Es war relativ klar, jetzt ist es auch offiziell: Mattias Ekström startet am übernächsten Wochenende mit der DTM auf dem Norisring und verzichtet dafür auf sein Rallycross-Heimspiel in Schweden. Das gab Audi am Freitagmorgen bekannt. Die Entscheidung traf letztendlich Audi-Motorsportchef Dieter Gass. Einfach sei es ihm nicht gefallen, Ekström eine Absage für die WRX zu erteilen.

"Es war eine sehr schwierige Entscheidung, weil wir noch früh in der Saison sind und Mattias in beiden Meisterschaften Titelchancen hat", sagte Gass. "Der Werkeinsatz in der DTM hat für uns aber Priorität. Mattias kann in diesem Jahr seinen dritten DTM-Titel gewinnen und war am Norisring schon immer sehr stark. Außerdem ist es unser Heimspiel und wir brauchen Mattias dort."

Audi hätte sich mit der Entscheidung bis zum 26. Juni Zeit lassen können, schaffte nun aber vorzeitig Klarheit. Die Tendenz zeigte ohnehin stark in Richtung DTM, wie Motorsport-Magazin.com schon vergangene Woche berichtet hatte.

Zuletzt in Budapest holte Ekström die Plätze fünf und zwei in den beiden Rennen. In der Meisterschaft gelang ihm dadurch ein deutlicher Sprung, der Rückstand auf Tabellenführer Rene Rast beträgt nur acht Punkte. Genauso viele Zähler fehlen Eki aktuell in der WRX zur Gesamtführung, doch im Zweifel hat die DTM Priorität. Diese Regelung gilt seit Jahresbeginn, wie auch der amtierende WRX-Weltmeister immer wieder betonte.

Bei der WRX vertritt Ekströms Landsmann P-G Andersson den Schweden beim Team EKS. "Ich bin froh, dass mir mein Chef diese Entscheidung abgenommen hat", sagte Ekström. "Dass ausgerechnet mein Heimrennen in Höljes und eines meiner Lieblingsrennen in der DTM kollidieren, ist extrem schade. Ich wäre gerne beides gefahren, aber das ist logistisch eben leider unmöglich."

Während seine Chancen auf die Titelverteidigung in der WRX arg sinken, kann Ekström seinen Traum vom dritten DTM-Titel aufrechterterhalten. Zumal der DTM-Veteran am Norisring eine echte Bank ist. Ekström gilt als Spezialist auf dem Stadtkurs, fuhr hier schon sechsmal auf das Podium. 2013 verlor er den Sieg in Folge der Watergate-Affäre, im vergangenen Jahr crashte er in aussichtsreicher Position - und löste dadurch die Arschloch-Affäre mit Unfallopfer Chris Vietoris aus.