Giniel de Villiers übernahm im Race Touareg auf der zwölften von 14 Etappen die Führung vor Teamkollege Mark Miller. Carlos Sainz, der die Rallye seit der siebten Etappe angeführt hatte, schied nach einem Unfall aus. Dieter Depping erreichte als Tagesvierter das Etappenziel in La Rioja und verbesserte sich damit in der Gesamtwertung auf die siebente Position.

"Ich glaube, das war heute nicht nur zu 100 Prozent 'Dakar', das war eher 120 Prozent 'Dakar'", fasste Dieter Depping zusammen. "Die Dünen waren unglaublich schwer zu meistern, viel Vegetation, die einem das Leben schwer gemacht hat, und man musste mehrfach Flussbetten kreuzen. Viele Abzweige waren schwer zu sehen und auch das Roadbook hat uns mehrfach in die Irre geführt. Heute war also alles, was ein Rallye-Tag bieten soll, mit dabei."

Der 223 Kilometer lange Wertungsabschnitt von Fiambala nach La Rioja bescherte dem Wüsten-Klassiker gleich einen doppelten Führungswechsel: Sainz und Périn verunfallten nach 79 Kilometern, wobei das Duo wegen eines Bruchs des Schulterblatts von Michel Périn aufgeben musste.

"Plötzlich ist vor uns ein vier Meter tiefes Loch aufgetaucht" berichtete Carlos Sainz. "Wir sind reingestürzt und auf dem Dach gelandet. Ein BMW und Nani Roma konnten im letzten Moment noch ausweichen." Das BMW-Team hielt an und half Sainz das Auto wieder auf die Räder zu stellen.

In der Tagesprüfung und im virtuellen Zwischenklassement lagen über weite Strecken Miller und Pitchford vorn und behaupteten die Spitze bis kurz vor den abschließenden Dünengürtel der Prüfung.

Dann allerdings verwandelte de Villiers 2.18 Minuten Rückstand, dank einer guten navigatorischen Leistung in einen Tagesvorsprung von 16.17 Minuten. Er übernahm somit auch Platz eins in der Gesamtwertung und hat vor den beiden letzten Etappen 2.35 Minuten Vorsprung auf Miller.

"Ein unfassbar harter Tag für uns", sagte de Villiers. "Heute war die Wertungsprüfung zwar kurz, aber extrem langsam. Der Veranstalter hat Strecken mit großen Steinen, tiefem und superweichem Sand ausgewählt und auch im Roadbook ein paar Stellen offengelassen, die die Navigation natürlich extrem erschwert haben. Aber mein Beifahrer Dirk von Zitzewitz hat etwa fünf Kilometer vor dem Ziel viel Zeit für uns gut gemacht, als er am schnellsten den Weg gefunden hat, während andere noch suchten."

Nachdem die Spanier Nani Roma und Lucas Cruz im Verfolgerfeld als einziges verbliebenes Mitsubishi-Duo technische Probleme bekamen, sind Robby Gordon und Andy Grider im Hummer neue Gesamtdritte. Ihnen fehlt jedoch bereits 1:18 Stunde auf den führenden Volkswagen.