Für Audi stellt der Fahrertitel in dieser Saison etwas Besonderes dar, auch wenn es der fünfte in sieben Jahren ist und der neunte insgesamt. Denn die Vorzeichen standen selten so schlecht, wie vor dieser Saison. 2012 sah Audi gegen BMW und Mercedes kaum Land. Und mit dem eingefrorenen Reglement waren kaum Änderungen am Auto möglich. "Es war am Anfang ein schwieriges Jahr. Wir kamen von hinten aus dem letzten Jahr und hatten viel Arbeit", erinnerte sich Dieter Gass, der vor der Saison zum Leiter DTM aufstieg und damit einen Teil der Arbeit von Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich übernahm.

"Alle Leute haben einen super Job gemacht, um uns überhaupt in die Lage zu bringen, um den Titel zu kämpfen. Wir haben von der Atmosphäre im Team ein sehr, sehr gutes Jahr hinter uns", schwärmte er. Die Hochform will Audi nun nutzen, um auch die Hersteller- und Teamwertung nicht aus den Augen zu verlieren. In beiden Wertungen liegen die Ingolstädter derzeit vorne. "Wir werden alles tun, damit wir sie für uns entscheiden können", kündigte Gass an.

Auch Dr. Ullrich betonte die harte Arbeit über den Winter und lobte speziell Rockenfellers Leistung. "Die Mannschaft hat über den Winter extrem hart und intensiv gearbeitet. Es hat uns alle gefuchst, dass wir letztes Jahr nicht auf dem Niveau waren, das wir gewohnt sind. Es war eine sehr harte Saison und wir haben bewiesen, dass wir aus so einer Periode viel lernen können und dass wir mit dem gemeinsamen Ziel, es wieder gutzumachen, extrem stark geworden sind", meinte der Motorsportchef.

"Es war keine einfache Aufgabe bei dem engen Reglement, von letztem Jahr auf heute den Schritt zu machen", betonte er. Vor allem in den letzten Rennen habe Audi mit vielen Autos in den Top-10 seine Stärke unter Beweis gestellt. "Das geht nur mit einer Mannschaft, die extrem stark ist. Ich freue mich, dass es so gelaufen ist."

Besonders freute sich Ullrich jedoch für seinen langjährigen Schützling Rockenfeller. "Im Winter hatten wir Diskussionen, ob er sich wirklich voll auf die DTM konzentrieren soll, und wie es danach weitergeht, wenn er sich auf die DTM konzentriert. Ich habe dann flapsig gesagt: Jetzt gewinnst du mal die DTM und dann sehen wir weiter", sagte er. "Man wird nicht Meister, ohne dass man sich das selbst erarbeitet hat und er hat sich das erarbeitet. Ohne denjenigen, der es im Endeffekt umsetzt, geht es einfach nicht. Ich freue mich unheimlich, dass er es geschafft hat."