Das siebte Rennwochenende der DTM-Saison startete mit traumhaftem Wetter am Nürburgring. Doch die Eifel wäre nicht die Eifel, hätte sie für Fahrer und Teams nicht eine kleine Überraschung parat. Wenig einfallsreich: Regen. Nach Sonnenschein am Freitag und Samstag ist für den Rennsonntag am Nürburgring Niederschlag vorhergesagt. Von leichtem Nieselregen bis hin zu handfesten Schauern müssen sich die Piloten auf alles gefasst machen. In dieser Saison ist die Angelegenheit noch weitaus kniffliger in der DTM, denn schon vor dem Qualifying mussten sich die Teams wegen der Parc-ferme-Regelung für ein Setup entscheiden.

Mike Rockenfeller führt die Meisterschaft an, Foto: Audi
Mike Rockenfeller führt die Meisterschaft an, Foto: Audi

Trotzdem gibt es Möglichkeiten, sich noch am Sonntag zumindest ein wenig auf das entsprechende Wetter einzustellen. Um einem auf Trockensetup getrimmten Auto mehr Traktion im Rennen zu verleihen, können die Team etwa Änderungen an den Stabilisatoren vornehmen. Wenn die Ingenieure die Stabis etwas weicher einstellen als normal, kann das Auto auf nasser Strecke einen besseren mechanischen Grip aufbauen. "Der Grip, den der Reifen in der Lauffläche generiert, reißt dann nicht so schnell ab", erklärte Hankooks Chefingenieur Michael Eckert.

Da noch nicht sicher ist, wie stark es während des Rennens regnen wird, können die Teams entsprechend reagieren und vor allem der Option-Reifen bietet die Chance, sich dank einer schnellen Entscheidung einen Vorteil zu verschaffen. "Mit dem Option-Reifen ist das Operationsfenster bei Regen größer", so Eckert. Man kann früher auf den Option wechseln, wenn es noch feucht ist vielleicht zwei, drei Runden länger fahren, wenn es nieselt, als mit dem Standard-Reifen." Wichtig: Die Reifendrücke dürfen und müssen während des Rennens an die jeweilige Situation angepasst werden. Eckert: "Wenn das Trockensetup montiert wurde und sich ein Regenrennen entwickelt, muss man zwangsläufig auf den Regenreifen wechseln und man hat mittels des Luftdrucks die Möglichkeit, sich im Rennen anzunähern."

Das Eifelwetter sorgt immer für Spannung, Foto: Audi
Das Eifelwetter sorgt immer für Spannung, Foto: Audi

Wer auf ein Trockensetup gesetzt hat und sich damit durch den Regen kämpfen muss, hat aber trotz der Möglichkeiten einen signifikanten Nachteil. Hankook schätzt, dass ein Fahrer auf Trocken-Setup mit Regenreifen im Vergleich zu einem kompromisslos auf nasse Bedingungen eingestellten Auto etwa zwei Sekunden pro Runde verliert. Während die Performance dann arg leiden würde, hielten sich Nachteile im Hinblick auf die Laufleistung der Regenreifen in Grenzen.

Sollte es wider Erwarten trocken bleiben, wird der Options-Reifen abermals die dominierende Mischung während des Rennens sein. Das Rennen wird auf der 3,629 km langen Kurzanbindung über 49 Runden ausgetragen, was einer Renndistanz von gerade einmal 177,821 km entspricht - die kürzeste der gesamten Saison. "Zwischen 30 und 35 Runden auf dem Option-Reifen sind am Nürburgring auf jeden Fall möglich", schätzte Eckert. Genau lasse sich dies nicht bestimmen, weil Fahrer und Auto eine Menge zum Verschleiß der schnelleren Mischung betragen. "Mit Ausnahme von Brands Hatch waren immer 100 km drin, zuletzt in Moskau waren 120 km Renndistanz auf den Options möglich", rechnete Eckert vor.