Mitsubishi wird ohne Zweifel auch bei der Rallye Dakar 2009 zu den großen Favoriten zählen und sich einmal mehr gegen den zuletzt sehr schnellen, aber glücklosen Konkurrenten Volkswagen beweisen müssen. Bereits zwölf Mal konnten die Japaner die Wüstenrallye für sich entscheiden, zuletzt sieben Mal in Folge und bei der Ausgabe im Jahr 2007 mit Stephane Peterhansel am Steuer. Doch wie wird sich die Marke mit den drei roten Diamanten auf dem nicht zu unterschätzenden Terrain in Südamerika schlagen?

Für den ersten Einsatz in Chile und Argentinien hat man den bisher bewährten Pajero in den Ruhezustand geschickt. Stattdessen will Mitsubishi mit dem Lancer weitere Erfolge feiern. Größte Neuerung für 2009: Erstmals wird man mit einem Diesel-Motor an den Start gehen und will damit den 13. Sieg holen. "Das Auto fühlt sich klasse an, alles funktioniert prima und es macht jede Menge Spaß", sagte Luc Alphand, einer der Werksfahrer, nach dem letzten Shakedown am 13. Dezember in Frankreich.

Auch wenn er beim letzten Test nur fünf oder sechs Kilometer gefahren sei, hätte er weiterhin ein gutes Gefühl für den Lancer. "Es hat sich alles etwas anders angehört, aber der Wagen ist kraftvoll, hat viel Drehmoment und fühlt sich einfach spitze an", so der Franzose, der die vorletzte Dakar für sich entscheiden konnte. Auch Starfahrer Peterhansel zog positive Schlüsse aus den beiden Testfahrten, von denen die erste auf britischem Asphalt stattfand: "Auf dem Asphalt konnten wir alle Systeme und Daten überprüfen, zum Beispiel den Luftdruck oder den Gasdruck. Auf dem Offroad-Part hatten wir zudem die Möglichkeit, die Stoßdämpfer ein letztes Mal zu testen und finale Einstellungen vorzunehmen."

Dieses Team will wieder siegen, Foto: Mitsubishi
Dieses Team will wieder siegen, Foto: Mitsubishi

Entwicklung begann bereits 2006

Den Umzug von Afrika nach Südamerika sieht man bei Mitsubishi ganz und gar nicht nach einer Abwertung der Rallye, sondern eher nach einer neuen Herausforderung. Angst vor den großen Höhen und den Bergpässen hat man nicht - Respekt dagegen schon. "Der Start in Südafrika bedeutet für mich nicht, dass die Veranstaltung ihren Charakter verliert. Ich denke, dass es weiterhin ein sehr schweres Rennen wird", denkt Peterhansel.

Die wohl meiste Erfahrung mit dem neuen Boliden hat der Japaner Hiroshi Masuako. "Schließlich war ich stark in die Entwicklung des Motors eingebunden", so der Sieger von 2002 und 2003 über den neuen 3-Liter-Turbodiesel. "Der Motor hat sehr viel Drehmoment und die Beschleunigung ist einfach unglaublich. Noch dazu ist der Verbrauch äußerst gering. Daher können wir mit weniger Sprit an den Start gehen und wiegen weniger." Gerade dies könne bei der Überwindung von hochgelegenen Bergpässen ein großer Vorteil gegen schwere Fahrzeuge sein.

Auch wenn es mit einem neuen Wagen in ein neues Terrain geht - Masuako fühlt sich, genau wie seine Teamkollegen, siegfähig. Bei der Entwicklung seines Arbeitsgerätes hat Mitsubishi keinen Raum für Fragezeichen gelassen. Schon im April 2006 begann man mit der Arbeit am Motor, welcher im Sommer 2007 erstmals in einem Pajero getestet wurde. Beinahe zeitgleich wurde der neue Bolide entwickelt, fertiggestellt und im Juni 2008 zu ersten richtigen Testfahrt geschickt.

"Wir gehen nach Südamerika und wollen uns den achten Dakar-Sieg in Folge holen", unterstreicht Teamdirektor Osamu Nakayama die Ziele für 2009. "Seit 2001 wurde Mitsubishi bei diesem einzigartigen Event nicht mehr geschlagen und das ganze Team will diese Serie nicht abreißen lassen. Wir alle wollen dem neuen Lancer einen möglichst erfolgreichen Einstand bescheren. Für uns ist es außerdem ein Meilenstein, weil wir zum ersten Mal mit einem Diesel-Motor starten werden."