David Coulthard schloss seine drei Jahre währende DTM-Karriere mit der besten Saison ab. Nachdem er in den Vorjahren jeweils nur einen einzigen Zähler einfahren konnte, sammelte er 2012 deren 14. Gemessen an der Position in der Fahrerwertung ist die Steigerung allerdings kaum abzulesen, denn Coulthard kletterte nur von Rang 16 auf Platz 15.

Das große Manko des Publikumslieblings war in diesem Jahr das Qualifying. Nur einmal stieß er in Q2 vor, was ihm in den Jahren zuvor häufiger gelungen war. Drei Mal musste der Mercedes-Pilot gar von ganz hinten losfahren. Zwar konnte er oftmals in den ersten Runden eines Rennens zahlreiche Plätze gutmachen, doch aufgrund seiner schlechten Startpositionen kam er meist nicht über das Mittelfeld hinaus. Einzig am Norisring konnte der Schotte glänzen. Mit Rang fünf erzielte er sein bestes DTM-Ergebnis. Zuvor hatte er beim Saisonauftakt in Hockenheim mit Rang acht sein bis dahin bestes Resultat egalisiert.

Die DTM ist kein Wunschkonzert

Sein letztes DTM-Rennen war für Coulthard frühzeitig beendet, nach einer Kollision mit Timo Scheider musste er sein Abschiedsrennen aufgeben. "Zu meinem DTM-Abschied hatte ich mir natürlich ein besseres Resultat vorgenommen, aber die DTM ist kein Wunschkonzert, sondern Rennsport auf höchstem Niveau", räumte er ein. "Ich habe in den vergangenen drei Jahren in der DTM eine unvergessliche, schöne Zeit erlebt - daran werde ich mich stets gerne erinnern."

In diesem Karriereabschnitt sei es nie darum gegangen, erfahrene DTM-Piloten wie Gary Paffett oder Jamie Green zu schlagen, betonte Coulthard. Ihm ging es mehr um den Spaß, er ließ seine Motorsportkarriere in der DTM ausklingen und konnte daher auch mit Negativerlebnissen gut umgehen. "Man verliert mehr als man gewinnt. Das ist nicht das, was man als Boxer wollen würde, aber im Motorsport ist das die Realität", schilderte er. "Selbst Michael Schumacher hat mehr Rennen verloren als gewonnen. Man muss also mit Frust umgehen können."

Nichtsdestotrotz kann der 41-Jährige auf eine respektable Bilanz in der DTM zurückblicken. In 33 Rennen sammelte er 16 Punkte, zwei Mal erzielte er die schnellste Runde des Rennens. Ein Podium blieb ihm in den drei Jahren verwehrt, doch auch ohne Top-Ergebnisse avancierte der ehemalige Formel-1-Pilot schnell zum Publikumsliebling. Nach dem Ende seiner aktiven Motorsportkarriere wird er weiterhin als TV-Experte mit dem Formel-1-Zirkus um die Welt ziehen, ansonsten jedoch viel Zeit mit seiner Familie verbringen. Hinter dem Steuer wird man den Schotten wohl nur noch bei Showruns für Sponsor Red Bull sehen.