Einmal tief Luft holen und durchatmen. Dann den Blick wieder nach vorne richten. So endete das Q1 für Bruno Spengler. Nur haarscharf gelang dem amtierenden DTM-Champion der Sprung in die zweite Qualifying-Runde auf dem Nürburgring. Im Q3 war dann aber endgültig Schluss: Mehr als Startplatz zehn sprang für den BMW-Fahrer nicht heraus.

"Die ersten Runden war ich nicht so zufrieden mit dem Auto", verrät Spengler, dem wegen eines Defekts an der Servolenkung wertvolle 45 Trainingsminuten verloren gingen. Diese Zeit fehlte ihm. "Im Qualifying war das Auto besser, aber nicht gut genug. Mehr war einfach nicht drin. Ich bin zu viel gerutscht, die Balance war nicht da."

Immerhin war Spengler nicht der einzige Titelanwärter, der am Samstag schwächelte. Auch Tabellenführer Mike Rockenfeller hatte Probleme, startet als Elfter sogar hinter Spengler. "Wenn man sieht, dass Rocky geradeso nicht ins Q3 kommt, hofft man natürlich, dass man mit Bruno noch einen Schritt nach vorne machen und im Meisterschaftskampf etwas aufholen kann", bestätigt BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt. Die Hoffnung wurde im Q3 im Keim erstickt.

Für Spengler gibt es somit nur noch eine Hoffnung: "Ich hoffe auf verrückte Bedingungen, dann kann ich gut angreifen - es wird ein Kampf", kündigt er an. In einem normalen Rennen unter trockenen Bedingungen rechnet er sich eine Position um Platz acht aus, mit einer perfekten Strategie hält er unter Umständen vielleicht die Top-5 für möglich. "Aber bei verrückten Bedingungen ist aber alles möglich", betont er. "Ich werde angreifen und muss von Anfang an Risiko eingehen. Volle Attacke!"

Auf Schützenhilfe seiner Kollegen darf Spengler nicht hoffen. Vor ihm starten je vier Audi und Mercedes, erst in Reihe eins stehen die nächsten BMW-Kollegen. "Wichtig ist, dass Augusto und Marco vorne bleiben", sagt Marquardt. "Dann müssen wir versuchen, Bruno mit allem, was wir haben, nach vorne zu bringen. Aber das wird schwierig." An Stallregie ist vorerst also nicht zu denken. "Wenn aber die Luxus-Situation kommt und Bruno hinter einem Markenkollegen ist, werden wir sicher eine richtige Lösungen finden."