Vor dem letzten Rennwochenende der DTM 2015 vom 16. bis 18. Oktober hat BMW in der Fahrer- und der Teamwertung keine echte Chance mehr auf den Titel. Bruno Spengler müsste als derzeit viertbester Pilot schon beide Rennen gewinnen und auf nur drei Punkte bei Spitzenreiter Pascal Wehrlein hoffen. Bei den Teams haben BMW MTEK (Spengler und Timo Glock) sowie BMW RMG (Marco Wittmann und Maxime Martin) ähnlich geringe Chancen. Allein in der Herstellerwertung liegen die Münchner vorne. Das führt dazu, dass vor dem Finale kräftig die Vergangenheit beschworen wird.

BMW erinnerte in diesen Tagen zum Beispiel daran, dass in Hockenheim erstmals seit 2012 die Entscheidung um alle drei Titel erst am letzten Wochenende falle - und verwandelte diese Selbstvorlage sofort: Damals habe man sowohl in der Fahrer- als auch in der Team- und Herstellerwertung triumphiert. Auch die fünf Rennsiege 2015, darunter der Siebenfach-Triumph von Zandvoort, finden Erwähnung. Doch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Vorjahresergebnis, als BMW in der Fahrer- und Teamwertung gewann, deutlich verfehlt wurde.

BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt kann bislang nur bedingt zufrieden mit der DTM-Saison sein, Foto: BMW AG
BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt kann bislang nur bedingt zufrieden mit der DTM-Saison sein, Foto: BMW AG

Martin Tomczyk, Gesamtsieger 2011 im Audi, räumt immerhin ein, dass er in dieser Saison "mit viel Pech und einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte". BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt sagt mit Blick auf das erste Rennwochenende in Hockenheim im Mai und den Verlauf des restlichen Jahres: "Zu Saisonbeginn ist es am Hockenheimring nicht so gut für uns gelaufen. Nach schwierigem Beginn haben wir uns danach mit Leidenschaft, Teamgeist und harter Arbeit zurück ins Geschehen gekämpft."

"Rein rechnerisch habe ich sogar noch eine kleine Chance auf den Fahrertitel. Aber auch wenn das sehr unwahrscheinlich ist, ist eines sicher: Wir werden alles geben", verspricht Bruno Spengler. Immerhin sprechen die Performance-Gewichte für die Münchner. Unter den schwersten zwölf Autos beim Finale ist kein BMW. Außerdem gibt es noch einen Vorteil: Durch die Tabellenführung bei den Herstellern geht es für alle Fahrer noch um etwas. Jeder kann zum Sieg beitragen. Das sollte einen Extra-Schub Motivation geben. "Unser Hauptziel ist natürlich, den ersten Platz in der Herstellerwertung zu verteidigen", beteuert Vorjahres-Champion Marco Wittmann.