidung der Rennleitung war er nicht einverstanden. "Der Start und die ersten Runden liefen sehr gut, ich kam einige Positionen nach vorne", so Schumacher. "Leider kam es dann zu dieser Berührung."

Und weiter: "Wir hatten vorher intern besprochen, dass Platz gelassen wird, wenn ein Markenkollege die Nase neben dem eigenen Auto hat. Deswegen habe ich sie auch dort gelassen. Leider hat er mir überhaupt keinen Platz gelassen, sondern einfach reingezogen. Ich ärgere mich sehr über die Strafe, die aus meiner Sicht nicht gerechtfertigt ist."

Vor Grid-Strafe: Schumacher zweitbester Mercedes-Pilot

Schumacher hatte das erste von zwei Rennen in der Eifel vom 18. statt vom 13. Startplatz aufgenommen, weil er eine Grid-Strafe vom vergangenen Rennwochenende auf dem Norisring antreten musste. Damit war er im Qualifying hinter Teamkollege Lucas Auer (Startplatz acht, P32 im Rennen) immerhin der zweitbeste aller Mercedes-AMG-Fahrer. Winward-Teamchef Christian Hohenadel: "Schade für David, er ist ein gutes Qualifying gefahren. Auch seine Rennpace war gut, ein Top-10-Platz sicher möglich."

Beim Nürnberger Stadtrennen vor drei Wochen war Schumacher mit Attempto-Audi-Pilot Patric Niederhauser kollidiert und dadurch in die Schlagzeilen geraten. Der sonst äußerst beherrschte und umgängliche Schweizer fluchte am Teamfunk wild über den Unfall-Verursacher und bezeichnete Schumacher - im Eifer des Gefechts - unter anderem als "verdammten Idioten".

"Er hat viel gesagt am Funk, aber da muss man ihn auch verstehen", entgegnete Schumacher, der sich zügig bei Niederhauser entschuldigt hatte. "Man ist voll unter Adrenalin. Dass so etwas mal rauskommt, kann passieren. Da bin ich ihm nicht böse. Da ist kein Rennfahrer anders. Wenn dir einer hinten aufs Ecks fährt und du raus aus dem Rennen bist, herrscht Frust. Das gehört dazu. Patric und ich haben das gut geklärt."