Nasser Al-Attiyah gewann die achte Etappe der Rallye Dakar von Antofagasta nach Copiapo in 5:10:57 Stunden vor seinem Volkswagen-Teamkollegen Carlos Sainz. Der Katari fuhr nach 508 Kilometern mit einem Vorsprung von 6:36 Minuten über die Ziellinie und übernahm damit vor Sainz die Führung im Gesamtstand. Es war der dritte Tagessieg und der zweite in Folge für Al-Attiyah. Titelverteidiger Sainz hatte bisher nach allen Tageswertungen das Klassement angeführt.

Bis zur zehnten von zwölf Zwischenzeitmessungen lag Sainz vor seinem Teamkollegen in Front. Sein Vorsprung betrug zeitweise drei Minuten vor Al-Attiyah. Auf den letzten 30 Kilometern überholte der Katari den Spanier und zog davon.

Carlos Sainz hatte sich festgefahren

Al-Attiyah und Sainz: Der Zweikampf geht weiter, Foto: Volkswagen Motorsport
Al-Attiyah und Sainz: Der Zweikampf geht weiter, Foto: Volkswagen Motorsport

Im Ziel meinte ein leicht verärgerter Sainz: "Wir hatten einen Einschlag in einer Düne gehabt und danach habe ich mich zwei Mal festgefahren. Das hat mich so viel Zeit gekostet, dass die Führung weg ist. Morgen geht es noch einmal durch Dünen und Sand, vielleicht kann ich da Zeit auf Nasser [Al-Attiyah] gut machen, denn er muss die Etappe eröffnen. Übermorgen kommt dann die richtig harte Etappe und dort hoffe ich, richtig zuzuschlagen."

Al-Attiyah liebt den Sand

Der neue Leader der Dakar hatte für heute einen Angriff angekündigt und sagte nach seinem Sieg: "Wir waren heute richtig zufrieden, vor allem im letzten Abschnitt mit den Dünen. Ich dachte, dass ich da Sainz noch abhängen könnte. Im ersten Abschnitt habe ich mir noch Gedanken gemacht, was mit den Reifen wird, ob die halten werden. Im letzten Abschnitt war Carlos [Sainz] immer an meinem Heck. Doch dann war er auf einmal weg. Aufgrund meiner Heimat fühle ich mich natürlich auf Sand am wohlsten. Wir werden uns dieses Jahr nicht mehr so berühren wie letztes Jahr. Am besten, ich gebe Gas und fahre weg von ihm."

Volkswagen mit Vierfachsieg

Giniel de Villiers ist nun Gesamtdritter, Foto: Volkswagen Motorsport
Giniel de Villiers ist nun Gesamtdritter, Foto: Volkswagen Motorsport

Zum dritten Mal in Folge fuhr Giniel de Villiers auf Rang drei ins Ziel. Damit gelang dem Südafrikaner auch der Sprung auf den dritten Platz in der Gesamtwertung. Mark Miller sorgte mit Position vier für den zweiten Vierfachsieg des Volkswagen-Teams bei der diesjährigen Dakar.

Viel Pech erneut bei BMW X-raid: Stephane Peterhansel fuhr wegen der schlechten Reifen "wie auf Eiern". Der Franzose verlor erneut sehr viel Zeit und belegte hinter Nissan-Pilot Nani Roma nur den sechsten Rang. Pech hatte auch Teamkollege Kristof Holowczyc aus Polen, der gleich zwei Mal auf der Strecke stehen blieb.

Die achte Tagesetappe führte die verbliebenen 88 Fahrer der Auto-Kategorie von Antofagasta nach Copiapo. Lange 508 Kilometer in Wertung und 268 Kilometer Überführung hatten die Fahrer zu absolvieren. Die Route bestand aus drei sehr unterschiedlichen Phasen. Der erste Teil war ein schneller Streckenabschnitt mit wenigen Orientierungspunkten, dann folgte ein langsamerer Etappenteil auf Bergbauwegen, bevor ein langer Sand- und Dünenabschnitt die Fahrer ins Ziel führte.

Kahle/Schünemann weiter auf dem Erfolgsweg

Eine erneut starke Leistung bot das deutsche Duo Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann, die mit Rang acht ihr bisher bestes Resultat erzielten. Im Gesamtklassement machten sie einen Sprung auf Position neun.

Am gestrigen Abend gab es noch eine Änderung in der Tageswertung der siebten Etappe. Der Holländer Tonnie van Deijne, der mit seinem Mitsubishi ursprünglich als Zehnter aufgeführt wurde, erhielt eine Zeitstrafe von zehn Stunden, weil er gleich drei Waypoints deutlich verpasst hatte. Die südafrikanisch-deutsche Nissan-Crew mit Alfie Cox und Jürgen Schröder erbte nachträglich den zehnten Rang. Heute gelang dem Duo erneut ein zehnter Rang und damit liegen sie überraschend auf dem elften Platz im Gesamtstand.

Ergebnis: 8. Etappe Autos (Top 10)

1. Al-Attiyah/Gottschalk (Volkswagen), 05:16:36 Stunden
2. Sainz/Cruz (Volkswagen), + 00:06:36
3. De Villiers/Von Zitzewitz (Volkswagen), + 00:17:22
4. Miller/Pitchford (Volkswagen), + 00:20:01
5. Roma/Picard (Nissan) + 00:52:51
6. Peterhansel/Cottret (BMW X-raid + 01:13:41
7. Leal dos Santos/Fiuza (BMW X-raid), + 01:22:11
8. Kahle/Schünemann (SMG), + 01:23:09
9. Lavieille/Polato (Nissan), + 01:23:36
10. Cox/Schröder (Nissan), + 01:31:12

Gesamtwertung: Autos 8/13 (Top 10)

1. Al-Attiyah/Gottschalk (Volkswagen), 28:39:50 Stunden
2. Sainz/Cruz (Volkswagen), + 00:05:14
3. De Villiers/Von Zitzewitz (Volkswagen), + 00:48:45
4. Peterhansel (BMW X-raid), + 01:33:30
5. Miller/Pitchford (Volkswagen), + 02:32:23
6. Holowczyc/Fortin (BMW X-raid), + 03:38:59
7. Leal dos Santos/Fiuza (BMW X-raid), + 04:51:29
8. Lavieille/Polato (Nissan), + 05:24:55
9. Spinelli/Haddad (Mitsubishi), + 05:33:48
10. Kahle/Schünemann (SMG), + 07:06:57
(Update: Nachträgliche Korrekturen auf den Plätzen 7 bis 10)