Erneut gelang es den beiden Österreichern, die derzeit auch bei der FIA-GT3-European Championship als Konkurrenten äußerst erfolgreich unterwegs sind - Baumann führt hier in der Gesamtwertung die Tabelle an, Proczyk liegt trotz Einstieg im dritten Rennen auf Platz drei - erneut wichtige Zähler auf ihr Konto zu packen.

Die Qualifizierungsläufe am Freitagmittag wurden durch die Mischung aus Wind und Regenschauern zum großen Setup-Poker für alle Teams. Das Duo aus Österreich beendete die Zeitjagd in Q1 mit P23 und in Q2 mit P18. Gepokert wurde auch im Samstagslauf. Der Wechsel zwischen abtrocknender Strecke und Regengüssen kurz vor dem Start und im weiteren Verlauf des Rennens brachte große Unruhe in die Teams. Die Gize-Piloten fuhren ihren Flügeltürer schließlich auf Regenreifen durch den siebten Wertungslauf der Saison und lagen mit dieser Entscheidung goldrichtig. Baumann konnte trotz turbulenten ersten Runden seinen Marsch Richtung Punkte fortsetzen. "Ich habe am Anfang durch die aufkommende Gischt kaum noch meine Motorhaube gesehen. Dann kam es zu einer kleinen Staubildung, ich fuhr zu schnell heran und habe mir bei einer Berührung die Front leicht beschädigt. Zum Platzverlust kam es dabei nicht. Ich habe sogar einige Plätze gutgemacht." Im zweiten Teil des Rennens ging Proczyk hinter das Steuer des goldenen Gize-SLS und behauptete sich in einem höchst spannenden Lauf. Er fuhr auf Rang 8 über die Ziellinie und verbuchte vier Zähler auf dem Meister-schafts¬¬konto. "Das war eine echte Überraschung. Unsere Reifenentscheidung hat sich ausgezahlt," freute sich Proczyk.

Auch der Sonntagslauf auf dem Nürburgring sah eher nach Schwimmstunden für die Piloten aus. Wie am Vortag öffnete der Himmel kurz vor dem Start seine Schleusen. Proczyk kam beim Start trotz erheblichen Sichtproblemen durch stark aufwirbelnde Nässe unbeschadet durch das Getümmel und setzte den goldenen SLS nach der ersten Runde um fünf Plätze nach vorn auf P13. Gekonnt steuerte der erfahrene Pilot über den Kurs in der Eifel und hielt den Gize-Renner auf Kurs. Baumann übernahm den Flügeltürer auf P12. Der Youngster trotzte den Wetterkapriolen und fuhr kurz vor der Zielflagge noch bis auf Rang 10 vor. "Leider musste ich in der vorletzten Runde meinen Platz an einen Teamkollegen abgeben, aber wir haben insgesamt Plätze gutgemacht und das Auto auf der Strecke gehalten," so Baumann abschließend. Er beendete das zweite Rennen auf P11 und verpasste somit nur knapp die Punkteränge.