Pascal Wehrlein fährt beim neunten Saisonlauf auf dem Red Bull Ring auf Rang zwei, hinter Audi-Pilot Edoardo Mortara. Der 20-Jährige rückt in der Gesamttabelle an die Spitze und krönt sich damit zum jüngsten Tabellenführer aller Zeiten in der Deutschen Tourenwagenserie.

Nachtschicht in Spielberg

Dabei hatte das Wochenende in Österreich für den Mercedes-Piloten nicht sonderlich gut begonnen. Im ersten Freien Training am Freitag fuhr Wehrlein nur auf Position 21, ein Radlagerschaden hinten links stoppte den Deutschen. "Ich musste meine Fahrt nach zehn Minuten abbrechen. Ich war echt ein bisschen besorgt", gibt der Mercedes-Pilot zu. "45 Minuten oder 30 Minuten Trainingszeit zu verpassen, ist in der DTM wirklich sehr, sehr viel. Meine Jungs mussten das Auto dann über Nacht auseinanderschrauben und alles wieder zusammen bauen", erzählt der 20-Jährige über die letzte Nacht am Red Bull Ring.

Eine Nachtschicht, die sich ausgezahlt hat. Bereits im zweiten Freien Training am Samstagmorgen war Wehrlein wieder auf gewohnter Position unterwegs, holte sich Rang drei, hinter Edoardo Mortara an der Spitze und Jamie Green auf Platz zwei. Auch beim Qualifying hatte sich diese Rangordnung nicht mehr verändert. "Auf jeden Fall ist Platz drei eine gute Ausgangsposition. Im Rennen kann hier noch viel passieren, weil man hier gut überholen kann und alles so eng zusammen ist", erklärte Wehrlein Samstagmittag. "Für das Rennen bin ich jedenfalls optimistisch gestimmt."

Wehrlein fährt am Samstag auf Rang zwei, Foto: DTM
Wehrlein fährt am Samstag auf Rang zwei, Foto: DTM

Ausfall verhilft zur Tabellenspitze

Wehrlein profitiert im Rennen vor allem vom frühen Ausfall des bisherigen Spitzenreiters Jamie Green. Der Audi-Pilot war vom zweiten Startplatz ins Rennen gegangen und konnte schnell die Führung übernehmen. Doch technische Probleme zwangen den Briten seinen Wagen bereits nach vier Runden abzustellen.

Ein Glück für Wehrlein, der dann nach einem Schlagabtausch mit Paul di Resta, seinen zweiten Platz ohne Probleme ins Ziel fahren konnte. Ein Angriff auf Mortara war allerdings am Samstag nicht möglich. "Am Anfang konnte ich ihm nicht folgen, aber am Ende kam ich näher ran. Ich war aber zu weit weg, um ein Überholmanöver zu starten", so Wehrlein nach dem Rennen. Auch die Lücke zum drittplatzierten Di Resta war die gesamte Distanz über zu groß, sodass zumindest auch dahingehend keine Gefahr eines Angriffs mit DRS drohte.

Wehrlein zeigt sich nach dem Rennen zufrieden über sein Ergebnis. "Unser Team hat einen super Job gemacht, ich muss meine Mechaniker loben, die ein perfektes Auto für mich hingestellt haben", freut sich der 20-Jährige am Samstag. "Morgen möchte ich versuchen noch bisschen schneller zu werden."

Der 20-Jährige hält drei Rekorde in der DTM, Foto: DTM
Der 20-Jährige hält drei Rekorde in der DTM, Foto: DTM

Ein weiterer Rekord

Wehrlein führt nach neun von 18 Rennen mit 94 Punkten die Meisterschaftstabelle an. Auf Rang zwei lauert mit 86 Zähler Audi-Routinier Mattias Ekström, der am Samstag Fünfter wurde. Spielberg-Sieger Mortara rückt mit 83 Punkten auf Rang drei auf und damit ebenfalls an Green vorbei. Der Brite ist damit mit 81 Zähler auf Position vier zurück gefallen.

Mit der Übernahme der Tabellenspitze hat sich der 20-jährige Wehrlein einen weiteres Mal in die Rekordliste eingetragen. Denn der Mercedes-Pilot ist der jüngste Tabellenführer aller Zeiten in der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft. Die Titel als jüngste Polesetter und jüngster Rennsieger hatte sich Wehrlein bereits in der Vergangenheit gesichert.