Audi reist mit einer rechnerischen Chance auf Fahrer- und Herstellertitel zum Saisonfinale nach Hockenheim. "Wir werden noch einmal alle Kräfte mobilisieren und um die Meisterschaften kämpfen, auch wenn die Chancen nur noch minimal sind", versichert Dieter Gass, Leiter DTM bei Audi Sport. "In Hockenheim waren wir schon immer stark - ob bei Regen oder Sonnenschein."

Das Team: Audi war im bisherigen Saisonverlauf mit acht Siegen in 16 Rennen eigentlich die dominierende Marke. Dennoch belegen die Ingolstädter in der Markenwertung nur Rang drei, was zum Teil auf die gestrichenen Punkte in Spielberg zurückgeführt werden kann. Dennoch zum Vergleich: BMW gelangen fünf Siege, Mercedes gerade einmal drei.

In der Teamwertung ist das Audi Sport Team Abt Sportsline noch im Rennen um den Titel. Allerdings ist der Rückstand auf das gooix/Original-Teile Mercedes-AMG-Team mit 40 Punkten bereits recht groß. Zudem sitzen ihnen mit RMG und MTEK zwei BMW-Teams im Nacken.

Mortaras Weg zu Platz zwei in der Fahrerwertung war bislang holprig, Foto: DTM
Mortaras Weg zu Platz zwei in der Fahrerwertung war bislang holprig, Foto: DTM

Die Fahrer: Mit Edoardo Mortara und Matthias Ekström hat Audi in der Fahrerwertung noch zwei Eisen im Feuer. Mortara fehlen 37 Punkte auf Spitzenreiter Pascal Wehrlein, Ekström 38 Zähler. Mit BMW-Pilot Bruno Spengler hat noch ein vierter Fahrer rechnerische Chancen auf den Meistertitel.

"Realistisch haben wir keine Chance auf den Titel", gesteht Ekström. "Aber wir haben in der DTM in diesem Jahr schon viel erlebt. Es ist toll für die Fans, dass noch vier Fahrer aller drei Marken Titelchancen haben. Wenn unsere Gegner schwächeln sollten, sind wir da, um mitzunehmen, was es mitzunehmen gibt."

Mortara schätzt seine Chancen ebenso realistisch ein, ist jedoch insofern zuversichtlich gestimmt, als er beim Saisonauftakt in Hockenheim die meisten Punkte aller Fahrer sammelte. "Natürlich sind meine Titelchancen auf dem Nürburgring kleiner geworden", räumt er ein.

"Aber für mich ist es klasse, zum ersten Mal in meiner DTM-Karriere vor dem letzten Wochenende noch im Titelrennen zu sein. Das zeigt mir, dass ich gegenüber den Vorjahren Fortschritte gemacht habe", betont er. "Hockenheim war schon immer eine Strecke, auf der ich mich wohlgefühlt habe. Ich hoffe auf ein positives Saisonende und werde hart kämpfen."

Das Auto: In Hockenheim kann es regnen, stürmen oder schnein, das Auto mit den vier Ringen fährt vorneweg. Seit drei Rennen ist Audi in Hockenheim unbesiegt. Beim Saisonfinale 2014 gelang den Ingolstädtern sogar ein Dreifachtriumph. Hinter der Performance des RS5 DTM steht demnach kein Frage-, sondern ein Ausrufezeichen.

"Die Performance unter den drei Herstellern war in den letzten Rennen sehr ausgeglichen, auch wenn man den Gewichtsunterschied herausrechnet", unterstrich Gass. "Deshalb dürfen sich die Fans auf zwei interessante Rennen freuen, in denen wir uns bestmöglich verkaufen möchten."

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Beim Blick auf die Markenwertung fällt auf, dass Audi vor allem im ersten Saisonviertel satte Punkte einheimste, danach waren die Zähler bis auf wenige Ausnahmen dünn gesät. Die Performance-Gewichte sind sicherlich zum Teil eine Erklärung. Zum anderen hatte man das Gefühl, dass wenn es irgendwo einen Crash gab, mindestens ein Audi daran beteiligt war - ob aktiv oder passiv. Nach dem Saisonfinale gibt es für die Ingolstädter demnach Einiges zu analysieren, egal wie die Titelentscheidungen ausgehen. (Annika Kläsener)