Der Franzose Thierry Viardot und sein Team haben hart daran gearbeitet, den neuen Racing Lancer zu einem potentiellen Sieganwärter für die Rallye Dakar zu machen. Im Mitsubishi-Interview verrät er die Stärken des neuen Autos und spricht über die technischen Herausforderungen, die auf das Team von Repsol Mitsubishi Ralliart in Argentinien und Chile im Januar 2009 zukommen.

Was sind die Stärken des neuen Racing Lancer mit 3-Liter V6 Turbodiesel?
Thierry Viardot: Der neue V6 hat ungefähr 25 PS mehr als im vergangenen Jahr. Wir haben ein höheres Drehmoment, 650 Nm im Vergleich zu 412 Nm vom Vorgänger. Das ist ein großer Schritt nach vorn, was die Leistung betrifft. Abgesehen von Sand als Untergrund, konnten wir den Spritverbrauch überall reduzieren, das ist ebenfalls ein wichtiger Schritt nach vorn. Das Getriebe des Racing Lancers ist neu, denn wir sind auf Diesel umgestiegen. Unsere Vorkenntnisse haben uns ermöglicht, ein System zu entwickeln, von dem wir glauben, dass es standfest ist und schon gut den ökonomischen Anforderungen für die neuen Regeln ab 2010 entspricht. Wie ich sagte, haben wir uns stark auf die Standfestigkeit unseres V6 konzentriert und wir sind zuversichtlich, einen guten Job gemacht zu haben.

Wurde noch etwas anderes, als der Motor verbessert?
Thierry Viardot: Eines unserer Ziele war die gesamte Federung des neuen Racing Lancers zu verbessern. Wir haben im Labor viele verschiedene Einstellungen ausprobiert, um den besten Kompromiss zu finden. Dann haben wir uns auf die Feineinstellung konzentriert, um ein möglichst effizientes Fahren zu erzielen. Dank der ausführlichen Arbeit haben wir meiner Ansicht nach sehr gute Fortschritte gemacht und haben ein Erste-Klasse-Paket.

Viardot ist von seinem Auto überzeugt., Foto: Repsol
Viardot ist von seinem Auto überzeugt., Foto: Repsol

Welche Besonderheiten gibt es im Racing Lancer Cockpit?
Thierry Viardot: Es ist weitaus geräumiger geworden. Das ist etwas wofür die Teams immer dankbar sind, denn es bedeutet Verbesserung in Sachen Bequemlichkeit und Sicht. Diese Entwicklung hängt ebenfalls mit den Reglementänderungen für 2010 zusammen. Es ist nicht ganz ideal für die Aerodynamik, aber wir sind davon überzeugt, dass es wichtig ist, jetzt schon alle Neu-Regelungen mit zu bedenken. Neues Auto, neuer Motor, neue Federung, neues Cockpit u.s.w. So können wir bereits Erfahrungen damit sammeln.

Wie viel wurde mit dem neuen Racing Lancer getestet?
Thierry Viardot: Wir hatten 2008 drei große Tests in Marokko, dann Entwicklungsarbeit an verschiedenen Plätzen in Europa, während des gesamten Jahres. Insgesamt haben wir mit dem Racing Lancer 17.000 Kilometer abgespult. Konzentriert haben wir uns dabei auf die Standfestigkeit und Leistung des Motors unter den verschiedensten Bedingungen unter Beachtung der Höhenlage. Wir haben auch versucht, die Dämpfung und Lenkung zu verbessern. Wir sind sehr zufrieden mit den Fortschritten, die wir in Sachen Balance und Fahrverhalten gemacht haben. Zudem übernahmen wir Dinge die sich über die Jahre bewährt haben, wie Anlagenträger, Bremsen, Gelenke u.s.w.

Auf dem Papier gibt es für die Dakar 2009 in Süd-Amerika zwei technische Herausforderungen. Die Höhenlage in den Anden und die vielen verschiedenen Gelände. Wie haben sie sich darauf vorbereitet?
Thierry Viardot: Die Teams müssen bis 3.000 Höhenmeter in Kauf nehmen. Schon in Japan wurden spezielle Tests im Labor dafür absolviert, bevor wir sie dann mit den Ergebnissen die, die Fahrer herausgefunden haben, abglichen. Dafür waren wir in der Sierra Nevada, in der Nähe von Grenada, in Spanien und im Atlasgebirge in Marokko. Das hat uns auf fast 3.000 Höhe geführt.