Die Rennsiege am Samstag und Sonntag in der Klasse IDM Supersport gingen an den Wuppertaler Jesco Günther (Yamaha) sowie den Schweizer Daniel Sutter (Kawasaki).

In den zwei Qualifikationssitzungen am Samstag lieferten sich die österreichischen Teamkollegen Günther Knobloch und David Linortner vom Gerin-SKM Racing Team einen spannenden Zweikampf. Linortner hatte nach dem Vormittagstraining überraschend vorne gelegen, doch später wechselten die Platzierungen der beiden auf Rang eins und zwei. Nach 30 Minuten konnte sich jedoch Günther Knobloch mit einer Zeit von 1:43.364 min. die Pole Position sichern. David Linortner machte mit Startplatz zwei die Team-Doppelspitze perfekt. Der Kawasaki-Pilot Roman Raschle (Kawasaki Schnock Team Shell Advance) kam auf Anhieb am Eurospeedway Lausitz gut zurecht und fuhr die dritte Startposition heraus. Die erste Reihe komplettierte der spätere Sieger des ersten Laufes Jesco Günther (Vector KM Racing Team) auf Yamaha.

1. Lauf

Das erste Supersport-Rennen der noch jungen IDM- Saison 2011 konnte Jesco Günther (Vector KM Racing Team) für sich entscheiden. Den besten Start erwischte zunächst jedoch Roman Raschle (Kawasaki Schnock Team Shell Advance), der aber schon in der ersten Runde von seinem Teamkollegen Daniel Sutter und dem Österreicher Stefan Kerschbaumer überholt wurde. Im ersten Renndrittel konnte sich das Trio an der Spitze von den Verfolgern etwas lösen.

Der auf Platz vier fahrende Jesco Günther wollte sich mit dem undankbaren Platz nicht zufrieden geben und drehte ordentlich am Gashahn. Mit einer schnellsten Runde nach der nächsten konnte er an das Spitzentrio heranfahren und schließlich auch den Drittplatzierten Raschle überholen. Doch der Vorwärtsdrang war noch nicht beendet. Erst schnappte sich der Yamaha-Pilot Stefan Kerschbaumer und in der 14. Rund kam dann der finale Angriff auf Daniel Sutter. Bis Rennende ließ sich Günther die Führung nicht mehr aus der Hand nehmen und gewann das erste IDM-Supersport-Rennen der Saison. "Ich bin absolut happy, es hat einfach alles funktioniert."

Einen schlechten Start hingegen erwischte der Trainingsschnellste Günther Knobloch. Auf den ersten Metern verlor er wichtige Plätze und startete mit dickem Hals eine Aufholjagd. Gegen Rennende hatte sich der Österreicher auf Platz vier vorgefahren. Doch in der vorletzten Runde machte Stefan Kerschbaumer vor ihm einen Fehler und stürzte. So konnte Günther Knobloch den dritten Platz, hinter Daniel Sutter ins Ziel fahren.

"Das Wochenende hat für uns gar nicht gut begonnen. Gleich in den ersten freien Trainings haben wir zwei Motoren verbraucht. Das zweite Quali lief dann wesentlich besser. Ich hatte heuer einen richtig schlechten Start und wurde dann in den ersten Kurven eingeklemmt. Danach musste ich mich erst einmal durchbeißen. Leider war zum Schluss nicht mehr drin, etwas enttäuscht bin ich schon, aber es sind auch wichtige Punkte und die Saison ist lang", so Knobloch nach dem Rennen. Roman Raschle wurde als Vierter abgewunken, vor Tatu Lauslehto und dem Yamaha-Cup-Sieger des Vorjahres Luca Hansen, der mit dem sechsten Platz einen erfolgreichen Einstand in die Klasse der Supersport feierte.

Fahrer im Pech

Wenig Glück im ersten Lauf hatten die Suzukis. Thomas Walther musste das Rennen nach einem Sturz übers Vorderrad vorzeitig beenden, ebenso wie Jan Bühn, der wegen einem technischen Defekt die Box ansteuern musste. Bernd Hiemer (MZ Racing Team) feierte am Eurospeedway Lausitz seine IDM-Premiere. Der zweimalige Supermoto-Weltmeister bestreitet eigentlich in diesem Jahr die Moto2, doch um Rennerfahrung im Straßenmotorsport zu sammeln, startete Hiemer am Osterwochenende in der Supersport, jedoch nicht auf einer MZ sondern auf einer seriennahen Honda. Der Newcomer belegte im ersten Rennen den 20. Platz.

2. Lauf

Den besten Start beim zweiten IDM-Supersportrennen erwischte der Sieger des Vortages Jesco Günther, der sich in den ersten Runden bereits etwas von seinen Verfolgern absetzen konnte. Hinter dem enteilenden Wuppertaler kämpften David Linortner, Stefan Kerschbaumer, Günther Knobloch und Daniel Sutter um die Plätze. Doch schon in der zweiten Runde schied der Österreicher Kerschbaumer durch technischen Defekt aus. Auch Linortner aus der Spitzengruppe stürzte und musste den zweiten Lauf im Kiesbett beenden.

An der Spitze zeigte sich nun dasselbe Bild wie am Samstags-Rennen: Günther führte vor Sutter und Knobloch. Mit den schnellsten Rennrunden drehten die Verfolger richtig am Gasgriff und schlossen auf Günther auf. Der machte unter Druck einen kleinen Fehler und wurde von Sutter überholt. In den letzten Runden konnte sich der Schweizer ein kleines Polster von ca. einer halben Sekunde herausfahren und so seinen ersten Sieg der Saison 2011 ins Ziel fahren. Nach dem zweiten Platz vom Vortag strahlte Sutter über ein erfolgreiches Wochenende.

"Ich freue mich riesig. Das gesamte Paket hat perfekt funktioniert. Die Reifen, meine Kawasaki - alles hat gestimmt. Nach dem Start musste ich mich zwar etwas vorkämpfen, aber als ich hinter Jesco war, hab ich abgewartet und seinen kleinen Patzer ausgenutzt. Sonst wäre es sicher ein etwas schwererer Kampf geworden," schmunzelt Daniel Sutter nach dem Rennen.

Die Plätze hinter dem Führungstrio waren schnell bezogen. Randy Harmuth, Christian van Gunten, Roman Raschle und Tatu Lauslehto fuhren auf den Plätzen vier bis sieben. Kurz vor Schluss machte van Gunten einen kleinen Fehler und fiel zwei Plätze zurück. Mit Daniel Sutter, Jesco Günther und Günther Knobloch sah man dasselbe Podest wie am Vortag, nur in veränderter Reihenfolge.