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Nachwuchsformeln: Was kommt in Zukunft?

NASCAR, Formel E, Formel 2, u.a.: Hier sind alle weiteren Serien daheim.
Beitrag Dienstag, 29. Dezember 2015

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Seit ein paar Jahren befindet sich die Nachwuchsstruktur im Formel-Sport im Umbau. Nationale F4-Meisterschaften sprießen wie Pilze aus dem Boden, die F3-Europameisterschaft ist so stark wie nie und nun stehen auch die Eckdaten der neuen F2-Meisterschaft fest, die aus der aktuellen GP2-Rennserie hervorgehen wird.

Junge Rennfahrer machen in der Regel ihre ersten Gehversuche im Kartsport. Mit etwa 15 oder 16 Jahren steigen sie dann in den Formel-Sport ein. Dafür hat der Automobilweltverband FIA diverse nationale F4-Meisterschaften geschaffen. Zuletzt wurde auch eine neue Formel-4 in den Vereinigten Arabischen Emiraten präsentiert. Die nationale Ausrichtung der Einsteiger-Formel-Serie ist kein Zufall: Man will die jungen Burschen und Mädels so lange wie möglich in der Nähe der Heimat halten, damit sie parallel dazu auch ihre schulische Karriere beenden oder vorantreiben können.

Neben der Formel-4 gibt es natürlich weiterhin diverse andere Einsteiger-Formel-Serien, allen voran die Formel-Renault-Klassen, sowie die BRDC-F4-Meisterschaft. Es wird sich in Zukunft zeigen, wie sehr ihre Bedeutung verloren geht oder sich bestätigen kann. Gerade die Formel-Renault war in den vergangenen Jahren sehr beliebt und brachte einige Talente hervor, wie Felipe Massa, Valtteri Bottas oder Kamui Kobayashi. Sie bleibt international ausgerichtet und damit durchaus noch attraktiv für manche Nachwuchsfahrer, die sich nicht nur gegen die lokale Konkurrenz messen wollen.

Comeback der nationalen F3-Serien?

Der nächste Schritt ist die F3-Europameisterschaft. Für 2016 gibt es stolze 39 Bewerbungen. Es dürften in der Zukunft noch mehr werden. 208 Fahrer gab es in den verschiedenen F4-Klassen in diesem Jahr, wobei manche Piloten auch in mehreren F4-Klassen unterwegs waren. Mehr als 150 Fahrer waren es aber auf jeden Fall – und die Zahl dürfte 2016 noch steigen, weil dann der Startschuss noch weiterer F4-Serien fallen wird. Sie alle drängen in die F3-EM, was diese aus allen Nähten platzen lässt.

Die FIA plant daher mittelfristig auch das Comeback der nationalen F3-Serien. In den vergangenen Jahren wurden die F3-Meisterschaften in Italien, England und Deutschland aus Mangel an Teilnehmern eingestellt. Künftig sollen sie reaktiviert werden. Die Euroformula-Open-Meisterschaft, einst die spanische F3-Serie, ist als einzige nationale Serie über geblieben, wenngleich auch sie sehr international aufgestellt ist. Weil 2016 in der F3-EM nur noch vier Fahrzeuge pro Team erlaubt sind, werden etwa beim Carlin-Rennstall Kapazitäten frei, weshalb die Briten schon für 2016 mit dem Einstieg in die Euroformula Open liebäugeln. Die Serie dürfte mittelfristig noch gestärkt werden, vor allem, weil sie sich auch an die Formel-3,5 angliedert und deren Sprungbrett werden könnte.

Mit dem MSV-Cup in Großbritannien und dem Remus-F3-Pokal in Österreich gibt es weitere nationale F3-Serien, die allerdings mit Uralt-F3-Rennwagen ausgetragen werden und daher eher zum Breitensport zählen. Auch wenn dort immer wieder Profi-Rennfahrer starten.

Was passiert mit der GP3?

Ungewiss ist noch, was aus der GP3-Rennserie werden wird. Sie ist derzeit die Nachwuchsschule der GP2, aber aus der GP2 wird ab 2017 die Formel-2. Und deren Unterbau ist die F3-Europameisterschaft. Schon 2016 mischen in der GP3 nur noch sieben Rennställe mit, aber das erwartete Fahrerfeld dürfte qualitativ wieder hochwertig sein. Die Zukunft der Serie ab 2017 steht aber in den Sternen.

Die Formel-2 nimmt langsam Formen an. Sie wird pro Fahrer rund 1,5 Millionen Euro kosten und damit geringfügig günstiger sein als die GP2 jetzt. Dafür wird sie leistungsstärker: Zwar werden die Motoren mit 600 PS rund zehn Pferdestärken schwächer, aber sie werden mit Hybrid-Komponenten ausgestattet und zusammen mit rund 18 Kilogramm leichteren Fahrzeugen dürfte der Topspeed von 330 km/h auf bis zu 340 km/h ansteigen. Weitere Änderungen: Das Getriebe wird aus sieben statt sechs Gängen bestehen, es werden pro Event bis zu 700 statt 500 Kilometer absolviert und es wird zwischen zehn und 13 Einsatzteams geben.

Auf der Stufe mit der Formel-2 wird die Formel-3,5 stehen, die aus der Renault-World-Series hervorgegangen ist. Sie wird zwar nicht die Stellung der Formel-2 haben, aber sie dürfte als internationale Ausweichoption überleben. Anders als die Auto-GP-Meisterschaft, die 2016 aber ebenfalls reaktiviert werden soll – also nationale Meisterschaft in Italien.

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