Der Montag war nur der Auftakt einer Serie von noch schwierigeren Etappen der zweiten Dakar-Woche, in der es in die Atacama-Wüste geht und bei den Motorrädern konnte sich diesen Abschnitt Frans Verhoeven sichern. Zwar wurde die Dünen-Etappe um rund 20 Kilometer verkürzt, mit 430 Kilometern war sie aber dennoch ein ordentliches Stück Arbeit. Lediglich den letzten Abschnitt durch sehr schwierigen Sand am Ende der Wertungsprüfung nahmen die Organisatoren wegen der heißen und schwierigen Bedingungen aus dem Programm. Dabei hätte es Verhoeven vielleicht sogar gefallen, wenn die Wertungsprüfung etwas länger gedauert hätte, denn er wurde mit Fortdauer des Tages immer schneller.

Bis rund 100 Kilometer vor dem Ziel war der KTM-Pilot noch knapp sieben Minuten hinter der Spitze gelegen, bevor er am Ende nach 6:26:33 Stunden schließlich 3:09 Minuten vor dem zweitplatzierten David Frétigné lag. "Heute Morgen fuhr ich als 33. los, weil ich gestern ein paar Probleme hatte, nachdem ich meine Navigationswerkzeuge zerstört hatte. Heute war es eine echte Spezialwertung, da gab es ein bisschen von allem. Ich habe den ganzen Tag gut angegriffen und ich freue mich, weil sich das ausgezahlt hat", erzählte Verhoeven. Zu Beginn des Tages hatte er aber ein paar Probleme, da die Sonne aufging, es in den Bergen staubig war und auch etwas neblig. "Ich nahm nicht zu viele Risiken, aber danach sah ich mehr. Ich ging dann wirklich drauflos."

Frétigné wollte sich nur nicht verirren

Und dabei meinte Frétigné, dass es eigentlich keinen Platz für Fehler gab, es also nicht wirklich die Etappe zum drauf los gehen war. "Wir kamen von einem Tal ins nächste. Es gab viele Offroad-Sektionen mit Dünen und Steinen", erzählte Yamaha-Pilot Frétigné. Er konzentrierte sich vor allem darauf, gut zu navigieren und wollte nicht zu schnell fahren, war es am Ende dann aber doch. "Ich habe viele Fahrer eingeholt, die sich verirrt hatten. Da Navigation meine Schwäche ist, war das nichts Schlechtes", sagte er.

Jonah Street ist ausgestiegen, Foto: Chaco A.
Jonah Street ist ausgestiegen, Foto: Chaco A.

Lokalmatador Francisco Lopez konnte sich 3:40 Minuten hinter Verhoeven Tagesrang drei sichern - 130 Kilometer vor dem Ziel war er noch vorne gelegen. Erst dahinter folgten die beiden großen Namen Marc Coma und Cyril Despres. Coma hatte als Vierter 4:59 Minuten Rückstand auf die Bestzeit, Despres hatte 6:03 Minuten auf die Spitze verloren. Wo Despres während der Etappe lag, war zudem meist nicht auszumachen, da sein Iritrak Sensor wieder einmal kein Signal sendete.

Street steig aus

Einen prominenten Ausfall gab es auf der neunten Etappe ebenfalls. Jonah Street, der die fünfte Etappe für sich entscheiden konnte und damit seinen ersten Tageserfolg bei der Dakar überhaupt errang, entschied sich schon vor dem Start dazu, aufzugeben. Er hatte sich eine schmerzhafte Verletzung an einem Handgelenk zugezogen und wählte lieber die vorsichtige Route. Nachdem er bereits am Sonntag zurückgefallen war, war am Montag endgültig Schluss. In der Gesamtwertung liegt weiter Coma komfortabel in Führung. Frétigne hat zwar aufgeholt, liegt aber immer noch 1:04:48 Stunden zurück. Despres auf Rang drei fehlen 1:34:38 Stunden auf seinen großen Rivalen und Lopez hat als nunmehr Vierter 1:59:19 Stunden Rückstand.

Ergebnis der 9. Motorrad-Etappe

1. Verhoeven KTM 6:26:33
2. Frétigné Yamaha + 3:09
3. Lopez KTM + 3:40
4. Coma KTM + 4:59
5. Despres KTM + 6:03
6. Casteu KTM + 9:21
7. Rodrigues KTM + 10:28
8. Prohens + Honda + 13:47
9. Goncalves Honda + 15:55
10. Duclos KTM + 17:18

Die Motorrad-Gesamtwertung

1. Coma KTM 37:04:47
2. Frétigné Yamaha + 1:04:38
3. Despres KTM + 1:34:38
4. Lopez KTM + 1:59:19
5. Viladoms KTM + 2:08:57
6. Rodrigues KTM + 2:09:26
7. Casteu KTM + 2:11:18
8. Verhoeven KTM + 2:17:18
9. Ullevalseter KTM + 2:21:52
10. Knuiman KTM + 3:00:57