817 Kilometer mussten die Piloten auf der sechsten Etappe zurücklegen, 394 davon als Prüfung. Damit war wieder einmal Navigationsgeschick, viel Ausdauer und aufgrund der vielen Hochgeschwindigkeitspassagen auch eine hohe Konzentrationsfähigkeit gefragt, vor allem bei den Motorrad-Piloten. Am besten meisterte das KTM-Pilot Jordi Viladoms, der in diesem Jahr erst seine zweite Dakar bestreitet. Nach rund 3:45 Stunden hatte er die Prüfung absolviert und ließ den Führenden in der Gesamtwertung, Marc Coma, um 57 Sekunden hinter sich. Auch der Drittplatzierte, Chris Blais, war mit einem Rückstand von exakt einer Minute nicht weit vom Etappensieg entfernt.

Besonders interessant für das Gesamtklassement war, wo sich Isidre Esteve Pujol einreihen würde. Er verlor aber nur knapp zwei Minuten auf Coma und ist damit weiterhin der einzige, der in Schlagdistanz zu dem Spanier an der Spitze liegt. Zwölf Minuten beträgt Esteve Pujols Rückstand momentan.

Marc Coma baute seine Gesamtführung aus, Foto: Repsol
Marc Coma baute seine Gesamtführung aus, Foto: Repsol

Ein anderer Favorit hat sich bei der sechsten Etappe verspekuliert. Cyril Despres schlug nach Rund 300 Kilometern auf der Prüfung einen anderen Weg ein, um etwas Zeit zu sparen. Doch wie schon im Vorjahr brachte der Abschnitt nach Zouerat dem Franzosen kein Glück. 2006 hatte er sich dort die Schulter ausgekugelt, diesmal verlor er - egal ob trotz oder wegen der anderen Route - rund 10 Minuten. Damit beträgt der Rückstand des Siegers von 2005 nun bereits 57 Minuten. Zwischen Despres auf Rang fünf und Esteve Pujol auf zwei liegen noch David Casteu und Chris Blais, die um die 45 Minuten auf Marc Coma verloren haben.

Ganz ohne Zwischenfälle ging leider auch der sechste Tag bei den Motorrädern nicht über die Bühne. Allerdings ging alles glimpflich aus. Gleich zum Beginn der Etappe waren acht Piloten nicht mehr dabei. Während des Tages kam Michel de Groot zu Sturz, wobei aber nur das GPS und das Iritrack in Mitleidenschaft gezogen wurde. Bei Stephane Masse war nach einem Unfall gleich das ganze Motorrad zerstört, der Franzose selbst konnte aber unverletzt auf den Besenwagen warten. Auch Orlando Terranova musste sich mitnehmen lassen, nachdem bei seiner KTM der Motor kaputt gegangen war. Nicht ganz so schlimm erwischte es Frederic Roger. Er hatte bei seinem Stoßdämpfer ein Ölleck und musste das reparieren, konnte aber dann weiterfahren. Damit sollte der Franzose auch bei der siebten Etappe am Start sein, wo die mit 542 Kilometern zweitlängste Wertungsprüfung gefahren wird - dafür sind die Überführungsetappen recht kurz. Die längste Prüfung folgt an Tag acht.

Ergebnis 6. Etappe - Motorräder Super Production

Platz Fahrer (Fahrzeug) Zeit/Rückstand
1. Jordi Viladoms (KTM) 3:45:45 Stunden
2. Marc Coma (KTM) + 57 Sekunden
3. Chris Blais (KTM) + 1:00 Minute
4. Isidre Esteve Pujol (KTM) + 3:08 Minuten
5. Frans Verhoeven (KTM) + 3:29 Minuten
6. Giovanni Sala (KTM) + 5:54 Minuten
7. Helder Rodrigues (Yamaha) + 7:09 Minuten
8. David Casteu (KTM) + 7:55 Minuten
9. Pal Anders Ullevalseter (KTM) + 8:34 Minuten
10. David Fretigne (Yamaha) + 8:43 Minuten