Rennfahrerfamilien

Dieser Thread soll zur Diskussion über Rennfahrerfamilien dienen.

Die einzelnen Motorsportepochen brachten immer wieder Rennfahrer zum Vorschein, deren Söhne ebenfalls die Leidenschaft teilten und auch den Sprung nach ganz oben schafften. Es gibt viele Beispiele...

Antonio Ascari begann 1919 auf Fiat seine Laufbahn und stieg nicht zuletzt durch seinen Sieg beim GP von Italien 1924 zum Nationalhelden auf. Sein Fahrtalent bekam auch Sohn Alberto mit, der 1952/53 Doppelmeltmeister werden konnte. Graham und Damon Hill feierten sogar beide den WM - Titel !

Seltener sind hingegen ganze Dynastien, wie in Amerika die Unsers und Andrettis. Deutschland ist unter anderem durch Familie Winkelhock vertreten, deren Sprössling Markus von Mercedes gefördert wird und in die Formel 1 will. Detlef Hacke ( DER SPIEGEL ) schrieb eine gelungene Reportage über Markus, die am 29. April unter

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,194723,00.html
(obigen Link bitte komplett kopieren und bei Adresse einfügen, dann funktioniert er)

veröffentlicht wurde und Erinnerungen an den unvergessenen Manfred Winkelhock weckt.

Einige große Namen können schon bald die Königsklasse bereichern und die Erinnerung an frühere Zeiten aufleben lassen. Ich denke dabei auch an Rosberg, Piquet oder Scheckter. Der Formel 1 würde es sicherlich gut tun. Wer wird den Sprung als Erster (oder überhaupt) schaffen ?

Welche interessanten Storys oder/und Hintergrundinfos gibt es über die verschiedenen Rennfahrerfamilien zu berichten ?

Quiz: Welche Familien hatten bereits mehr als einen Fahrer in der Formel 1 oder im GP - Sport vor 1950 vertreten. Ich kenne die Antwort nicht und würde mich über zahlreiche Antworten und Erinnerungen freuen !
[br]----------------[br]Gruß

Tom

Die F1 Rennfahrerfamilien die ich kenne:

- Familie Villeneuve mit den Brüdern Gilles und Jacques Anfang der 80er (Jacques konnte sich nie qualifizieren) und Gilles' Sohn Jacques, Weltmeister 1997.

- Familie Hill. Graham Weltmeister 1962 und 1968, Sohn Damon 1996.

- Familie Fittipaldi. Emerson wurde 3 (?) mal Weltmeister, sein Bruder Wilson gründete ein Formel1 Team (Copersucar) und dessen Sohn Christian fuhr ein paar Jahre erfolglos F1 und ist so weit ich weiss im Moment in der CART Serie aktiv.

- Familie Stewart. Jackie wurde 3 mal Weltmeister, er baute mit Sohn Paul unter anderem das F1 Team Stewart-Ford Team auf, das später Jaguar aufkaufte. Ich glaube auch mal was von einem Bruder von Jackie gehört zu haben, doch bin nicht sicher.

- Familie Brabham. Jack Brabham wurde 3 mal Weltmeister. Er hat 3 Söhne, von denen David und Gary einige Rennen erfolglos bestritten.

- Familie Andretti. Mario Weltmeister 1978, Sohn Michael nach 13 Rennen wieder nach Hause geschickt.

- Familie Amick. Die Brüder George und Red fuhren einige Rennen in den 50er Jahren.

- Familie Schumacher. Michael 4facher Weltmeister, Bruder Ralf 4facher Sieger.

- Familie Winkelhock. Manfred fuhr recht erfolgreich F1, verstarb dann aber viel zu früh. Bruder Joachim kam nie über die Statistenrolle hinaus.

- Familie Fabi. Teo und Bruder Corrado fuhren in den frühen 80ern mehr (Teo) oder weniger (Corrado) erfolgreich.

- Familie Rodriguez (Pedro und Ricardo). Details entfallen mir gerade...

Recht viele, doch es gibt bestimmt noch einige an die ich mich nicht erinnern kann.

Die Scheckters: Ian war in der F1 nicht erfolgreich.

Ein paar, die mir so einfallen:

Die Brambillas: Vittorio und Ernesto.

Die Villoresis: Luigis Bruder Emilio starb vor dem 2. Weltkrieg bei einem Rennunfall.

Die Trintignants: Louis starb ebenfalls bei einem Unfall.

Die Pilettes

Vater und Sohn Jones (Stan und sein Sohn Alan)

Vater und Sohn Moss

Vater und Sohn Stuck

Levegh und sein Onkel


Aus Amerika: Die Unsers, die Andrettis, die Bettenhausens, die Vukovichs, die Rathmanns, usw.[br]----------------[br]Alain Prost, 7facher Weltmeister nach heutiger Berechnung (1983, 1984, 1985, 1986, 1988, 1989, 1993)

Die Mears.
[br]----------------[br]"To finish first, you have to finish first." - Sagt das mal einer JPM!

Hi!


Bei den Indycars
Tom und Jerry Sneva;
Don Bill u. Dale Whittington;
Bob Lazier, Vater von Buddy u. Jacques Lazier;
Wally Dallenbach Jr. u. Sr.
In Europa Marc u. Jordi Genè.


MFG
Thomas

@Farco:
Jackie Stewarts älterer (rennfahrender) Bruder hieß Jimmy.[br]----------------[br]
Nehmt Alfalfa.

Hi Farco!

Nochmal zu Deinen Familien und ein paar Ergänzungen.

- Emerson Fittipaldi war zweimal WM (1972 u. 1974). Sein Bruder Wilson fuhr auch Formel1 (1972 bis 1975).
- Jackie Stewarts Bruder heisst Jimmy (wie Alfalfa bereits erwähnt hatte) und fuhr 1953 beim GP-England.
- Gary Brabham versuchte sich 1990 in Phoenix u. Interlagos zu qualifiziern, was ihm nicht gelang, ebenso wenig wie später Bruno Giacomelli.

MFG
Thomas

Hi!

Bei den Indycars gibt es noch die Familie Jourdain.
Michel
Bernard
Michel Jr.

MFG
Thomas

Danke für eure Antworten, die sich bisher ja mehr auf die Formel 1 - WM konzentrieren. Daher möchte ich noch ein paar Familien vor 1950 einbringen. Fragen und Diskussionen sind natürlich jederzeit willkommen. Vielleicht können Michael, Egon, McRonalds meine Angaben etwas ergänzen oder erweitern und mit interessanten Fotos die unbekannteren Fahrer etwas hervorheben ?


BRÜDER

Morillon
Alfred + Eugene
(sind wohl mehr dem Tourenwagenport einzuordnen ?)

Masetti
Graf Giulio + Carlo
(Der Graf ist nicht zuletzt durch seine Targa Florio - Siege sehr berühmt gewordnen, verunglückte dort auch mit der Nummer 13. Carlo fühlte sich wohl weitgehend bei Bergrennen zuhause)

von Opel
Fritz + Hans + Wilhelm + Ludwig
(Fritz feierte viele Erfolge, wie z.B. auf der Avus und bei Bergrennen, natürlich auf Opel. Waren es 4 Brüder ?)

Sailer
Max + Karl
(Bekannter Rennfahrer und später Direktor bei Daimler - Benz. Karl fuhr Bergrennen)

de Vizcaya
Pierre + Fernando
(Auch der Vater war schon Rennfahrer und Bankier. Er hatte 5 Söhne und eine Tochter. Es müßte noch ein dritter Sohn Rennen bestritten haben, vermutlich auch auf Bugatti ?)

Maserati
Alfieri + Ernesto
(Alfieri war der Ältere, gewann den GP von Dieppe und gründete die "Offizine Alfieri Masertati", verstarb aber bereits früh. Ernesto war allerdings der erfolgreicherne Rennfahrer. Auch Carlo, Bindo, Maro und Ettore Maserati waren dem Rennsport verbunden)

Fagioli
Luigi + Giovanni
(Feierte große Erfolge auf Mercedes und war der älteste Fahrer, der ein WM - Rennen in der Formel 1 gewann. Sein Bruder Giovanni konnte ihn in Pozzi 1928 ?, durch einen dritten Platz, mal besiegen)

Guinness
Algernon + Kenelm Lee
(Der ältere Algy war der temeramentvollere Rennfahrer und konnte einige vordere Plätze in der TT auf der Insel Man erzielen, erfolgreicher war sein Bruder, der auf Sunebeam glänzen konnte)

Gershi
Pietro + Mario
(Führende Motorrdrennfahrer in Italien, als Sportwagenfahrer mit weiteren guten Resultaten, z.B. 5. Platz in der Mille Miglia 1929)

Rouleau
? + ?
(Belgische Brüder, die vorrangig Sportwagenrennen fuhren)

Trintignant
Louis + Maurice
(Louis war ein guter Fahrer und verunglückte 1933 auf Bugatti Typ 51. Maurice begann erst später mit diesem Bugatti seine große Karriere mit vielen GP - Siegen und wurde Bürgermeister von Vergeze)

Dunfee
Jack + Clive
(Machten sich einen Namenauf der Brooklandsbahn)

Villoresi
Luigi + Emilio
(Gigi war einer der erfolgreichsten Rennfahrer in Italien, sein jüngerer Bruder Emilio feierte ebenfalls Siege, wie die Coppa Ciano oder Mailand und verunglückte 1939)


PAARE

Junek
Vincenz + Elisabeth
(Er verunglückte 1928 auf dem Nürburgring tödlich. Seine Frau zog sich darauf vom Rennsport zurück, blieb aber Bugatti eng verbunden)

Widsom
Tom + Elsie
(Journalist und Rennfahrer. Seine Frau konnte in kleineren Rennen auf der Brooklandsbahn vordere Ergebnisse erzielen)

VATER UND SOHN

Scarfiotti
? + Luigi
(Der Großvater war ein Schwager von Giani Agnelli/Fiat, der Vater war Besitzer von Zementfabriken und natürlich auch Rennfahrer, sein Sohn machte sich in der Formel 1 einen Namen und verunglückte 1968 in einem Porsche)

Zborowski
Graf Elliot + Graf Louis
(Beide verunglückten als Rennfahrer, der Vater bereits 1903 beim LaTurbie Bergrennen und sein Sohn 1924 auf Mercedes im Trainig von Monza)


ONKEL UND NEFFE

Campari Giuseppe
Siena Eugenio
(Campari war einer der größten Fahrer seiner Zeit und sein Neffe trat hin und wieder mit Alfa oder mit der "Scuderia Subalpina" in Erscheinung)

Nazzaro
Felice + Biagio
(Felice war einer der größten Fahrer seiner Zeit, natürlich eng mit Fiat verbunden, sein Neffe verunglückte 1921 in Straßburg beim GP von Frankreich)

de Palma Ralph
de Paolo Peter
(Der Italiener wurde ein Spitzenfahrer in den USA und auch sein Neffe konnte einige gute Ergebnisse erzielen, die mir aber momentan entfallen sind ?)

Die Familie um Tazio Nuvolari liebte ebenfalls den Wettkampf. Vater Arturo und Onkel Giuseppe starteten mit Erfolg bei internationalen Radrennen. Ein Verwandter konnte sich sogar als GP - Sieger feiern lassen. Wer ? Wann ? Wo ?

Tipp zur Familie Nuvolari: Der gesuchte Pilot war ein Doktor und Cousin von Tazio !

Auflösung ???

Keine Ahnung, ehrlich![br]----------------[br]

Der Cousin von Tazio Nuvolari hieß:

Dr. Mario Massacurati

Er gewann am 2 Januar 1936 den GP von Südafrika/East London. Ein Handicaprennen, bei dem der Bugatti 35 - Fahrer auf 347,544 Kilometer einen Vorsprung von 12,5 Minuten erhielt. Zweiter wurde Wimille auf Bugatti 59 !

Hallo,
melde mich nach dem Urlaub auch mal wieder zu Wort. Hat sich ja
ganz schön viel getan während des Sommers!

Zu den Rennfahrerfamilien fällt mir auf Anhieb noch eine Ergänzung ein: Wenn die Familie von Opel auch dazugehört, fehlt in Euren Aufzählungen noch der Name Rikky von Opel, der 1973/74 ein paar Grands Prix auf Ensign und Brabham absolvierte.

[br]----------------[br]-emersonwho-

@Emersonwho, welcome back !
Ok, nun eine neue Famlienfrage, die hoffentlich leichter zu lösen ist:

Zwei Söhne eines berühmten Kriminalautors fuhren in den 30er Jahren einige Rennen auf einem Mercedes SSK. Wie hießen Sie ?

Adrian und Denis Conan Doyle, die Söhne von Sir Arthur Conan Doyle, dem Schöpfer von Sherlock Holmes. Die Frage ist deshalb so einfach, weil der Wagen noch heute existiert, und als "Doyle-SSK" bekannt ist. [br]----------------[br]

Aus aktuellem Anlaß möchte ich heute nochmals an Manfred Winkelhock erinnern:

http://www.f1welt.com/yesterday/reports/9.html

... 17 Jahren verunglückte Manfred Winkelhock bei einem Sportwagenrennen in Mosport. Der Waiblinger bestritt 47 GPs und holte dabei 2 Punkte !

Ich hörte die traurige Nachricht damals im Radio. Unsere Heimatzeitung schrieb am folgenden Tag:

Deutscher Formel 1 - Pilot ist nach einem schweren Unfall nicht mehr zu retten

Trotz einer dreistündigen Operation: Manfred Winkelhock stribt in Kanada

78. Grand Prix - Opfer nach dem Krieg / Rätseln über die Ursache des Unglücks

Nico Rosberg (17) ist Abiturent und überzeugt in der Formel - BMW. Der Finne gewann letzte Woche in Zandvoort beide Rennen und mit 7 Saisonsiegen vorzeitig den Titel.

"Es ist ein unglaubliches Gefühl, wenn man als Meister über die Ziellinie fährt. Hinter mir liegt ein tolles Jahr, wohl das beste meines Lebens."

Nelsinho Piquet gewann bisher 9 von 12 Läufen in der südamerikanischen Formel 3. Im nächsten Jahr soll die britische Formel 3 einen möglichen Einstieg in die Formel 1 erleichtern.

Bekommt Nelsons Sohn bereits 2004 ein Formel 1 - Cockpit ???

Welcome Back Tom.

Wenn er in der britischen Formel 3 groß auftrumpfen wird, also Meister oder viele Rennsiege, könnte er schon 2004 F1 Luft schnuppern, da der Weg über die F 3000 ja schon länger gerne ausgelassen wird. Momentan denke ich wohl eher an 2005.

Johannes Stuck (16) sammelte bereits erste Erfahrungen im Formel BMW und würde mit seinem Namen auch gut in die Königsklasse passen. Aber nicht nur Hans - Joachim hat Söhne, wie geht es den Buben (Lukas, Mathias) von Niki ???

Die zweite Generation von Piloten erhält erneut zuwachs, denn Adrien Tambay (11) gewann heuer sein erstes Junior - Kartrennen !

Nico wandelt weiter auf den Spuren seines Vaters !

Der Finne gab bei seinem Formel 1 - Debüt auf dem "Circuit de Catalunya" bei Barcelona im fast 900 PS satrken BMW - Williams eine gute Firgur ab. Rosberg ist mit 17 Jahren der jüngste Fahrer aller Zeiten, der eine Testfahrt bestritt und erreichte bei 38 Runden eine Bestzeit von 1:21,069 Minuten.

Nico Rosberg: "Die erste Runden waren wie ein Spiel auf der Playstation - alles ging so schnell, wirkte so unrealistisch. Man kann jedes Nackentraining vergessen, die Kräfte, die in einem Formel-1-Wagen wirken, sind zu enorm. Auch die Arme werden extrem belastet.Es war sensationell, jetzt will ich nichts anderes mehr fahren."


Nachtrag - Der Österreicher Mathias Lauda fährt in der Formel Nissan in Spanien und wird von seinem älteren Bruder Lukas Lauda gemanagt.

Nicki Lauda: "Ich halte mich da raus. Aber wenn sie einen Rat brauchen, dann gebe ich ihnen den."

Die Leistung von Rosberg jr. ist schon beachtlich. Ich denke mal, daß er spätestens 2005 in einem F1 Boliden sitzen wird.