Man sieht sich immer zweimal im Leben - und manchmal sogar an einem Tag. Das bekannte Stichwort erhielt im Falle von Matthias Kahle und Dieter Depping eine ganz andere Bedeutung. Morgens trafen sich die beiden Rallye-Asse, die zusammen neun Deutsche Meisterschaften gewonnen haben, noch zu einem TV-Termin in Servicepark, plauderten und scherzten. Das zweite Aufeinandertreffen verlief für beide Parteien weniger glimpflich.

Matthias Kahle und Thomas M. Schünemann hatten den Anstieg auf eine Düne nicht geschafft und rangierten gerade in einer Senke, als Deppings VW Race Touareg über einen blinden Dünenkamm fuhr und bei der Abfahrt in den Fast&Speed-Buggy hineinrutschte. Beide Autos waren zwar nicht stark beschädigt, dafür aber so unglücklich ineinander verkeilt, dass die Bergung mit vereinten Kräften und der Hilfe von Zuschauern eine Stunde dauerte.

Durch den unglücklichen Zwischenfall wurden die beiden Deutschen um rund 50 Plätze zurückgeworfen. Überholen war also angesagt für Kahle und Schünemann. Doch bei einem dieser Überholmanöver hatten die Piloten des HS RallyeTeams wieder Pech. Als sie an einem Bowler vorbeiziehen wollten, zog dieser plötzlich nach innen und kollidierte mit dem roten Fast&Speed-Buggy. Während der Bowler weiterfahren konnte, mussten Kahle und Schünemann stoppen und ein ramponiertes Vorderrad wechseln.

Danach lief die Prüfung für die Deutschen endlich wie gewünscht. Bis zum Ende holten sie etwa 40 Plätze auf. Doch als sie um 19.12 Uhr das Ziel der Prüfung erreichten, erwartete Kahle und Schünemann die nächste Überraschung. Der Checkpoint war bereits abgebaut und sie mussten ohne Stempel ins Ziel der Prüfung fahren. Nach Angaben des Veranstalters müssen die Fahrer des HS RallyeTeams allerdings nicht mit einer Zeitstrafe rechnen. Ihnen wird eine Zeit angerechnet, die auf denen der vorherigen Checkpoints basiert. In der Gesamtwertung dürften Kahle und Schünemann damit in den Top 20 verbleiben. Der Vormarsch von Mathias Behringer, Hugo Kupper und Siegfried Schadl bei den Trucks geht derweil munter weiter. Die MAN-Truppe verbesserte sich auf Platz 12 in der Gesamtwertung.

Matthias Kahle:
Welch ein blöder Zufall, dass wir ausgerechnet mit Dieter (Depping) zusammengestoßen sind. Wir kennen und schätzen uns seit vielen Jahren. Ich gebe ihm absolut keine Schuld an dem Unfall, er konnte uns hinter der Kuppe einfach nicht sehen.

Thomas Schünemann:
Zwei Unfälle an einem Tag. Wir hatten heute wirklich Pech. Ansonsten waren wir heute von den Zeiten her wieder sehr gut dabei. Schade, dass wir das nicht wirklich zeigen konnten.