Bruno Spengler steht auf dem Nürburgring zum zweiten Mal in der Saison 2012 und zum 13. Mal in seiner Karriere auf der Pole Position. Beim sechsten DTM-Lauf der Saison hat der BMW-Pilot sich bei rund 30 Grad Luft- und 45 Grad Asphalt-Temperatur die erste Startposition mit einer Zeit von 1:24.284 Minuten gesichert. "Diese Pole hier ist einfach geil", strahlte der Kanadier. "Mein Auto war heute Nachmittag einfach sensationell. Der Sprung, den wir von gestern auf heute Morgen und vor allem jetzt gemacht haben, ist einfach unglaublich."

Den Auftakt in den finalen Kampf um die Pole Position machte Edoardo Mortara. Mit guten Zeiten leistete sich der Italiener zwar einen Fehler, konnte sich aber dennoch vor seinem Markenkollegen Filipe Albuquerque halten, der auf seiner Runde mit dem Reifendruck kämpfte. Groß war die Enttäuschung bei Mike Rockenfeller, der als Letzter in das finale Qualifying ging und am Ende das Schlusslicht war. In Kurve drei blockierte sein Vorderrad und damit war die erste Pole Position bei seinem Heimrennen auf dem Nürburgring bereits nach dem ersten Sektor außer Reichweite.

Audi dominiert

Der Kampf um die vier Plätze im Shootout wurde zwischen Audi und BMW ausgetragen. Am Ende setzte Mike Rockenfeller in 1:23.950 Minuten die schnellste Zeit und war damit einer von drei Audis im letzten Segment. Lediglich BMW-Pilot Spengler, der zu Mercedes-Zeiten zweimal auf dem Nürburgring siegen konnte, schob sich zwischen die dominierenden Audis.

Mercedes hatte mit Jamie Green und Robert Wickens ohnehin nur noch zwei Piloten im Rennen um die Top-4, doch auch der Meisterschaftszweite Green kam nicht über den siebten Rang hinaus. Eine weitere Enttäuschung erlebte auch Timo Scheider. Der zweifache DTM-Meister schaffte am Nürburgring zwar nach längerer Zeit wieder den Sprung in Q3, blieb aber auf der zehnten Position hängen.

Die Teilnahme am Shootout verpassten auch die BMW-Piloten Martin Tomczyk, Augusto Farfus und Dirk Werner mit den Startpositionen fünf, sechs und acht.

Paffett muss in Q2 aussteigen

Drama in Q2: Der Meisterschaftsführende Gary Paffett musste bereits im zweiten Segment die Segel streichen. Mit 36 Tausendstel Rückstand auf den HWA-Markenkollegen Jamie Green war für den Briten zum ersten Mal 2012 in Q2 das Qualifying zu Ende. "Das Auto hat sich gut angefühlt und ich habe keinen Fehler gemacht", verstand der Mercedes-Pilot die Welt nicht mehr. "Ich bin sehr überrascht, wie langsam wir sind."

Mit seiner Enttäuschung war der Brite nicht allein, denn nur eine Position hinter ihm schied Mattias Ekström aus. Bereits ab der ersten Session kämpfte der Audi-Mann: "Ich hatte von Anfang an nicht das richtige Gefühl im Auto - es war schwierig auf der Bremse", analysierte der Schwede. Als er in Q2 die Lösung des Problems entdeckt hatte, drehte sich BMW-Pilot Augusto Farfus von der Strecke und die gelben Flaggen verhinderten eine gute Zeit Ekströms.

Ralf Schumacher musste bei seinem Heimrennen ebenfalls in Q2 den Arbeitstag beenden und startet hinter Miguel Molina und Joey Hand und vor Adrien Tambay auf der 15. Position.

Frey sorgt in Q1 für kleine Überraschung

In Q1 wäre Rahel Frey beinahe das Zünglein an der Waage gewesen. Die Audi-Pilotin setzte in den letzten Sekunden des ersten Qualifying-Teils eine Zeit von 1:24.890 Minuten und lag damit nur 18 Tausendstel hinter dem Nürburgring-Pole-Setter des Vorjahres, Ekström, den sie beinahe um Q2 gebracht hätte.

Mattias Ekström musste in Q2 die Segel streichen, Foto: DTM
Mattias Ekström musste in Q2 die Segel streichen, Foto: DTM

Der Schwede hatte den Reifendruck bei den hohen Temperaturen falsch eingeschätzt und musste kurz vor Ende noch einen zweiten Run auf neuen Reifen bestreiten - mit dem er sich um Haaresbreite auf Rang 16 und damit in Q2 schob. Schumachers Puls ging beim Heimrennen auch etwas in die Höhe, denn für den Mercedes-Piloten reichte es erst im letzten Versuch zum rettenden 15. Rang.

Weniger Glück hatte Christian Vietoris, der mit seinem Mercedes in dieser Saison bereits in der ersten Startreihe stand. Am Nürburgring war aber auf Position 18 der Arbeitstag vorbei. Ebenfalls in Q1 ausgeschieden sind Andy Priaulx, Roberto Merhi, Susi Wolff und David Coulthard. "Letztes Jahr regnete es, dieses Mal ist es anders. Ich habe keine Ahnung, warum ich heute so weit hinten bin, denn im Training waren wir noch gut dabei", verstand Wolff ihren vorletzten Startplatz nicht.