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Formel-Renault-Eurocup 2015

NASCAR, Formel E, Formel 2, u.a.: Hier sind alle weiteren Serien daheim.
Beitrag Donnerstag, 01. Januar 2015

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Das Koiranen-Team stellte 2014 mit Nyck de Vries den Meister des meistens sehr gut besetzten Formel-Renault-Eurocups und wurde auch Champion in der Teamwertung. Nun hat man mit Jack Hughes und Anton de Pasquale die ersten beiden Fahrer für 2015 unter Vertrag genommen.

Hughes fuhr schon im letzten Jahr erste Rennen für Mark Burdett im Eurocup, war aber vor allem in der nordeuropäischen Meisterschaft unterwegs. De Pasquale ist amtierender Meister der nordeuropäischen Meisterschaft in der 1,6-Liter-Klasse. Der 19-jährige Australier fuhr dort für das österreichische Lechner-Team. Bei den Testfahrten in Jerez testeten auch Joonas Lappalainen (schwedischer Meister in der 1,6-Liter-Klasse), Niko Kari, Ferdinand Habsburg und Julien Falchero für Koiranen.

Das Koiranen-Team bleibt dem Eurocup also treu, obschon mit der Formel-4 eine starke Konkurrenz zu dieser Meisterschaft entstehen wird. Koiranen wird sich besonders stark in der Formel-4 in Nordeuropa engagieren. Hier wird man sogar Ausrichter. Das Prema-Power-Team wird sich indes wohl aus dem Eurocup zurückziehen. Zumindest tauchte die Mannschaft nicht auf der provisorischen Nennliste auf. Diese umfasste nur zehn Teams: Koiranen, Fortec, ART Junior, Josef Kaufmann, Manor MP, Tech-1, ARTA, AVF, Strakka und JD.

Beitrag Mittwoch, 14. Januar 2015

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Norwegisches Supertalent in der Sackgasse?
Norwegen ist eines der reichsten Länder der Welt und hat laut dem HDI-Index den höchsten Lebensstandard. Und trotzdem könnte die Laufbahn von Dennis Olsen an finanziellen Gründen scheitern. Er gilt als eines der viel versprechendsten Talente überhaupt, doch weil das Geld zum Aufstieg fehlt, hängt er weiterhin im Formel-Renault-Eurocup fest.

Dennis Olsen ist 18 Jahre alt und kommt aus Norwegen. Noch nie hatte Norwegen einen F1-Fahrer. Die Experten sind sich einig: Olsen hat definitiv das Talent dazu! Aber offenbar nicht das Geld. Schon der Aufstieg in die F3-Europameisterschaft oder die WSbR scheitert daran. Als Vizemeister muss er erneut im Formel-Renault-Eurocup an den Start gehen.

Bei den Wintertestfahrten fuhr Olsen für das Strakka-Team. Im Eurocup war er letztes Jahr für Prema Power unterwegs. Beides wären attraktive Optionen für die WSbR respektive der F3-EM gewesen. Stattdessen wechselt er innerhalb des Eurocups zu Manor MP, weil Prema Power der Serie den Rücken gekehrt hat um sich auf die Formel-4 zu konzentrieren. Die nationalen F4-Klassen werden eine echte Herausforderung für den Eurocup, der in den letzten Jahren definitiv die beste Einsteiger-Formel-Serie überhaupt war. Wer hier Meister wurde, dessen Talent war unbestritten.

Wird er Red-Bull-Junior?

Olsens Stärke ist vor allem die Konstanz. Seine erste Formel-Saison bestritt er 2013 in der nordeuropäischen Formel-Renault. Er beendete alle Saisonrennen im Team von Josef Kaufmann und wurde letztlich Dritter in der Gesamtwertung. Schon im Kartsport war er richtig gut unterwegs, wurde 2012 deutscher Meister und besiegte auch schon Max Verstappen, der 2015 bereits für Toro Rosso in der Formel-1 an den Start geht.

Auch Olsen ist wie Verstappen übrigens – und darauf beruhen wohl seine Hoffnungen – auf dem Radar von Red Bull. Er ist bereits Teil des Entwicklungsprogramms, aber noch ist er kein offizieller Red-Bull-Junior.

Ein zweiter Fahrer, der zuletzt im Eurocup für 2015 bestätigt wurde ist Jack Aitken, der neben Jake Hughes und Anton de Pasquale für das Meisterteam Koiranen fahren wird. Noch ist unklar, wer an der Seite von Olsen bei Manor MP andockt. Im Winter haben Seb Morris (Gesamt-Dritter in der Formel-Renault-NEC), der französische F4-Meister Lasse Sørensen (Bruder von GP2-Pilot Marco Sørensen), sowie Valentin Moineault für Manor MP getestet.

Die bereits bestätigten Fahrer im Eurocup 2015

Koiranen: Jack Aitken, Jake Hughes, Anton de Pasquale
Fortec: Ben Barnicoat
Manor MP: Dennis Olsen
ARTA: James Allen

Beitrag Sonntag, 10. Mai 2015

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Louis Délétraz ist bislang der beste Fahrer der Formel-Renault-Zweiliterklasse. Der Schweizer ist ein großes Talent, was ihn flapsig formuliert von seinem Vater unterscheidet. Trotzdem ist er sein Vorbild, weil auch er in die Formel-1 will.

Jean-Denis Délétraz wird nur noch den wenigsten F1-Fans ein Begriff sein. Das liegt wahrscheinlich auch an seinen Leistungen, die sich nicht wirklich im Gedächtnis eingeprägt haben – und wenn, dann eher nur im negativen Sinne: Begonnen hatte alles mit dem Australien-GP 1994, damals das WM-Finale. Das Larrousse-Team befand sich in seinen letzten Atemzügen und brauchte dringend frisches Geld. Das konnte Délétraz beisteuern, im Gegenzug erhielt er ein F1-Cockpit im französischen Team. Doch seine Leistung war desaströs: Als er ausschied, wurde er bereits zehn Mal überrundet, seine Rundenzeiten langen zwischen sechs und zwölf Sekunden hinter denen der Spitze. Schnell, ja sogar zu schnell war er nur bei der Fahrt durch die Boxengasse, wofür er auch noch eine Stop-and-Go-Strafe kassierte – sehr zum Lacher der meisten TV-Kommentatoren.

1995 dann das Comeback bei Pacific für zwei Rennen. In Estoril lag er schon nach drei Runden 40 Sekunden hinter Spitzenreiter David Coulthard! Beim Europa-GP wurde er zwar 15., aber sieben Runden hinter Sieger Michael Schumacher. Dabei legte Déléltraz sogar ein Überholmanöver gegen Mark Blundell (McLaren Mercedes) hin, aber Délétraz fuhr im einsetzenden Regen bereits mit Regenreifen, Blundell noch mit Slicks.

Délétraz schon BMW-Junior

Zumindest bis zu dem Punkt, es überhaupt in die Formel-1 zu schaffen, will es Louis Délétraz seinem Vater nun gleich tun. Und das ist nicht leichter geworden, weil es immer weniger F1-Cockpits gibt und gleichzeitig die Kosten dafür immer höher werden. Die Alternative zum Bezahlfahrerstatus: Er muss mit Leistungen so auf sich aufmerksam machen, dass er Teil eines Förder- oder Nachwuchsprogramms wird.

Und da befindet er sich auf dem besten Weg. Erstens, was seine Leistungen betrifft. Zwar fährt er bereits in seinem dritten Jahr in der Zweiliterklasse der Formel-Renault, auf der anderen Seite aber zeigt er richtig starke Leistungen: Im Formel-Renault-Eurocup liegt er derzeit an der Tabellenspitze, in der NEC-Meisterschaft ist er knapp dahinter Zweiter. Hier schloss er schon letztes Jahr die Serie als Vizemeister ab.

Zweitens ist er jetzt schon in einem Nachwuchskader – allerdings in einem für die Formel-1 eher unbedeutenden: In jenem von BMW. Das spricht vielleicht für eine Zukunft in der DTM, aber das Ziel eines jungen Nachwuchs-Formel-Fahrers dürfte sicherlich die Formel-1 sein.

Betreut wird der Schweizer übrigens von der Mannschaft von Josef Kaufmann. Der Deutsche hat sein Nachwuchsteam schon 1982 gegründet, seither fuhren viele spätere F1-Fahrer für ihn: Gerhard Berger, Volker Weidler, Sébastien Buemi, Nicolas Hülkenberg und Esteban Gutiérrez. Louis Délétraz würde sich nur allzu gerne in diese Liste einreihen.

Als nächstes dürfte für den 18-Jährigen wohl die Renault-World-Series 2016 auf dem Programm stehen. Als Alternative gäbe es auch noch die F3-Europameisterschaft oder die GP2. Noch ist der Weg in die Formel-1 ein weiter.


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