Joan "Nani" Roma gewann die dritte Etappe der Rallye Dakar vor seinem Mini-Teamkollegen Krzysztof Holowczyc und dem Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah am Steuer des schwarzen Hummer. Stephane Peterhansel wurde nach zwei Reifenschäden nur Siebter und verlor den ersten Platz der Gesamtwertung an den Polen Holowczyc.

Die dritte Etappe führte die verbliebenen 142 Teilnehmer der Auto-Kategorie über eine 291 Kilometer lange Verbindung von San Rafael zum Startpunkt der Wertungsprüfung in der Region von Mendoza. Es folgte ein 208 Kilometer langer Wertungsabschnitt Richtung San Juan. Die Belastbarkeit der Fahrzeuge wurde auf eine harte Probe gestellt, denn die Piloten mussten Flüsse durchqueren und gefährlichen Schlaglöchern ausweichen. Die Etappe bot außerdem geografische Herausforderungen mit zwei Gipfeln über 3.000 Meter Höhe, die überwunden werden mussten.

Stephane Peterhansel bestimmte die Anfangsphase

Peterhansel fiel durch Reifenschäden zurück, Foto: Willy Weyens
Peterhansel fiel durch Reifenschäden zurück, Foto: Willy Weyens

Nach 40 Kilometern lagen die ersten zehn Fahrzeuge innerhalb von einer Minute dicht zusammen. Die Zeitprüfung führte Peterhansel vor dem überraschend schnellen X-Raid-Teamkollegen Leal Dos Santos an. De Villiers belegte mit seinem Toyota den dritten Rang, während die beiden Hummer mit Al-Attiyah und Gordon auf Platz acht und zehn zurückgefallen waren.

Der Franzose Peterhansel hatte an der zweiten Zeitmessung erneut die Nase vorn, aber etwas deutlicher als noch an CP1. Nach 117 Kilometern betrug sein Abstand zu Nani Roma und dem Polen Holowczyc 13 sowie 46 Sekunden. Drei Mini-Fahrzeuge lagen somit auf den drei vorderen Plätzen der Wertungsprüfung.

Nani Roma übernahm nach 160 Kilometern die Führung

Roma auf dem Weg zum Etappensieg, Foto: Willy Weyens
Roma auf dem Weg zum Etappensieg, Foto: Willy Weyens

Dann folgte durch Roma ein Führungswechsel, der nach 160 Kilometern das Kommando übernehmen konnte. Holowczyc war zu diesem Zeitpunkt der erste Verfolger vor de Villiers, der wieder auf Position drei vorfahren konnte. Durch zwei notwendige Reifenwechsel fiel Peterhansel bis auf Platz sechs zurück.

Roma konnte seinen Vorsprung vor Holowczyc bis zum Ziel weiter ausbauen und gewann deutlich die dritte Etappe. Wie am Vortag legte der Katari Al-Attiyah einen starken Endspurt hin fuhr als Dritter durchs Ziel. Vierter wurde de Villiers vor dem zweiten Hummer mit Gordon.

Die Aufholjagd von Nasser Al-Attiyah geht weiter

Da Peterhansel in der Gesamtwertung von Platz eins auf Rang fünf zurückfiel, sind die Zeitabstände innerhalb der aktuellen Top-5 gewaltig geschrumpft. Gerade mal 2:41 Minuten trennen die Kontrahenten. Hinter dem neuen Tabellenführer Holowczyc behielt Gordon seinen zweiten Platz vor de Villiers mit seinem deutschen Co-Piloten Dirk von Zitzewitz. Roma machte durch seinen Etappensieg ebenfalls einen Platz gut und ist nun Vierter. Al-Attiyah konnte seinen Rückstand auf den ersten Platz weiter reduzieren, bleibt aber unverändert auf Rang sechs. Die restlichen Fahrer in der Top-10 haben bereits über 14 Minuten Rückstand auf Holowczyk.

Stimmen nach der 3. Etappe:

Holowczyc führt die Gesamtwertung an, Foto: Willy Weyens
Holowczyc führt die Gesamtwertung an, Foto: Willy Weyens

Krzysztof Holowczyc: "Als wir das Flussbett durchquert haben, war die Sicht wirklich schlecht und wir haben einen Ast auf die Windschutzscheibe bekommen, aber nichts Schlimmes. Aber etwas weiter haben wir mindestens 30 Sekunden verloren, weil ich der Motorradstrecke gefolgt bin. Wir haben es gleich gemerkt, aber wir mussten 500 Meter rückwärts fahren und zwar ganz langsam, weil uns die Motorräder aus der anderen Richtung entgegenkamen. Aber es bleibt für uns trotzdem eine gute Etappe, ohne technische Probleme am Auto."

Nani Roma: "Wir müssen abwarten, bis die anderen Autos im Ziel sind, aber für den Moment sind wir zufrieden. Michel und ich sind super gefahren und haben uns keine Fehler geleistet. Wir hatten aber auch das Glück, nicht als Erste starten zu müssen und die Spuren und Bremswege zu sehen. Uns ist es wirklich wichtiger, dass wir gut gefahren sind, als die Scratch-Wertung zu gewinnen."

Stephane Peterhansel: "Wir waren gut unterwegs, als wir den ersten schleichenden Platten hatten. Wir hatten ein Stück Holz im Reifen und haben angehalten, um den Reifen zu wechseln, aber erst nachdem wir versucht hatten, den Reifen aufzupumpen, was schlecht war, weil wir unnötig Zeit verloren haben. Zu dem Zeitpunkt fuhren wir vor Nasser, der einen Navigationsfehler oder so was ähnliches gemacht haben muss, denn wir haben ihn nicht gesehen. Er hat unseren Reifenwechsel genutzt, um an uns vorbeizugehen. Und dann hatten wir in den Bergen auch noch hinten links einen Reifenschafen. Also zwei Zwangspausen und im Ziel fünf Minuten Zeitverlust."

Ergebnis: 3. Etappe Autos (Top 10)

1. Roma/Perin (MINI), 02:26:51 Stunden
2. Holowczyc/Fortin (MINI), + 00:01:09
3. Al-Attiyah/Cruz (HUMMER), + 00:01:29
4. De Villiers/Von Zitzewitz (TOYOTA), + 00:01:33
5. Gordon/Campbell (HUMMER), + 00:02:08
6. Terranova/Grider (TOYOTA), + 00:06:08
7. Peterhansel/Cottret (MINI), + 00:06:23
8. Van Loon/Scholtalbers (MITSUBISHI), + 00:07:03
9. Novitskiy/Schulz (MINI), + 00:07:18
10. Wevers/Lurquin (MITSUBISHI), + 00:07:35

Gesamtwertung: Autos 3/14 (Top 10)

1. Holowczyc/Fortin (MINI), 05:51:06 Stunden
2. Gordon/Campbell (HUMMER), + 00:00:54
3. De Villiers/Von Zitzewitz (TOYOTA), + 00:1:40
4. Roma/Perin (MINI), + 00:01:50
5. Peterhansel/Cottret (MINI), + 00:02:41
6. Al-Attiyah/Cruz (HUMMER), 00:06:34
7. Novitskiy/Schulz (MINI) + 00:14:53
8. Alvarez/Graue (TOYOTA), + 00:20:39
9. Sousa/Garcin (GREAT WALL) + 00:21:46
10. Wevers/Lurquin (MITSUBISHI), + 00:26:06

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