Das Wochenende in der Lausitz begann wie so oft in der "regenärmsten Region Deutschlands" mit Regen. Zumindest im letzten freien Training war es dann aber trocken, und die Piloten konnten einige Kilometer zurücklegen. Für Günther Knobloch begann das Qualifying am Samstag schwierig. Mit Platz 14 lag er 1,8 Sekunden zurück, der Abstand zu den Top Ten war eine halbe Sekunde. Das schien noch aufholbar.

Im zweiten Qualifying folgte dann auch gleich eine Verbesserung um zwei Zehntel, doch mit dem neuen Reifen, der in der zweiten Sessionhälfte aufgezogen wurde, ging es dann nicht mehr vorwärts. Knobloch war dementsprechend frustriert: "Es war irgendwie wie verhext. Jedes mal, wenn ich allein auf einer schnellen Runde war, lief ich auf Verkehr auf, wenn ich hinter einem schnellen Piloten war, war der gerade auf seiner Outlap, oder er brach seine Runde aus taktischen Gründen ab. Das Qualifying hatte ich vergeigt, auch die Entscheidung, auf den Qualifyer zu verzichten, war im Nachhinein betrachtet falsch. Im Nachhinein ist man immer schlauer, das demotivierende Ergebnis unseres Vorgehens war auf jeden Fall mal Platz 17."

Allerdings war die Konkurrenz nicht gerade schwach bemessen. Insgesamt sind dieses Jahr 55 Starter permanent eingeschrieben und darunter sind Kaliber wie WM-Laufsieger Christian Kellner, Jörg Teuchert oder Andreas Meklau. Auch mehrere deutsche Meister sind dabei und mit Kai-Borre Andersen, Tatu Lauslehtu und Helge Spjeldnes auch drei Ex Europameister. Angesichts des Startplatzes war die Stärke der Konkurrenz aber relativ egal. Am Sonntag musste Knobloch mehr Risiko nehmen, da er nicht außerhalb der Punkte ankommen wollte.

"Für das erste Rennen hieß es, Nerven bewahren, aber trotzdem Angriff - Punkte mussten unbedingt auf das Konto, auch wenn das Training so unglücklich gelaufen war. Ein guter Start brachte mich in die Position, in der Gruppe mitzukämpfen, die letztendlich um Platz 10 gefahren ist. Am Ende wurde es ein 13. Platz", erzählte er. Im zweiten Lauf wollte Knobloch dann sein selbst gestecktes Ziel, die Top Ten, erreichen. Für die erste Veranstaltung auf der Ducati hatte er sich das vorgenommen. "Zwischendurch lag ich auf Platz 11, musste nach Problemen mit dem Bremshebel aber noch den Vize-Meister Andersen und Solberg ziehen lassen", berichtete er.

Deswegen musste er in seinem Fazit auch erklären, dass es kein Auftakt nach Maß gewesen war, er es aber immerhin geschafft hatte, seinen Fahrstil weiter an die Maschine anzupassen. "Und ich weiß, woran ich arbeiten muss. Genauso wichtig: meine Jungs wissen, was wir am Bike verändern müssen, damit wir konkurrenzfähiger werden", meinte Knobloch.