Mercedes ist in Moskau hart auf dem Boden der Tatsachen aufgeschlagen. Nach dem Traum-Wochenende zuletzt am Norisring, hinken die Stuttgarter in Russland erneut arg hinterher. Nürnberg-Sieger Robert Wickens war als 14. Im Qualifying der bestplatzierte Mercedes-Pilot, der Rest der Truppe findet sich am Ende der Startaufstellung wieder.

"Wir hatten vor dem Zeittraining noch Änderungen am Fahrzeug vorgenommen, die leider nicht so funktioniert haben, wie wir es wünschten", sagte der Kanadier. "Mein Ziel für das Rennen ist jetzt, ein paar Punkte einzufahren. Das wird nicht einfach, aber ich bin schon von weiter hinten gestartet und habe noch gepunktet."

Dem C-Coupé fehlt weiter die nötige Pace, Foto: DTM
Dem C-Coupé fehlt weiter die nötige Pace, Foto: DTM

Das C-Coupé ist auf einer 'normalen' Rennstrecke wie dem Moskau Raceway nicht konkurrenzfähig, das hatte Mercedes schon vor Wochen befürchtet. Die Befürchtungen bewahrheiteten sich und die Mercedes-Fahrer mussten darunter leiden.

Mercedes kann sein Auto zwar noch einmal weiterentwickeln, doch bis dahin machte sich Christian Vietoris keine Illusionen. "Wir wissen, dass wir hier ein bisschen hinterher hinken", sagte er. "Es ist genau wie erwartet: Wir sind zu langsam. Am Auto hat sich nichts getan. Wir haben das gleiche Auto wie in Hockenheim, deshalb erwarten wir momentan keine allzu großen Veränderungen."

Setup-Probleme bei den Stuttgartern, Foto: Mercedes-Benz
Setup-Probleme bei den Stuttgartern, Foto: Mercedes-Benz

Vietoris kam im Qualifying nicht über den 22. Startplatz hinaus. Dahinter reihte sich nur noch Markenkollege Vitaly Petrov ein, der in Russland sein großes Heimspiel hat. Ein enttäuschender Auftakt für den früheren Formel-1-Piloten, der seine erste Saison in der DTM bestreitet. Petrov hatte schon im Training am Samstagmorgen Schwierigkeiten, wegen eines Elektronikproblems konnte er nicht viele Runden auf der unbekannten Strecke drehen.

"Das war ein wirklich schweres Qualifying", räumte der Russe ein. "Auf dieser Strecke ist es sehr schwierig, das Auto richtig abzustimmen. Jede Runde ist wichtig, um eine perfekte Linie zu finden und um mit dem Auto ans Limit zu gehen. Das ist mir leider nicht gelungen."

Schwieriges Heimspiel für Vitaly Petrov, Foto: Mercedes-Benz
Schwieriges Heimspiel für Vitaly Petrov, Foto: Mercedes-Benz

In Moskau fehlte dem schwächelnden C-Coupé völlig die Pace, gegen die Konkurrenz von Audi und BMW waren die Mercedes-Piloten ziemlich chancenlos. Im Q1 fehlten den vier ausgeschiedenen Fahrern Pascal Wehrlein, Gary Paffett, Vietoris und Petrov je eine volle Sekunde auf Mike Rockenfellers Bestzeit.

Laut Paffett habe es wegen der Bedingungen Probleme mit der Setup-Arbeit gegeben. "Das Qualifying verlief offensichtlich sehr enttäuschend für mich", sagte der Brite. "Das zweite freie Training war in Ordnung. Aber bis zum Qualifying haben sich die Bedingungen verändert, was Auswirkungen auf die Balance des Autos hatte."