Aufgrund von nebligen Bedingungen wurde die neunte Etappe der Dakar verspätet gestartet und noch dazu verkürzt, damit kein Risiko bestand, dass jemand zu spät ins Biwak kommt. Das hinderte die Motorrad-Piloten allerdings nicht daran, auf den Verbliebenen 170 Wertungskilometern im Wüstensand ordentlich Gas zu geben. Diesmal wurden die Piloten in Pulks losgelassen, womit noch etwas mehr Action angesagt war. So starteten zunächst die besten zehn Fahrer des Sonntags und danach wurden die Piloten in zehnminütigem Abstand in 20er-Gruppen losgelassen.

Spannung war dadurch garantiert und die Abstände bei den einzelnen Zeitnahmen waren auch nur gering. Vor allem der Gesamtführende Cyril Despres und der dank Pech und einer Sechs-Stunden-Strafe weit zurückliegende Vorjahressieger Marc Coma drehten am Gas. Bei der letzten Zeitnahme vor dem Ziel trennte die beiden nur eine Sekunde, Pal-Anders Ullevalseter lag lediglich sechs Sekunden zurück. Dementsprechend spannend war dann auch das Finish. Vier Sekunden entschieden über den Tagessieg, über den sich schließlich Coma vor Despres freuen durfte.

Duclos und Fretigne zeitgleich

Ullevalseter verlor auf den letzten Kilometern hingegen noch einiges an Zeit und musste sich letztendlich mit 1:23 Minuten Rückstand mit Platz vier zufrieden geben. Francisco Lopez Contardo war noch um neun Sekunden schneller gewesen als der Norweger. Der fünfte Tagesrang konnte zunächst nicht klar zugeordnet werden, da Alain Duclos und David Fretigne zeitgleich mit 3:15 Minuten Rückstand auf Coma ins Ziel kamen. Schließlich wurde Fretigne als Fünfter geführt.

In der Gesamtwertung änderte sich an der Spitze nichts. Despres liegt weiter souverän vorne und hat seinen Vorsprung auf Ullevalseter wieder ein wenig ausgebaut. 1:21,50 Stunden liegen nun zwischen dem Führenden und seinem ersten Verfolger. Der Norweger hat allerdings noch einige Konkurrenten dicht hinter sich. Lopez Contardo liegt nur rund dreieinhalb Minuten hinter ihm und Helder Rodrigues (diesmal Etappen-Siebter) müsste auch nur rund sieben Minuten aufholen, um sich Platz zwei zu angeln. Vorjahressieger Coma hat dank seiner Zeitstrafen von insgesamt 6:22 Stunden sieben Stunden Rückstand auf Despres.

Ergebnis: 9. Etappe, Motorrad (Top Ten):

1. Coma (SPA), KTM 2:12,30 Stunden
2. Despres (FRA), KTM +0,04 Minuten
3. Lopez Contardo (CHI), Aprila +1,14
4. Ullevalseter (NOR), KTM +1,23
5. Fretigne (FRA), Yamaha +3,15
6. Duclos (FRA), KTM +3,15
7. Rodrigues (POR), KTM +3,33
8. Pain (FRA), Yamaha +4,09
9. Przygonski (POL), KTM +4,25
10. Faria (POR), KTM +9,48

Gesamtwertung nach 9/14 Etappen (Top Ten):

1. Despres (FRA), KTM 35:58,55 Stunden
2. Ullevalseter (NOR), KTM +1:21,50 Stunden
3. Lopez Contardo (CHI), Aprilia +1:25,31
4. Rodrigues (POR), Yamaha +1:28,44
5. Duclos (FRA), KTM +1:55,40
6. Fretigne (FRA), Yamaha+2:05,44
7. Street (USA), KTM +2:39,13
8. Pain (FRA), Yamaha +2:46,04
9. Berglund (SWE), KTM +2:59,06
10. Pedrero Garcia(SPA), KTM +3:06,12