Neun Rennen lang hat Gary Paffett die DTM-Wertung angeführt. Nach vier Podestplätzen in den vier ersten Rennen sah er schon fast wie der sichere Meister aus - doch dann kam alles anders. Im Finale kam es auf dem Hockenheimring ausgerechnet zum Duell mit seinem alten Teamkollegen Bruno Spengler, das Paffett nach einem harten Kampf nur als zweiter Sieger beendete. Den zweiten Titel nach 2005 verpasste der Brite auf den letzten Metern...

"Ich bin sehr enttäuscht. Eigentlich ist das heutige Resultat nicht schlecht, abgesehen vom Start war die Performance auch sehr gut. Es war nur der Start furchtbar. Neun Mal hat es gut geklappt, nur heute nicht", ärgerte sich der Mercedes-Mann über seinen kleinen Fehler am Start. "Ich hatte durchdrehende Räder und einfach keine Traktion, obwohl ich alles wie immer gemacht hatte. Das war sehr kurios."

Immerhin konnte Paffett sich nach einem engen Zweikampf zwischen Mattias Ekström und Joey Hand auf der dritten Position hinter Augusto Farfus halten, der Spengler passieren ließ. Den Brasilianer schnappte sich Paffett dann mit einem engen Manöver in der Boxengasse. "Zum Glück stehen wir ganz am Ende, so bin ich vorbeigekommen. Augusto hatte außen die weiße Linie, ich innen die Mauer. Er war sehr fair zu mir, das hätte auch anders laufen können."

Nach dem Manöver in der Boxengasse startete Paffett eine Aufholjagd und konnte den Rückstand auf Spengler auf rund eine Sekunde verkürzen. "Nach einem nicht optimalen zweiten Stopp, bei dem ich etwas zu weit nach vorne gefahren war, hatte ich zu diesem Zeitpunkt wieder Hoffnung auf den Sieg. Aber in den letzten drei oder vier Runden waren meine Reifen einfach hinüber, ich konnte nur noch dranbleiben und nicht weiter angreifen."

Nur in Valencia ohne Punkte

Doch die entscheidende Szene war der Start. Hier verlor Paffett genau die Position an Spengler, die am Ende so wichtig gewesen wäre. "Bis ich die Handbremse losgelassen habe, wirkte alles normal, doch dann haben die Räder durchgedreht. Ich weiß nicht, was die andere auf meiner Seite gemacht haben, aber Ekström ist sehr gut losgefahren und ich habe keine Ahnung, wo Hand auf einmal her kam. Es war wohl der schlechteste Start in diesem Jahr von mir. Heute war einfach der falsche Zeitpunkt dafür."

Trotzdem hielt Paffett am Ende daran fest, die Meisterschaft nicht heute verloren zu haben. "Heute haben wir nur ein paar Punkte verloren. Die Meisterschaft dagegen unter anderem in Zandvoort." Und auch beim vorletzten Saisonrennen in Valencia bekleckerte sich Mercedes nicht unbedingt mit Ruhm - dort erlebte Paffett seinen einzigen Ausfall in dieser Saison, ansonsten kam er immer als mindestens Siebter ins Ziel.