Foren-Übersicht / Formel 1 / Die Fahrer

Die Suche nach einer F1-Fahrerin

Diskussionsforum über Fahrer in der Formel 1.
Beitrag Donnerstag, 13. November 2014

Beiträge: 45435
Gestern machten Gerüchte die Runde, wonach Alice Powell als erste Rennfahrerin seit Lella Lombardi 1976 beim Österreich-GP im von RAM eingesetzten Brabham Ford bei einem GP-Rennen zum Einsatz kommen könnte. Die Britin will sich offenbar für den Abu-Dhabi-GP bei Caterham einkaufen, zumindest für das Freie Training, möglicherweise aber auch für das Quali und das Rennen. Bezahlen würde für diesen Einsatz ihr Großvater Jim Fraser. Doch mit der 21-Jährigen sollten wir aus zwei Gründen nicht rechnen: Erstens wird Caterham in Abu Dhabi aller Voraussicht nach ohnehin nicht antreten und zweitens würde Powell wohl keine F1-Superlizenz bekommen.

Zu Punkt eins: Bis morgen Mitternacht läuft die Crowdfunding-Aktion des Caterham-Insolvenzverwalters noch, mittels dem der Start in Abu Dhabi finanziert werden soll. Doch bisher wurden erst 54% der rund drei Millionen Euro gesammelt, die nötig sind, um beim Finale nochmal dabei zu sein. Zu Punkt zwei: Powell hat sicherlich Talent. Immerhin wurde sie 2010 britische Formel-Renault-Meisterin (für das Manor-Team), sie holte in der GP3 2012 in Status-Diensten als erste Frau einen Punkt – und sie liegt derzeit mit FRD-Racing auf Rang drei in der asiatischen Formel-Renault. Das alleine qualifiziert sie allerdings nicht für eine F1-Superlizenz. Der zweite Weg an diesen F1-Führerschein zu kommen ist ein 300-Kilometer-Test. Den wird es aber wohl kaum geben, denn Caterham ist wohl kaum in der Lage vor Abu Dhabi einen solchen Test zu organisieren.

Damit wird es auch in Abu Dhabi keine Frau am Start eines F1-Rennens geben. Und das wird sich so schnell auch nicht ändern. Williams wird nach Informationen von “BILD” zwar mit Susie Wolff weitermachen, aber sie bleibt nur Testfahrerin, bekommt aber wohl immerhin zwei weitere Trainingseinsätze.

Zwei Damen wird die Formel-1 derzeit noch am ehesten zugetraut: Simona de Silvestro und Beitske Visser. De Silvestro war zuletzt auch Sauber-Testfahrerin, aber als das versprochene Sponsor-Geld offenbar nicht floss, wurde der Vertrag wieder aufgelöst. Die Schweizerin konnte in der IndyCar mit einem Podestplatz und mit Einsatzwillen überzeugen (sie fuhr in einem alten Wagen und mit von einem Trainingscrash verbrannten Händen beim Indy-500 mit!). Visser machte in den Nachwuchsserien wie der ADAC-Formel-Masters als Rennsiegerin eine gute Figur. Die hübsche Niederländerin legte 2014 aber eine schwache Saison in der WSbR zurück. Das AVF-Team, für das sie an den Start ging, ist allerdings auch kein Top-Rennstall. Beim Finale in Jérez platzte womöglich der Knoten mit einem fünften Platz. Bei den Testfahrten war sie wieder mit dabei, gut möglich, dass sie 2015 eine zweite Saison in der WSbR bestreitet. Dann müssen für die ehemalige Red-Bull-Juniorin aber unbedingt Erfolge her. Doch von der Formel-1 ist auch sie noch weit entfernt.

Beitrag Mittwoch, 26. November 2014

Beiträge: 4406
Naja, da bleibt noch das Haas Team das 2016 kommt, da ist ja immer noch Danica Patrick im Gespräch :D
Wobei ich persönlich nicht daran glaube ;)
Bin nicht weg ... aber auch nicht da.

Beitrag Mittwoch, 26. November 2014

Beiträge: 10726
Die ganze Diskussion ist illusorisch - es gibt momentan keine Fahrerin die vom Leistungsniveau her annähernd auf F1-Niveau ist...
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "

Beitrag Mittwoch, 26. November 2014

Beiträge: 45435
h.w.rindt hat geschrieben:
Naja, da bleibt noch das Haas Team das 2016 kommt, da ist ja immer noch Danica Patrick im Gespräch :D
Wobei ich persönlich nicht daran glaube ;)


An Patrick glaub ich auch nicht.

Beitrag Sonntag, 14. Dezember 2014

Beiträge: 266
Das wird solange nichts, bis man in der F1 endlich zeitgemäß handelt und sich entschließt, Quoten-Rennfahrerinnen einzuführen.

30% der FahrerInnen der erfolgreichsten F1-Rennställe sollten Quoten-RennfahrerInnen im Team haben. Haben sie es nicht, werden sie mit Punktabzug bestraft.

Dann geht's hier diskussionsmäßig endlich richtig los was Fahrgestelle betrifft.

...

Wer das Geschrieben ernst nimmt, ist selbst schuld, aber wenn ich lese, Opa XY hat seiner Enkelin ein Training im Team YZ gekauft, dann kommts mir hoch. Ehrlich! Im Zeitalter der Gleichberechtigung sollte nur eins zählen: Talent, einen zünftigen Gasfuß und ein wenig Glück, im richtigen Moment an der richtigen Stelle zu sein. Alles andere ist nonsense.

Beitrag Sonntag, 14. Dezember 2014

Beiträge: 2667
Vielleicht setzt die EU irgendwann mal durch, die Quotenfrau zu bringen.
Dann kann es eigentlich nur eine geben: HELENE FISCHER!
Die kann alles, und sieht noch gut dabei aus.... :lol:

Ansonsten so, wie Mav es meinte, alles illusorisch.
RR #33

Beitrag Sonntag, 14. Dezember 2014

Beiträge: 45435
In der in Kürze erscheinenden Pitwalk gibt's ein interessantes Portrait zu Beitske Visser. Wenn es momentan eine schaffen kann, dann sie.

Beitrag Montag, 15. Dezember 2014

Beiträge: 0
Der_KaY hat geschrieben:
Vielleicht setzt die EU irgendwann mal durch, die Quotenfrau zu bringen.
Dann kann es eigentlich nur eine geben: HELENE FISCHER!
Die kann alles, und sieht noch gut dabei aus.... :lol:

Ansonsten so, wie Mav es meinte, alles illusorisch.


Na ja, mit Singen hat sie es nicht so wie ich finde... :D

Beitrag Montag, 15. Dezember 2014

Beiträge: 10726
MichaelZ hat geschrieben:
In der in Kürze erscheinenden Pitwalk gibt's ein interessantes Portrait zu Beitske Visser. Wenn es momentan eine schaffen kann, dann sie.

Und wo fuhr die nochmal in der WSbR rum?
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "

Beitrag Dienstag, 16. Dezember 2014

Beiträge: 45435
Wobei man da auch nicht nur auf die nackten Zahlen schauen sollten, dazu steht in der Pitwalk auch einiges zu den Hintergründen und warum es beim Finale schon wieder besser lief.

Ich denke auch nicht, dass sie gut genug für die Formel-1 ist, sofern es bei nur 18 Plätzen bleibt.

Beitrag Dienstag, 16. Dezember 2014

Beiträge: 10726
Micha, ich kenn das Mädel schon länger und ich fand das wirklich bewundernswert was im Schaltkart kam - aber danach halt leider nicht viel mehr. Und fairerweise muss man sich halt eingestehen dass sie (momentan) nicht mal auf Chilton-Stevens-Ericson-Sirotkin-Niveau ist - dass man sie überhaupt noch wahrnimmt liegt doch nur daran dass sie ein Mädel ist... Insofern muß man sie auch nicht auf Krampf in die F1 reden wollen... Und da sie momentan wohl auch noch die beste ihrer Art ist stellt sich die Frage wie schlecht dann die anderen sind... Und schon hat sich das Thema erstmal erledigt...
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "

Beitrag Dienstag, 16. Dezember 2014

Beiträge: 45435
Ich sagte ja, dass ich sie nicht gut genug halte. Nur dass sie von den Frauen noch am ehesten eine Chance hatte. In der Pitwalk wird sie auch nicht krampfhaft in die F1 geredet.

Beitrag Donnerstag, 01. Januar 2015

Beiträge: 45435
Hier hab ich mal ein Ranking über die gegenwärtig (2014) 25 Frauen im Formel-Sport erstellt:

In Zeiten, in denen die Formel-1 mehrheitlich im Kreuzfeuer der Kritik steht würde ihr eine Sensation gut zu Gesicht stehen. Eine solche wäre zum Beispiel, wenn es plötzlich eine Weltmeisterin geben würde! Das würde der Rennserie auf einen Schlag einen deutlichen Zuschauerzufluss geben, alleine, weil sich plötzlich mehr Frauen für diese Sportart interessieren würden. Doch die Zeichen dafür stehen derzeit schlecht. In der Saison 2014 waren 25 Frauen in den verschiedensten Formel-Rennserien unterwegs. Hier ein kleines Ranking:

1. Simona de Silvestro

Um in die Formel-1 zu kommen gab Simona de Silvestro ihre Karriere in Amerika auf. Und sie war viel versprechend: In Houston 2013 fuhr sie erstmals in der IndyCar auf das Treppchen. Zudem zeigte sie auch den nötigen Biss, als sie zwei Mal durch schwere Feuerunfälle Handverbrennungen erlitt und trotzdem keine Furcht zeigte. In der abgelaufenen Saison war sie F1-Testfahrerin bei Sauber, aber letztlich reichte das Geld nicht für eine weitere Zusammenarbeit. Nun versucht die Schweizerin ein Comeback in der IndyCar-Serie, wobei sich die Cockpitsuche derzeit schwierig gestaltet.

2. Beitske Visser

Die Niederländerin hat aus den Nachwuchsserien wohl die besten Karten, mittelfristig in die Formel-1 aufzusteigen. Ihre Ergebnisse sind aber noch etwas zu schwankend. Sie zeigte großartige Rennen wie ein Sieg in der ADAC-Formel-Masters 2013 einen Tag nach einem schweren Unfall, bei dem sie sich auch verletzte. Oder auch wie Rang fünf beim vorletzten Rennen der Renault-World-Series in Jerez 2014. In der kommenden Saison wird die 19-Jährige, deren Vater Klaas ebenfalls Rennfahrer war, eine zweite Saison für AVF in der WSbR bestreiten, wo sie 2014 nur Gesamt-21. wurde.

3. Susie Wolff
Sie bleibt 2015 F1-Testfahrin bei Williams. Dabei wird die äußerst sympathische Schottin auch wieder zwei Trainingseinsätze bekommen. 2014 hat sie dabei gezeigt, dass sie schnell genug für die Formel-1 ist. Sie würde wohl auch einspringen, wenn einer der beiden Stammpiloten Valtteri Bottas oder Felipe Massa ausfallen würde. Die 31-Jährige ist mit Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff verheiratet, ebenfalls ein ehemalige Rennfahrer. Auf künftige GP-Rennen von Susie Wolff sollte man trotzdem lieber nicht wetten.

4. Tatiana Calderón
So wie es derzeit aussieht wird Tatiana Calderón nächstes Jahr für das Top-Team Carlin in der F3-Europameisterschaft an den Start gehen. Es wäre die dritte Saison für die Kolumbianerin, davor hatte sie mit Double-R und Jo Zeller aber nicht die besten Teams hinter sich. Die 21-Jährige bewies ihr Talent unter anderen mit einem Sieg in Sebring 2014 in der Florida-Winter-Series. 2011 in Birmingham fuhr sie als erste Frau in der Star-Mazda-Serie auf das Treppchen. Ihre Formkurve steigt nach oben, 2015 wird das Jahr der Entscheidung für sie. Jetzt müssen auch in der F3-EM richtig gute Resultate her.

5. Ayla Ågren
Auf die Norwegerin sollte man für die Zukunft achten. Für das Pelfey-Team gewann sie in diesem Jahr als erste Frau die amerikanische Formel-Ford-1600-Meisterschaft. Eine weitere Laufbahn in den IndyCar-Nachwuchsserien ist für die 21-Jährige damit schon vorprogrammiert. Die IndyCar ist auch ihr langfristiges und wohl nicht ganz unrealistisches Ziel.

6. Alice Powell

Jim Fraser, ihr Großvater, wollte sie schon beim Abu-Dhabi-GP bei Caterham einkaufen, zumindest für eine Trainingsfahrt. Doch die Britin hat ja noch nicht einmal eine F1-Superlizenz. Kurz vor Weihnachten krönte sich Alice Powell immerhin zur ersten Frau, die die asiatische Formel-Renault für sich entschied. Auch in der britischen Formel-3 und im britischen F3-Cup war sie 2014 fallweise am Start. In der GP3 machte sie 2012 aus dem Frauen-Trio (neben ihr fuhren auch Carmen Jordá und Vicky Piria) die beste Figur und sammelte sogar einen Punkt.

7. Louise Richardson

Obwohl sie gar nicht alle Rennen dabei war, wurde Louise Richardson starke Neunte in der britischen Formel-Ford. 2015 wird die Serie zur MSA-Formula, also der britischen Formel-4. Das Richardson-Team, das von ihrer Familie geführt wird, steigt mit zwei Fahrzeugen ein. Gut möglich, dass Louise Richardson eine der Fahrerinnen sein wird. Die Serie wird stark, wenn die 21-Jährige dort auch gute Ergebnisse einfährt, könnte sie durchaus eine längere Karriere vor sich haben.

8. Jessica Hawkins
Die 19-Jährige Britin wird 2015 in der MSA-Formula, also der britischen Formel-4 an den Start gehen, die wohl stark besetzt sein wird. Hier wird sich entscheiden, wie gut die hübsche Blondine wirklich ist. Bisher hat man nur wenig von ihr gesehen, 2014 fuhr sie gerade mal drei Rennen in der britischen Formel-Ford. Hat sie aber 2015 Erfolg, dann sollte man auf jeden Fall ein Auge auf sie werfen.

9. Katherine Legge
Sie hatte ihre Chance, sich in einem F1-Rennwagen zu beweisen: 2005 bei Testfahrten im Minardi Cosworth demolierte sie den Boliden aber leicht. Inzwischen ist für die 34-Jährige der F1-Zug wohl abgefahren – ohne sie. In der Formel-E kann sie sich derzeit aber gegen Ex-F1-Stars beweisen, auch Gaststarts in der IndyCar sind für die Zukunft denkbar.

10. Michela Cerruti

Die Passion für den Rennsport wurde der Römerin in die Wiege gelegt: Ihr Vater Aldo Cerruti war ebenfalls Rennfahrer (vor allem im GT-Sport). Michela Cerruti ist inzwischen 27 Jahre alt und damit schon recht alt für eine Nachwuchsfahrerin. Aber irgendwie ist sie das auch nicht mehr: Sie geht in verschiedenen Meisterschaften an den Start, die man nicht als typische Nachwuchsserien bezeichnen würde: Die neue Formel-E, die Auto-GP (wo sie 2014 in Imola als erste Frau ein Rennen gewinnen konnte) und GT-Serien. In der Formel-1 sollte man die Italienerin wohl nicht erwarten.

11.Chelsea Angelo
Mit 18 Jahren ist Chelsea Angelo noch jung. Die hübsche Brünette aus Melbourne, wo seit 1996 der Australien-GP stattfindet, wurde in diesem Jahr Vizemeisterin in der nationalen Klasse der australischen Formel-3. Dabei fuhr sie mit einem Dallara Mercedes aus der Saison 2007. Weil in ihrer Klasse nur vier Fahrer am Start waren, sind die Ergebnisse nur bedingt aussagekräftig. Gesamtrang 13 in der australischen Formel-Ford 2013 war solide, aber nicht außergewöhnlich. Auch einen Test in der in Australien so populären V8-Supercar-Serie hat sie bereits absolviert. Um ihre Leistungen wirklich einschätzen zu können, müsste sie nach Europa, Japan oder Amerika, um sich der internationalen Konkurrenz zu stellen. Dieser Schritt ist allerdings teuer. Möglicherweise kann Daniel Ricciardo mit weiteren starken Darbietungen in der Formel-1 die Begeisterung in Australien weiter entfachten, was auch Angelo helfen könnte.

12. Pippa Mann
Mit 31 Jahren hat es auch die Britin schwer, sich für eine zukünftige F1-Karriere noch zu empfehlen. 2007 und ’08 ging sie in der Renault-World-Series völlig unter, in Amerika konnte sie ein Indy-Lights-Rennen in Kentucky auf eindrucksvolle Art und Weise gewinnen. Fallweise fährt sie seither bei IndyCar-Rennen, zuletzt 2014 beim Indy-500. Aber ein Vollzeit-Cockpit konnte sie bislang nicht ergattern.

13. Julia Ballario
Um ihre Karriere auch international voranzubringen, zog Julia Ballario von Argentinien inzwischen nach Indianapolis um. Die 22-Jährige fuhr seit 2011 in verschiedenen Serien in Argentinien, wie der Formel-Renault oder auch in Tourenwagen. In der abgelaufenen Saison absolvierte sie nun ihre erste volle Saison in der Pro-Mazda-Serie in Amerika. Dabei wurde sie von Juncos eingesetzt, einem Rennstall, der die Wurzeln ebenfalls in Argentinien hat und derzeit in Amerika expandiert. Ballarios Ziel ist zunächst einmal die IndyCar-Serie, wo Frauen inzwischen nichts mehr Außergewöhnliches sind. 2014 wurde sie mit einem vierten Platz in Houston als bestes Resultat Gesamt-Elfte, was durchaus solide war. Innerhalb des Juncos-Kaders war sie aber die Pilotin mit den wenigsten Punkten, Spencer Pigot wurde sogar Meister. Für 2015 hat Juncos schon vier andere Fahrer verpflichtet.

14. Corinna Kamper
Die Österreicherin durfte schon im McLaren-F1-Center ein Fitnessprogramm abspulen und war damit in der Vorentscheidung über einen Platz im Juniorenprogramm. Den hat die 20-Jährige auch nötig, denn im Rennsport dreht sich alles um Geld. Deswegen fuhr sie 2014 auch nur fallweise für das österreichische HS-Team in der ADAC-Formel-Masters.

15. Samin Gómez

Inzwischen ist es um die 22-Jährige schon ruhig geworden. Nach einer desaströsen GP3-Saison 2013 fuhr sie 2014 nur noch zwei Rennen für Zele in der Auto-GP-Serie. Die Erfolglosigkeit von Pastor Maldonado in der Formel-1 dürften das Rennsportinteresse der üppigen venezuelanischen Sponsoren langsam auch zunichtemachen, was ihr auch nicht helfen wird. Ihr bestes Jahr hatte sie 2010, als sie Gesamt-Dritte in der asiatischen Formel-Renault wurde.

16. Ai Miura
Die Japanerin ist auch schon 24 Jahre alt und fuhr 2014 in der japanischen Formel-3 mit einem Dallara Toyota unter ferner liefen mit.

17. Laura Tillett
Die Britin ist schon 23 Jahre und fährt wie schon letztes Jahr in der noch laufenden indischen MRF-Challenge. Dort liegt sie aber nur auf Rang 14, also im hinteren Mittelfeld.

18. Natasha Seatter
Sie kommt aus Malaysia, ist 21 Jahre alt und fuhr zuletzt 2014 in der Formel-Gulf. Inzwischen ist sie schon in Asien auf GT-Fahrzeuge umgestiegen, wo wohl auch ihre Zukunft liegen dürfte.

19. Vicky Piria
Die Italienerin fuhr 2012 in der GP3 für das Trident-Team, war dabei aber nur im Hinterfeld anzutreffen. Nachdem ihr auch in der F3-Open der Durchbruch nicht gelang, fuhr sie 2014 gerade mal noch zwei Rennen in der Pro-Mazda-Serie.

20. Carmen Jordá

In der GP3 gehört sie schon fast zum Inventar: Seit 2012 fuhr sie für Ocean, Bamboo und Koiranen in der GP3-Meisterschaft, aber wirklich nach oben zeigte die Formkurve der Spanierin, deren Vater Jose Miguel Jordá ebenfalls Rennfahrer war, nicht. Meist ist sie mit Abstand Letzte. Es ist daher unwahrscheinlich, dass wir sie in der Formel-1 sehen werden.

21. Anouck Abadie
Die Französin bestritt 2014 ihr erstes Jahr im Formel-Sport und suchte sich dafür die französische Formel-4 aus, in der es keine Einsatzteams gibt. Ihre Bilanz ist wenig verheißungsvoll: Sie wurde in der Gesamtwertung 25. und damit Letzte. Mit 22 Jahren ist sie außerdem schon recht fortgeschritten im Vergleich zu ihren Kontrahenten.

22. Michele Baumgarner

Geboren ist Michele Baumgarner auf den Philippinen, wo die Rennsportinfrastruktur aber mehr als bescheiden ist. Zum Glück ist ihr Vater Amerikaner: Lee Baumgarner fuhr selbst Rennen und besaß eine Rennstrecke. Baumgarner fährt daher seit Jahren in Amerika Rennen, auch wenn sie 2006 in der asiatischen Formel-3 mit dem Formel-Sport begann. 2014 fuhr sie in der Pro-Mazda-Serie und wurde Gesamt-15. Ihr Ziel ist, als erste Frau das Indy-500 und die IndyCar-Meisterschaft zu gewinnen. An die Formel-1 denkt sie gar nicht, was angesichts ihrer bereits 25 Jahren auch eine realistische Betrachtung der Tatsachen ist. Selbst mit der IndyCar wird es wohl schwer werden. Vor vier Jahren war sie ihrem Traum schon näher, als das Walker-Team sie als Entwicklungsfahrerin für die Indy-Lights unter Vertrag genommen hat. Bis heute bestritt sie aber kein Indy-Lights-Rennen.

23. Milla Mäkelä
Die 21-Jährige aus Finnland ist inzwischen ein Routinier in der nationalen Formel-Ford-Meisterschaft. Möglicherweise gelingt ihr 2015 der Sprung in die nordeuropäische Formel-4, was bei erfolgreichen Rennen einen Sprung in der Karriere bedeuten könnte, aber erwarten sollte man das nicht.

24. Netta Pekkala
Auch wenn finnische Rennfahrer in der Regel besonders talentiert sind, ist Rang sieben in der finnischen Formel-Ford-Meisterschaft 2014 kein Beleg, dass wir es bei Netta Pekkala mit einer künftigen F1-Pilotin zu tun haben.

25. Caitlin Wood
Die Australierin landete 2014 in ihrer zweiten Saison auf Rang 21 in der australischen Formel-Ford-Meisterschaft. Schwer vorstellbar, dass daraus noch eine internationale Profikarriere werden wird.

Beitrag Donnerstag, 01. Januar 2015

Beiträge: 10726
Jede dieser 25 ist leistungsmäßig so schlecht dass keine von ihnen in einer imaginären Weltrangliste von potentiellen Formel-Rennfahrern unter den Top50 erscheinen würde. Insofern ist das Thema momentan einfach kalt!
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "

Beitrag Sonntag, 15. November 2015

Beiträge: 45435
Ihr sympathisches Lächeln hübschte das F1-Fahrerlager in den vergangenen Jahren merklich auf. Vier Mal durfte sie in der Rolle der Williams-Entwicklungsfahrerin zumindest das Freie Training bestreiten. Doch Chancen auf ein Stammcockpit hatte die Schottin nie, deswegen hängt sie jetzt ihren Helm endgültig an den Nagel.

Die Optik ist nicht alles. Es gab zuletzt diverse Frauen, die der Formel-1 sehr nahe gekommen sind: María de Villota als Testfahrerin bei Marussia, die allerdings bei Testfahrten schwer verunfallte und ein Jahr später an den Folgen starb. Simona de Silvestro als Testfahrerin bei Sauber, die auch das Talent für ein F1-Stammcockpit hätte, aber offenbar doch nicht das nötige Kleingeld. Sie versuchte erst wieder in der IndyCar Fuß zu fassen, jetzt fährt sie in der Formel-E. Carmen Jordà als Entwicklungsfahrerin bei Lotus – auch die zauberhafte Spanierin besserte mehr die Teamkassen und die Optik in der Lotus-Garage auf, ernsthafte Chancen auf einen Stammplatz hat sie nicht. Und eben Susie Wolff bei Williams.

Außer bei De Silvestro hatte keine der Damen wirklich die Qualität für eine gute F1-Karriere, das muss man, ohne den Damen zu nahe treten zu wollen, festhalten. Das gilt auch für Wolff. Deutlich wurde das beim Australien-GP in diesem Jahr. Valtteri Bottas musste das Rennen wegen Rückenproblemen auslassen. Weil der Finne aber das Qualifying bestritt konnte Williams ohnehin keinen Ersatzfahrer nominieren. Doch die Gefahr bestand, dass Bottas weitere Rennen hätte sausen lassen müssen – und dann wäre Wolff theoretisch als Ersatz eingesprungen. Doch Williams scheint davon nicht viel gehalten zu haben und verpflichtete stattdessen Adrian Sutil als Ersatzfahrer! Bis heute fuhr der Deutsche aber keine Runde im Williams Mercedes.

Stroll neuer Williams-Testfahrer

Es war wahrscheinlich auch diese Personalentscheidung, die Wolff zum Rücktritt bewegte. Denn spätestens jetzt wurde ihr klar: Sie wird bei Williams keine realistische Chance auf ein Stammcockpit haben. Auch andere Teams lechzten nicht um die Dienste der ehemaligen DTM-Fahrerin. Mit bald 33 Jahren tickt auch die biologische Uhr: Mit Toto Wolff hat sie ihren perfekten Ehemann gefunden. Jetzt fehlt nur noch der Nachwuchs. Vielleicht war auch das eine Motivation dafür, den Helm an den Nagel zu hängen.

Wolff-Ersatz bei Williams wird wohl Lance Stroll. Der Kanadier fährt in der Formel-3, ist Ferrari-Junior und hat mit Lawrence Stroll einen schwerreichen Vater, der sein Geld in der Modebranche machte. Stroll soll schon versucht haben Lotus und Sauber zu übernehmen, jetzt will er offenbar Anteile an Williams kaufen.

Beitrag Montag, 11. Dezember 2017

Beiträge: 45435
Carmen Jordà ist ja jetzt in die Frauenkommission aufgenommen worden. Das kommt bei den Rennfahrerinnen gar nicht so gut an, denn sie war ja sportlich nicht die überzeugendste, hat die Rennfahrerinnen eher lächerlich gemacht. Und sie setzt sich für eine Rennserie für Frauen ein - was viele Mädels gar nicht wollen...

Beitrag Dienstag, 12. Dezember 2017

Beiträge: 1199
Ne Frauen Rennserie gab es schon mal:
https://www.youtube.com/watch?v=QUyf54YtzRU
:wink: :D)
Diskutiere niemals mit Idioten!
Erst ziehen sich dich auf ihr Niveau
und schlagen dich dann mit ihrer Erfahrung.

(c) by Mark Twain

Beitrag Dienstag, 12. Dezember 2017

Beiträge: 45435
Ja, es gibt ja auch Frauen-Rallyes, dann gabs 2004 die Formula Women, die Natacha Firman gewonnen hat, die Schwester, des ehemaligen Formel-1-Fahrers Ralph Firman.

Beitrag Dienstag, 12. Dezember 2017

Beiträge: 10726
Es gibt im internationalen Kartsport (also in der Liga aus der so ziemlich alle halbwegs professionellen Rennfahrer kamen) immer so 2-4 Fahrerinnen (wohlgemerkt über die Jahrgänge 12-15 zusammen). Das sind ca. 3%. Meistens fahren die relativ unbeachtet im Mittelfeld. Manche schaffen es in die Top10 (wie z.B. Sophia). Wirklich beachtenswert (das heißt Podium) waren in den letzten 20 Jahren 4 (!), so 2000-2002 rum Cyndie Allemann (kennt man heute als TV-Moderatorin, war damals schon so auf dem Niveau von Spengler, Green, Duval...), so um 2010 rum Michelle Gatting, dann noch Beitske Visser und 2015/16 Marta Garcia. Wirkliche Titel gewonnen haben nur Cyndie (Jun.-EM) und Marta (CIK-Academy).
Das heißt wir würden nicht mal genug halbwegs befähigte Starter für eine eigenständige Serie zusammenfinden - es sei denn man sucht sie in ner Casting-Show...
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "

Beitrag Mittwoch, 13. Dezember 2017

Beiträge: 45435
Danke für die Ausführungen, sehr interessant.

Garcia scheint ja raus zu sein - sie selbst sagt, dass es nur zu 10% noch weitergehen wird.

Beitrag Mittwoch, 21. Februar 2018

Beiträge: 45435
in England scheint derzeit die 14-Jährige Abbi Pulling richtig stark zu sein.
Sabré Cook wird in Amerika gehypt, aber die ist schon 24.

Beitrag Donnerstag, 01. März 2018

Beiträge: 45435
Einen Hype gibt es derzeit ja um Juju Noda, Tochter von Ex-F1-Pilot Hideki Noda. Sie testet fleißig Formel-3- und Formel-4-Rennwagen – ist aber erst 12! Und dabei richtig schnell. Mit 9 saß sie das erste Mal im Formel-4-Renner. Könnte was werden...

Beitrag Donnerstag, 01. März 2018

Beiträge: 1643
Und dennoch kann ich dir schon jetzt sagen, dass wir die Gute nie in der F1 sehen werden.

Sophia Flörsch war/ist teilweise auch richtig schnell unterwegs in der F4 und lässt nicht selten rein vom Speed her viele der anderen Jungspunde hinter sich, dennoch ist der Hype um sie nun auch mittlerweile abgeflacht, weil die ganz großen Erfolge ausbleiben.

Auch wenn es die Frauen selbst und Femisten an sich nicht gern hören wollen, aber es hat Gründe warum es bisher kein Frau wirklich in der F1 geschafft hat und auch in sonstigen Serien nur ganz ganz selten mal eine weibliche Person Achtungserfolge feiern kann - und das hat nur bedingt mit mangelnder Unterstützung in den Jugendjahren zu tun, was ja gern als Totschlagargument heranzgezogen wird. Den Rennsport ist definitiv in den letzten Jahren körperlich weniger fordern geworden, aber dennoch spielt Kraft/Fitness/Ausdauer nach wie vor eine essenzielle Rolle. Aber auch Sachen wo man vielleicht meinen könnte es hat nichts mit dem Geschlecht zutun, sehe ich durchaus auch Unterschied wie beispielsweise Reaktionsvermögung, Überwindungskraft, Koordination usw., und das vor allem in Stresssituationen. Nicht umsonst wird in anderen (auch olympischen) Sportarten zwischen Mann und Frau getrennt, wo man eigentlich meinen könnte, das nicht notwendig ist (Schießsport, Curling usw.).

Beitrag Donnerstag, 01. März 2018

Beiträge: 10726
Ist ne interessante Frage, Schießen und Curling... Gibts eigentlich ne Profi-Golferin?
Ansonsten bleibt ja wirklich nur Schach, Reiten und Motorsport, oder...?
Wobei ich nach wie vor auch davon ausgehe dass es einfach viel zu wenig Mädchen versuchen - ich hatte das Verhältnis oben ja mal aufgelistet und da ist es nun mal unrealistisch zu glauben dass da über kurz oder lang jemand kommt... Mag vielleicht auch daran liegen dass es bei Männern einfach mehr im Naturell liegt sich zu messen...
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "

Beitrag Donnerstag, 01. März 2018

Beiträge: 45435
Ich seh es auch so, dass es vor allem an der Quantität scheitert - und dadurch auch an der Qualität.
Es gibt keinen Grund, wieso Frauen nicht schnell fahren können sollten. Es kommt vor allem auch auf Konzentration an - und das sind Frauen in der Regel mindestens mal nicht schlechter.
Körperliche Fitness sollte auch kein Thema sein. Auf viel Kraft kommt es da ja nicht an. Das kann sich eine Frau schon antrainieren.
Bleibt noch Mut und Risiko - und diese Eigenschaft wird ja immer unbedeutender im Rennsport.

Nächste

Zurück zu Die Fahrer