Hinter dem spanischen Nachwuchsfahrer Javier Tarancon kreuzten die beiden Titelfavoriten, Robin Frijns (NL/Josef Kaufmann Racing) und Jack Harvey (GB/Fortec Motorsports), die Ziellinie auf den Positionen zwei und drei. Hannes van Asseldonk (NL/Josef Kaufmann Racing) wurde Vierter und trug sich als bester Rookie ebenfalls in die Siegerliste der Formula BMW Europe ein.

Nachdem sowohl das Freie Training als auch das Qualifying bei widrigen Wetterbedingungen abgehalten worden waren, konnte der erste Lauf des Wochenendes glücklicherweise bei trockenen Verhältnissen gestartet werden. Auf der Strecke befanden sich allerdings noch einige feuchte Stellen, und Zwischenfälle blieben nicht aus: Schon auf der Anfahrt zur ersten Kurve kam es zum ersten Unfall. Als sich die Fahrzeuge in die schwierige und für Kollisionen in der Startrunde bekannte La Source einfädelten, gerieten mehrere Autos aneinander. Carlos Sainz (ES/Eurointernational) wurde von einem anderen Rennwagen getroffen und drehte sich. Der junge Spanier kam entgegen der Fahrtrichtung zum Stehen, und Maciej Bernacik (PL/Mücke Motorsport) krachte frontal in dessen Fahrzeug. Sainz musste das Rennen sofort aufgeben, Bernacik und Michael Lewis (US/Eurointernational) schafften es indes zurück in die Boxengasse. Der Pole konnte das Rennen anschließend fortsetzen, der US-Amerikaner schied aus.

Das Rennen von Carlos Sainz nahm ein schnelles Ende., Foto: BMW AG
Das Rennen von Carlos Sainz nahm ein schnelles Ende., Foto: BMW AG

Nach einem Umlauf schickte die Rennleitung das Safety-Car auf die Strecke, während das Autos von Sainz geborgen wurde. Polesitter Côme Ledogar (FR/Eifelland Racing) hielt zu diesem Zeitpunkt die Spitzenposition und führte vor van Asseldonk und Tarancon. Frijns hatte sich von seinem achten Startplatz bereits um zwei Ränge verbessert, während Marc Coleselli (AT/Eifelland Racing) vom 13. auf den achten Platz nach vorn gefahren war. Im Verlauf der ersten Runde war es Daniil Kyvat (RU/Eurointernational) gelungen, fünf Positionen gutzumachen. Im weiteren Verlauf des Rennens sollte der russische Rookie weitere vier Plätze erobern. In der dritten Runde leistete sich Facu Regalia (AR/Eifelland Racing) einen Dreher und landete in der Streckenbegrenzung, als er an fünfter Stelle liegend einen Überholversuch gegen Harvey wagte. Nur einen Umlauf später manövrierte sich Frijns an Harvey vorbei auf Platz vier, während sein Stallgefährte van Asseldonk im Rennen übernommen hatte.

In der selben Runde rückte Frijns noch auf den zweiten Rang nach vorn, wenige Augenblicke danach griff Tarancon nach Platz eins: Der Spanier überholte van Asseldonk und hielt die Spitzenposition bis zur Zieldurchfahrt. Formula BMW Europe Rookie van Asseldonk fiel in den folgenden Runden auch noch hinter Frijns und Harvey zurück. Spa-Francorchamps mag bei einer Länge von 7,004 Kilometern der längste Kurs im Rennkalender der Formula BMW Europe sein, doch knappe Abstände waren an der Tagesordnung: Die Autos der Nachwuchspiloten waren während des Rennens meist nur durch Sekundenbruchteile voneinander getrennt.

Die Stimmen der Top 3

Sieger Rennen 13: Javier Tarancon (ES/DAMS):
"Dieser Lauf war richtig klasse. Ich feierte meinen ersten Sieg und darüber freue ich mich natürlich sehr. Wir hatten ein verrücktes Rennen, denn die Strecke war halb feucht und halb trocken - und dann gab es auch noch eine Safety-Car-Phase. Das Auto war hier überaus gut. Im vergangenen Jahr hat mein DAMSTeamkollege auf diesem Kurs gewonnen, also ist es eine gute Strecke für uns. Anfangs fand ich mich inmitten des Feldes wieder und begann erst nach der Safety-Car-Phase damit, Druck zu machen. Ich holte die Führenden ein und überholte Hannes auf der Gegengeraden. Das war spitze, denn er blockierte mich nicht. Danach konzentrierte ich mich einzig und alleine darauf, einen Vorsprung herauszufahren."

Zweiter Rennen 13: Robin Frijns (NL/Josef Kaufmann Racing):
"In Spa vom achten Startplatz aus ins Rennen zu gehen, macht immer großen Spaß. Es gibt hier so viele lange Geraden, dass das Überholen sehr leicht fällt. Was beim Start genau passiert ist, weiß ich gar nicht. Ich musste einfach in die Eisen steigen. Als das Safety-Car auf die Strecke kam, lag ich an Position sechs. Es war ziemlich lustig, die Ereignisse an der Spitze zu verfolgen. Ich konnte einige gute Rundenzeiten hinlegen, ein paar Autos überholen und kam letztendlich als Zweiter ins Ziel. Das ist gut, denn Jack war hinter mir, und das ist das Wichtigste. Unter diesen Bedingungen, wenn es noch ein paar feuchte Stellen auf der Strecke gibt, habe ich richtig viel Spaß, weil es dann sehr knifflig ist."

Dritter Rennen 13: Jack Harvey (GB/Fortec Motorsports):
"Das Rennen war schwierig, denn der Kurs war halb trocken und halb feucht. Das machte meine Aufgabe besonders hart, ging ich doch von Rang fünf aus ins Rennen. In der ersten Kurve befand ich mich daher in der Gefahrenzone, hatte aber das Glück, nicht in einen Zwischenfall verwickelt zu werden. Mehr als Platz drei war nicht drin für mich, doch das ist ein weiteres gutes Ergebnis. Meiner Meinung nach ist die Herangehensweise an dieses Wochenende eine andere als sonst, weil Robin und ich um den Titel kämpfen. Du darfst nicht zu vorsichtig sein, solltest aber auch nicht zu viele Risiken eingehen."