Zwei Siege in zwei Wochen - damit können wir zufrieden sein. Auch wenn es auf dem Nürburgring im ersten Lauf noch einen Tick besser hätte laufen können. Zwar konnte ich mit Platz sechs noch Schadensbegrenzung betreiben, aber natürlich wäre ich auch dort gerne aufs Podium gefahren. Dafür lief mein zweiter Lauf umso besser. Aber der Reihe nach...

Schon im Zeittraining lief unser Auto ziemlich gut. Am Anfang hat unser Setup nicht gepasst. Wir hatten ein bisschen Übersteuern in den schnellen Kurven, deswegen hat es dort nur zum vierten Platz gereicht. So haben wir kurz vor dem zweiten Durchgang noch eine Kleinigkeit verändert. Das hat sich sofort ausgezahlt und ich konnte für den zweiten Lauf die Pole Position erobern.

Marco fühlt sich immer wohler im Auto., Foto: BMW
Marco fühlt sich immer wohler im Auto., Foto: BMW

Leider hatte ich dann im ersten Rennen ein bisschen Pech. Ich hatte einen guten Start, bin aber in der vierten Kurve außen am Kerb auf das Wasser gekommen und hatte keine Traktion mehr. Das nutzten sofort vier Leute hinter mir aus und rutschten durch. So war ich nur noch Achter. Im Verlauf des Rennens konnte ich mich wieder auf die sechste Position vorarbeiten. Danach hatte ich erst einmal freie Fahrt und konnte sofort die gleichen Zeiten der Spitze gehen. Zwei Runden vor Schluss bin ich sogar wieder auf Philipp Eng und Max Wissel aufgelaufen. Aber um noch einmal angreifen zu können, war es schon zu spät.

Letztlich hatte ich Glück, dass Philipp Eng auch nur Fünfter geworden ist. So konnte er in der Gesamtwertung kaum Punkte auf mich gut machen. Trotzdem war das Rennen nicht gerade das Optimum - das zweite Rennen hingegen schon. Zwar lief der Start nicht optimal, aber es hat gereicht, um in Führung zu bleiben. Am Anfang haben Philipp und Daniel Campos-Hull ein bisschen von hinten gedrückt, vor allem beim Anbremsen, weil wir mit den Bremsen ein paar Probleme hatten. Trotzdem konnte ich mich im Verlauf ein bisschen absetzen und den Sieg letztlich ohne große Probleme nach Hause fahren.

Marco will vorne noch ein Wörtchen mitreden., Foto: BMW
Marco will vorne noch ein Wörtchen mitreden., Foto: BMW

In der Gesamtwertung konnte ich mir dadurch etwas Luft auf Philipp Eng verschaffen. Nach vorne ist der Abstand relativ konstant geblieben. Dennoch kann ich es nur immer wieder betonen: Bei unserem Punktesystem geht es einfach sehr schnell, dass man viele Punkte verliert. Deswegen können sich bei vier noch ausstehenden Rennen sowohl ich als auch Philipp noch berechtigte Hoffnungen auf den Titel machen.

Langsam macht sich bezahlt, dass ich jetzt schon ein paar Läufe in der Formel BMW auf dem Buckel habe. Man lernt bei jedem Rennen neu dazu und der Erfahrungsgewinn zahlt sich natürlich aus. Deswegen habe ich vor den Rennen in Barcelona ein sehr gutes Gefühl. Ich kenne die Strecke bisher nur aus dem Fernsehen. Deshalb bin ich schon gespannt darauf sie zu fahren. Ich glaube auch nicht, dass ich dadurch einen Nachteil haben werde. Schließlich ist der Kurs für alle neu. Letztes Jahr war Barcelona ja noch nicht im Rennkalender.