Die Dakar 2007 erlebt ihre erste Sensation. Der Amerikaner Robby Gordon gewinnt mit seinem Hummer seine erste Tageswertung. Gordon hatte die ganze Prüfung über in der Spitzengruppe gelegen und sich mit Schlesser, Sainz und De Villiers um den Sieg gestritten. Mit ganzen 17 Sekunden rettete er Platz eins ins Ziel.

Jean-Louis Schlesser bewies, dass sein Sieg vor zwei Tagen kein Ausrutscher war. Von Beginn der Etappe an galt er als Favorit für den Sieg. Egal ob schnelle oder langsame sandige Passagen, überall gehörte er zu den schnellsten. Doch durch seinen Rückstand in der Gesamtwertung hat er kaum eine Chance auf den Gesamtsieg.

De Villiers wird bester VW-Pilot., Foto: VW Motorsport
De Villiers wird bester VW-Pilot., Foto: VW Motorsport

Dritter wird der Südafrikaner Giniel de Villiers, der damit auch schnellster Volkswagen Motorsport Pilot ist. In der Gesamtwertung konnte er Carlos Sainz allerdings nicht einholen. De Villiers hatte auf den letzten Kilometern noch mal voll aufgedreht. Zuvor war er immer wieder aus den Top fünf herausgefallen. Nur 25 Sekunden langsamer war sein Teamkollege Carlos Sainz. Der Spanier muss zwischendrin Probleme, entweder technischer oder navigatorischer Art, gehabt haben, denn er lag fast die gesamte Rallye unter den ersten drei. Am 309km-Punkt war er aus den Top 5 herausgefallen, kämpfte sich aber wieder nach vorne. Trotz des vierten Platzes behält Sainz seine Führung in der Gesamtwertung.

Mit Platz fünf ist Stéphan Peterhansel mal wieder bester Mitsubishi-Pilot. Zufrieden dürfte er allerdings nicht sein. Fast die ganze Etappe über war er nicht in den Top fünf aufgetaucht. Erst am 309km Punkt und damit rund 90km vor Ende fuhr er die viertschnellste Zeit. Doch am Ende musste er noch Carlos Sainz passieren lassen und wurde fünfter. Sein Teamkollege Luc Alphand kam erst auf Rang acht ins Ziel, Nani Roma sogar nur auf Rang 14. Hiroshi Masuoka war nach seinen drei Reifenschäden gestern, heute wieder vom Pech verfolgt. Er musste sich mitten in der Prüfung unters Auto legen und den Mitsubishi reparieren. Im Ziel kam er nicht über den 23. Platz hinaus. Damit kommt die Aufholjagd auf Volkswagen wieder ins Stocken.

Al Attiyah wird zur letzten Hoffnung für BMW, Foto: X-Raid
Al Attiyah wird zur letzten Hoffnung für BMW, Foto: X-Raid

Bei BMW wird man heute auch nicht wissen, ob man lachen oder weinen soll. Eine Katastrophe für das deutsche Privatteam ist aber auf jeden Fall der Ausfall von Guerlain Chicherit, der nach einem Unfall aufgeben musste. Er war der aussichtsreichste Kandidat auf einen Tagessieg. Immerhin konnte sein Teamkollege Nasser Al Attiyah seinen BMW auf Platz sechs stellen. Er hatte am Ende 8:24 Minuten Rückstand auf den Sieger Gordon. Jutta Kleinschmidt kam nur als 55. ins Ziel und hat fast zwei Stunden eingebüßt. Sie musste zwischenzeitlich einen kleinen Reparaturhalt einlegen. Nach 372 Prüfungskilometern, also gerade einmal 20 Kilometer vor dem Ziel, streikte ihr Auto.

Platz sieben geht an den Fahrer des Volkswagen Kundenteams "Lagos", Carlos Sousa. Der Portugiese, der von dem Deutschen Andreas Schulz gelotst wird, kann damit seinen dritten Platz verteidigen. Rang neun geht an den Amerikaner Mark Miller. Der Volkswagen Pilot hatte sich während der Prüfung kurzzeitig unter den Top fünf gehalten. Die Top 10 schließt der Russe Krzysztof Holowczyc im Nissan ab.

Alphand zwischen Licht und Schatten., Foto: Repsol
Alphand zwischen Licht und Schatten., Foto: Repsol

In der Gesamtwertung darf sich Volkswagen weiter freuen. Immer noch stehen drei Race-Touaregs ganz vorne. Carlos Sainz behält seine Führungsposition. Giniel de Villiers verkürzt seinen Vorsprung um gerade mal 25 Sekunden. Carlos Sousa büßt rund 2:46 Minuten ein, kann aber seinen dritten Platz behalten. Das hat er aber auch Mitsubishi zu verdanken. Die Piloten tauschten untereinander die Plätze können dabei aber keine Positionen und Zeit gutmachen, um Volkswagen wirklich gefährlich zu werden. So liegt jetzt Luc Alphand als bester Mitsubishi-Pilot auf vier, vor Stéphane Peterhansel. Beide haben allerdings Zeit verloren: Alphand büßte 3:28min und Peterhansel nur 32sec ein. Nani Roma rutscht von Platz vier auf sieben runter und verliert ganze 21:15min. Masuoka findet sich auf Rang neun wieder. So konnte sich Jean-Louis Schlesser mit Platz sechs zwischen die Mitsubishis setzen. Mark Miller arbeitet sich auch immer weiter nach oben in der Gesamtwertung und ist jetzt bereits Achter. Al Attiyah liegt auf zehn vor dem Buggy-Piloten Sergey Shmakov. Der Russe positionierte sich heute auf Platz zwölf.

Ergebnis 6. Etappe

Platz Fahrer (Fahrzeug) Zeit/Rückstand
1. Robby Gordon (Hummer) 03:36:39
2. Jean-Louis Schlesser (Buggy) + 0:17 Minuten
3. Giniel de Villiers (VW) + 6:52 Minuten
4. Carlos Sainz (VW) + 7:17 Minuten
5. Stéphane Peteransel (Mitsubishi) + 7:49 Minuten
6. Nasser Al Attiyah (BMW) + 8:24 Minuten
7. Carlos Sousa (VW) + 10:03 Minuten
8. Luc Alphand (Mitsubishi) + 10:45 Minuten
9. Mark Miller (VW) + 12:38 Minuten
10. Krystof Holowczyc (Nissan) + 19:43 Minuten